Soldaten der Europäischen Armee

Soldaten der Europäischen Armee

‘Europa-Heer-Landser’

Landsknecht

Als Landsknecht (frühneuhochdeutsch auch Lanzknecht) bezeichnet man einen zu Fuß kämpfenden, zumeist deutschen Söldner des späten 15. und des 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffe nach dem Schweizer Vorbild der Reisläufer die Pike war. Obwohl Landsknechte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ursprünglich als kaiserlichhabsburgische Söldner angeworben wurden, kämpften sie auch für viele andere europäische Herrscher. Sie galten aufgrund ihrer fortschrittlichen und disziplinierten Kampfweise als besonders schlagkräftig, hatten aber immer auch den Ruf von Plünderern und Marodeuren, die nach ausgebliebenen Soldzahlungen oder bei „Arbeitslosigkeit“ ganze Landstriche verheeren konnten. Das Wesen der Landsknechte entwickelte sich vor allem während der Regierungszeit Kaiser Maximilians I.

Landser

Als Landser wurden vereinzelt im Ersten, verbreiteter im Zweiten Weltkrieg und gelegentlich noch in der Nachkriegszeit rangniedrige deutsche Heeressoldaten bezeichnet.

Deutsches Heer

Deutsches Heer war die offizielle Bezeichnung der Landstreitkräfte des Deutschen Kaiserreiches von 1871 bis 1918. Die Verfassung des Deutschen Reiches verwendet daneben noch den Begriff „Reichsheer“ in Anlehnung an das Bundesheer des Norddeutschen BundesOberbefehlshaber des Deutschen Heeres war der Deutsche Kaiser. Die Truppenkontingente der deutschen Bundesstaaten standen aufgrund von Militärkonventionen unter preußischem Kommando oder waren ins preußische Heer eingegliedert. Ausnahmen waren die Bayerische ArmeeSächsische Armee und Württembergische Armee. Die Königreiche BayernSachsen und Württemberg hatten sich beim Beitritt zum Norddeutschen Bund sogenannte Reservatrechte ausgehandelt oder entsprechende Regelungen mit Preußen vereinbart. Das Heer war neben Kriegsmarine und Luftwaffe eine der drei Teilstreitkräfte der Wehrmacht und umfasste die große Masse der deutschen Landstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Neben dem Heer gab es auf deutscher Seite jedoch auch die Waffen-SS und die Bodentruppen unter dem Befehl des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Hermann Göring sowie seit 1944 auch den der NSDAP-Parteileitung unterstellten Volkssturm. Das Heer ist neben LuftwaffeMarine und Cyber- und Informationsraum (CIR) eine der vier Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Das Heer ist Kern der Landstreitkräfte und Träger von Landoperationen sowie Operationen luftbeweglicher und luftmechanisierter Kräfte. Mit einem Umfang von rund 61.000 Soldaten im Frieden ist das Heer die größte Teilstreitkraft. In allen Bereichen der Bundeswehr dienen rund 115.000 Soldaten in Heeresuniform. Im Rahmen multinationaler Einsätze wie z. B. KFOR sind ständig Heereskontingente im Auslandseinsatz.

Europa

Europa ist ein Erdteil, der sich über das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse erstreckt. Geographisch ist Europa ein Subkontinent, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet.

Militärausschuss der Europäischen Union ‘EUMC’

Der Militärausschuss der Europäischen Union (engl. European Union Military Committee, EUMC) ist ein Beratungsorgan des Hohen Vertreters der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und des Politischen und Sicherheitspolitischen Komitees (PSK).

Europäische Verteidigungsagentur ‘EVA’

Die Agentur für die Bereiche Entwicklung der Verteidigungsfähigkeiten, Forschung, Beschaffung und Rüstung oder Europäische Verteidigungsagentur (EVA), englisch European Defence Agency (EDA), ist eine 2004 gegründete Agentur der Europäischen Union für Rüstungsplanung, -beschaffung und -forschung. Sie ist damit eine zentrale Institution der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP, früher Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, ESVP).

