Sicherheitszone eines Menschen

Komfortzone

Das Schlagwort Komfortzone beschreibt einen individuellen Bereich des privaten oder gesellschaftlichen Lebens, der durch EntspannungBequemlichkeitWohlbefindenBehaglichkeit und Risikofreiheit geprägt ist. Das Wort wird alltagssprachlich oft abwertend gebraucht, der Ausdruck „Verlassen der Komfortzone“ ist dagegen positiv konnotiert.

Definition

Die Psychiaterin Judith Bardwick beschreibt Komfortzone als einen angst-neutralen Verhaltenszustand einer Person; dabei bezieht sie sich auf das Yerkes-Dodson-Gesetz.

Brené Brown hingegen formuliert folgende Definition:

„Where our uncertainty, scarcity and vulnerability are minimized – where we believe we’ll have access to enough love, food, talent, time, admiration. Where we feel we have some control. When we get into times of social, political or financial instability, our comfort zones get smaller. [The more afraid we are] the more impenetrable our comfort zones buffers become.“

„Wo unsere Unsicherheit, Knappheit und Verletzlichkeit minimiert werden – wo wir glauben, dass wir Zugang zu genug Liebe, Essen, Talent, Zeit und Bewunderung haben werden. Wo wir das Gefühl haben, etwas Kontrolle zu haben. Wenn wir in Zeiten sozialer, politischer oder finanzieller Instabilität geraten, werden unsere Komfortzonen kleiner. [Je mehr Angst wir haben,] desto undurchdringlicher werden die Puffer unserer Komfortzonen.“

Klimastreik-Demonstrantin mit Slogan „Your comfort zone will kill you“ („Eure Komfortzone wird euch umbringen“), Berlin 2022

Yerkes-Dodson-Gesetz

Das Yerkes-Dodson-Gesetz (nach Robert Yerkes und John D. Dodson, 1908) beschreibt die kognitive Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit vom allgemein-nervösen Erregungsniveau (Arousal), die auch als Aktivationsniveaus bezeichnet werden: Zwischen der physiologischen Aktivierung und der Leistungsfähigkeit besteht ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang. Es wird auch als Aktivationsmodell bezeichnet.

Grafik zum Yerkes-Dodson-Gesetz

Der Leistungsverlauf ist bei jedem Menschen sehr veränderlich. Er hängt vom emotionalen und motivationalen Erregungsniveau ab. Bei Unterforderung wird das Optimum an Leistungsfähigkeit nicht erreicht – es entsteht ein Leistungsleck. Die Steigerung des Erregungsniveaus führt zu einer Erhöhung der Leistung bis zu einem Maximalwert. Erhöht sich das Erregungsniveau über das erforderliche Maß, sinkt die Leistung wieder ab.

Wird der Leistungsverlauf in Abhängigkeit vom Erregungsniveau in ein Koordinatensystem eingetragen, so ergibt sich eine umgekehrte U-Kurve. Dieses Modell geht auf Experimente an Labormäusen zurück. Aufgrund zahlreicher ähnlicher Befunde bei verschiedenen Spezies wird ein gesetzmäßiger Zusammenhang angenommen.

Sicherheitsbereich

Die Einrichtung eines Sicherheitsbereichs ist eine Maßnahme österreichischer Sicherheitsbehörden zur Verhinderung von Gewalt bei Sportgroßveranstaltungen. Der vor dem jeweiligen Sportgroßereignis rund um den Veranstaltungsort per Verordnung eingerichtete Sicherheitsbereich räumt den Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes (insbesondere den Beamten der österreichischen Bundespolizei) besondere Befugnisse in diesem ein. Geschaffen wurde die Möglichkeit der Einrichtung eines Sicherheitsbereichs, geregelt im § 49a Sicherheitspolizeigesetz, im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2008. Praktische Anwendung findet der Sicherheitsbereich heute insbesondere im Umfeld von so genannten „Risikospielen“ in der Fußball-Bundesliga, wie etwa dem Wiener Derby.