Militärstab der Europäischen Union ‘EUMS’

Der Militärstab der Europäischen Union (engl. European Union Military Staff, EUMS) leitet die militärischen Operationen im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) ist Teil der Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union und untersteht damit dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, dem auch der Europäische Auswärtige Dienst als diplomatischer Arm untersteht.

Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement ‘OCCAR’

Die OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement; deutsch Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation) ist eine internationale Organisation, die zum Management von gemeinsamen Rüstungsvorhaben gegründet wurde. Der Hauptsitz befindet sich in Bonn. Es werden weitere Büros in Paris, Madrid, SevillaHallbergmoos (bei München), RomLa Spezia und Castellammare di Stabia unterhalten. Zurzeit beschäftigt die OCCAR etwa 360 Mitarbeiter (2023). OCCAR-EA Direktor ist seit dem 1. Februar 2023 Joachim Sucker (Deutschland).

PESCO

PESCO (englisch Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO, deutsch Ständige Strukturierte Zusammenarbeit, kurz SSZ) bezeichnet hauptsächlich die Zusammenarbeit von Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), die sich in der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) besonders engagieren wollen. Dies kann die Interoperabilität zwischen EU-Mitgliedstaaten im Wehrbereich z. B. eine Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen oder die Durchführung gemeinsamer Rüstungsprojekte bedeuten. Der Abbau von bürokratischen Barrieren soll zu einer Art „militärischem Schengen“ führen und könnte langfristig die Gründung einer Europäischen Armee vorbereiten. Dieses Fernziel wird häufig auch „Europäische Verteidigungsunion“ genannt. Die Außen- und Verteidigungsminister von zunächst 25 EU-Mitgliedstaaten teilten im November und Dezember 2017 dem Europäischen Rat mit, in der Verteidigung künftig gemeinsame Wege zu gehen. Malta nimmt derzeit (2024) als einziges EU-Land nicht teil. Als Drittstaaten sind die USAKanadaGroßbritannien und Norwegen beteiligt. Die Türkei hat 2021 eine Beteiligung an einem Pesco-Projekt beantragt. Auch die Schweiz hat im August 2024 die Teilnahme an zwei Projekten beschlossen.

Eurokorps

Das Eurokorps ist ein multinationales militärisches Hauptquartier der Staaten DeutschlandFrankreichBelgienSpanienLuxemburg und Polen (Rahmennationen), das allen Mitgliedsstaaten der EU und den NATO-assoziierten Staaten offensteht. Es besteht aus einem Stab mit Unterstützungseinheiten mit rund 1.100 Soldaten und kann bis zu 60.000 Soldaten führen. Das Eurokorps plant Militäreinsätze im gesamten Einsatz- und Intensitätsspektrum und führt diese durch. Es stellt Kräfte für EU- und NATO-Missionen, u. a. für die schnelle Eingreiftruppe der NATO.

Europäische Gendarmerietruppe ‘EGF’

Die Europäische Gendarmerietruppe (auch EGF oder Eurogendfor vom englischen European Gendarmerie Force; oder FGE vom französischen Force de gendarmerie européenne) ist eine europäische militärische Polizeitruppe (vgl. GendarmerieMilitärpolizeiparamilitärische Organisation), die dem Krisenmanagement dienen soll. Sie wurde 2006 für vollständig einsatzfähig erklärt und hat ihren Hauptsitz im italienischen Vicenza. Die Europäische Gendarmerietruppe kann unter das Kommando der Europäischen Union, der Vereinten Nationen, der NATO, der OSZE sowie anderer internationaler Organisationen oder Ad-hoc-Koalitionen gestellt werden. Dabei kann die EGF nur eingesetzt werden, wenn die anfragende Organisation eine entsprechende Rechtsgrundlage liefert. Die EU-Kommission hat Einsätze der EGF auf dem Gebiet der Europäischen Union ausgeschlossen.