Individualdistanz

Individualdistanz (oder Individualabstand) ist ein Begriff aus der Verhaltensbiologie. Man versteht darunter diejenige Entfernung zu Individuen der gleichen Art, die noch ohne Ausweich- oder Angriffsreaktion geduldet wird. Von Individualdistanz spricht man hauptsächlich bei sogenannten Distanztieren (zahlreiche Vogelarten, z. B. Schwalben, viele Fischarten und die meisten Huftiere), die in der Regel direkten Körperkontakt vermeiden. Die Individualdistanz ist artspezifisch, jedoch auch von Umständen wie Jahres- und Tageszeit, Rangordnung oder Balz abhängig. Außerdem können Unterschiede in der Individualdistanz zwischen verpaarten und unverpaarten Tieren, Männchen und Weibchen oder zwischen Alt- und Jungtieren auftreten. In einigen Situationen wie Begattung, Brutpflege oder Kampf kann die Individualdistanz auch auf Null sinken. Zu einem vergleichbaren Phänomen beim Menschen siehe Intime Zone.

Räumliche Distanzierung

Distanziert in einer Schlange stehende Menschen in Spanien (2020)

Die räumliche Distanzierung, auch räumliche Trennung oder physische Distanzierung (englischphysical distancing; auch wird der Begriff social distancing verwendet), beinhaltet eine Reihe von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen zur Infektionskontrolle, die die Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit stoppen oder verlangsamen sollen. Die Maßnahmen bezwecken, den Kontakt zwischen Menschen zu verringern und durch den Sicherheitsabstand die Anzahl von Infektionen, etwa durch Tröpfcheninfektionen, zu verringern.

Alternativen zur Verflachung der Epidemiekurve.
Diese Grafik verdeutlicht, wie bereits der unterbliebene Kontakt mit einer einzigen infizierten Person durch die exponentielle Ausbreitung von Krankheiten dutzende Ausbrüche verhindern kann.

Der auch in deutschsprachigen Medien verwendete englische Begriff social distancing beziehungsweise das wörtlich ins Deutsche übersetzte „soziale Distanzierung“ (Soziale Distanz) sind missverständlich, da dies impliziert, dass Personen gesellschaftlichen Abstand zueinander halten sollen. Es geht aber nicht um eine soziale Isolation der Individuen, sondern um die räumliche Distanzierung von (möglicherweise) infizierten zu nicht infizierten Personen.

COVID-19-Pandemie in Deutschland

121.31 Bitte Abstand halten! 1,5 m - schilder.de

COVID-19-Pandemie in Deutschland. Die COVID-19-Pandemie in Deutschland ist ein regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19, das in Deutschland im Januar 2020 begann. Im Mai 2023 hob die WHO den „internationalen Gesundheitsnotstand“ auf. Diese Feststellung der WHO bedeutet jedoch nicht, dass das Virus seine Gefährlichkeit verloren hätte, und bedeutet auch keine Änderung an der Einstufung als Pandemie.

Vom ersten bekanntgewordenen Fall am 27. Januar 2020 bei der Firma Webasto bis zum von der WHO deklarierten Ende des globalen Gesundheitsnotstands im Frühjahr 2023 waren acht Infektionswellen zu beobachten. Sowohl während der ersten (März bis April 2020) als auch während der zweiten Infektionswelle (Oktober 2020 bis Januar 2021) waren die höchsten Altersgruppen weit überproportional von Ansteckungen betroffen, was zu hohen Zahlen von Todesfällen führte. Auch während der dritten und vierten Welle stiegen die Zahl der positiven SARS-CoV-2-Nachweise, die davon abgeleitete 7-Tage-Inzidenz und auch die Zahl der mit COVID-Patienten belegten Intensivbetten vorübergehend wieder an. Die dritte Infektionswelle betraf überwiegend die Altersgruppen unter 65 Jahren. Ab Anfang 2021 war die Bevölkerung durch Impfungen zunehmend vor schweren Verläufen geschützt und die Behandlungsmethoden wurden besser. Daher kam es zu wesentlich weniger Todesopfern als während der zweiten Welle.

Am 25. März 2020 stellte der Bundestag eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest. Diese Feststellung blieb bis zum 25. November 2021 ununterbrochen in Kraft. Am 27. März 2020 trat das erste Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite in Kraft, dem bis zum 22. April 2021 (sogenannte Bundesnotbremse) drei weitere folgten. Um die Pandemie einzudämmen, beschlossen Bund und Länder Mitte März 2020 weitgehende Einschränkungen für das öffentliche Leben, wie gleichzeitig auch viele andere Länder weltweit. Ab Anfang Mai 2020 wurden einige Beschränkungen vorübergehend wieder aufgehoben.                   Aufgrund steigender positiver Corona-Testzahlen wurden Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung im Oktober und November 2020 wieder verschärft. Ab Mitte Dezember 2020 galten wieder erhebliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Form eines sogenannten Lockdowns. Maßnahmen im Gesundheitssystem zielten darauf, ausreichende Kapazitäten für die Behandlung von COVID-19-Patienten und Tests von Verdachtsfällen bereitzuhalten und zugleich den Infektionsschutz für Patienten und Personal sicherzustellen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, durch Einhalten der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) und andere Vorsorgemaßnahmen ihr Infektionsrisiko zu minimieren und so zugleich die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Im Herbst 2020 wurden die Regeln durch die Aufforderung zu regelmäßigem Lüften und zur Nutzung der Corona-Warn-App ergänzt.

Ab März 2021 war Alpha die in Deutschland vorherrschende Virusvariante, ab Ende Juni 2021 war es Delta. Beide galten insofern als „besorgniserregend“, als sie besonders leicht übertragbar sind, was die Zahl der positiven Virusnachweise steigen ließ. Bei der Delta-Variante übertragen geimpfte Personen mit den vorhandenen Impfstoffen das Virus in ähnlichem Maße wie ungeimpfte, so die WHO im August 2021. Im Dezember 2021 verdoppelte sich laut RKI etwa alle drei Tage der Anteil der Variante Omikron, die auch eine Immunflucht aufweist. Sie führte hochansteckend auch bei vollständig Geimpften und Genesenen häufig zu Infektionen, die weitergegeben werden können, war aber weniger gefährlich und „rettete“ Deutschland laut Christian Drosten vor einem weiteren Lockdown. Omikron machte ab Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland aus und führte im Frühjahr 2022 zu bis über 300.000 Infektionsfällen täglich.

Die Pandemie und die mit ihr begründeten Maßnahmen hatten erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen. Im Rahmen der Wirtschaftskrise 2020 kam es im zweiten Quartal 2020 zum stärksten Einbruch des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum Vorquartal seit dem Beginn der Berechnungen 1970. Familien wurden durch Schließungen von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen belastet. Arbeitnehmer waren mit weitgehenden Änderungen im Arbeitsalltag konfrontiert, zum Beispiel Telearbeit im Heimbüro. Darüber hinaus hatte die Pandemie zahlreiche weitere Folgen in verschiedensten Bereichen des Lebens. Viele Maßnahmen wurden juristisch kontrovers beurteilt. Auch in Politik und Öffentlichkeit kam es zu einer Reihe von Kontroversen um die angemessenen Reaktionen auf die Pandemie.

Mit einem am 19. März 2022 in Kraft getretenen Änderungsgesetz und einer den Ländern gewährten Übergangsfrist endeten viele bundesweit angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie mit Ablauf des 2. April 2022 (Auslaufen der Maßnahmen); zum 1. Oktober 2022 wurden die Regeln wieder verschärft.

Die einschränkenden Maßnahmen wurden bis zum 7. April 2023 nach und nach aufgehoben.

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Fazit:

Bleibe immer in deiner ‘Safety-zone‘ und dringe nicht in eine eines anderen ein. Halte immer den Sicherheitsbereich eines Menschen ein, sowie eine natürliche Individualdistanz. Wie eine Räumliche Distanzierung, wie während der COVID-19-Pandemie in Deutschland. Bitte, mindestens 1,50 Meter Abstand halten! Achte immer auf die Komfortzone eines anderen!

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