European Maritime ForceEMF

Die European Maritime Force (Euromarfor oder EMF) ist eine nicht stehende Militäreinheit mit der aktuellen Beteiligung von Frankreich, Italien, Portugal und Spanien. Sie besitzt sowohl Kapazitäten für See-Luft- und amphibische Operationen. Als schnelle Eingreiftruppe ist sie innerhalb fünf Tagen einsatzbereit. Die Streitkraft wurde 1995 gegründet, um Petersberg-Aufgaben wie Seeherrschafthumanitäre HilfeFriedenserhaltungKrisenreaktion und Friedenserzwingung zu erfüllen. Gewidmet primär den Interessen der Europäischen Union, kann sie entweder innerhalb der NATO oder versehen mit einem Mandat internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen oder der OSZE eingesetzt werden.

European Air Transport Command ‘EATC’

Das European Air Transport Command (EATC; deutsch Europäisches Lufttransportkommando) ist eine multinationale Kommandobehörde der französischenniederländischenbelgischendeutschenspanischenluxemburgischen und italienischen Luftstreitkräfte in Eindhoven in den Niederlanden. Seine Hauptaufgabe ist die Koordination und operationelle Führung der Lufttransport- und Luftbetankungskräfte sowie der AirMedEvac (Medizinische Evakuierungs)-Einsätze der beteiligten Staaten.

European Air Group ‘EAG’

Die European Air Group (EAG) ist eine unabhängige Organisation, die aus den Luftstreitkräften von sieben Mitgliedsstaaten (BelgienDeutschlandFrankreichGroßbritannienItalienNiederlande und Spanien) besteht. Die EAG beschäftigt sich mit der Verbesserung der Interoperabilität zwischen den Luftstreitkräften der EAG und ihren Partnerländern. Dies geschieht durch unterschiedliche Projekte mit dem Ziel der Erarbeitung konkreter Lösungen zu Problemen in der Zusammenarbeit um so die Fähigkeiten der Luftstreitkräfte zu verbessern.

Satellitenzentrum der Europäischen UnionEUSC’

Das Satellitenzentrum der Europäischen Union (EUSC, englisch European Union Satellite Centre) ist eine Agentur der Europäischen Union mit Sitz in Torrejón in der Nähe von Madrid. Seine Aufgaben umfassen die Sammlung und Auswertung von Informationen, die mit Hilfe von Satelliten gewonnen werden. Die Informationen dienen der Entscheidungsfindung im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, der zweiten Säule der EU.

Finabel

Finabel ist eine im Jahr 1953 gegründete Organisation zur Stärkung der Kooperation und Interoperabilität der nationalen Streitkräfte der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

I. Deutsch-Niederländisches Corps ‘I. DEU/NLD Corps’

Wappen des 1. Deutsch-Niederländischen Korps
Verbandsabzeichen.
Barettabzeichen.

Koninklijke Landmacht

Die Koninklijke Landmacht (wörtlich „Königliches Heer“) ist die bewaffnete Landstreitmacht der niederländischen Streitkräfte. Zwischen 2014 und 2023 wurden alle drei Kampfbrigaden der Koninklijke Landmacht Divisionen des Heeres der Bundeswehr unterstellt. Die niederländischen Kampfbrigaden stellen Austauschoffiziere für die Kommandantur der überstellten deutschen Divisionen, im Gegenzug stellt die Bundeswehr ihrerseits Austauschoffiziere für die Stäbe der Kampfbrigaden.

Bundeswehr

Die Bundeswehr umfasst die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland sowie zivile Bereiche. Die Streitkräfte bestehen aus den vier Teilstreitkräften HeerLuftwaffeMarine und Cyber- und Informationsraum sowie dem Unterstützungsbereich. Neben den Streitkräften gehören zur Bundeswehr auch die fünf zivilen Organisationsbereiche Ausrüstung, Informationstechnik und NutzungInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen und Personal (diese drei bilden zusammen die Bundeswehrverwaltung), die Militärseelsorge und die Rechtspflege sowie die fünf dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordneten militärischen Dienststellen und der Militärische Abschirmdienst. Die Bundeswehr umfasst also den gesamten nachgeordneten Geschäftsbereich des Bundesministeriums. Das Ministerium als oberste Bundesbehörde steht hierarchisch über der Bundeswehr, ohne selbst Teil von ihr zu sein. Unter den Angehörigen der Bundeswehr sind Soldaten, aber auch BeamteArbeitnehmer (Tarifbeschäftigte) und Richter (an den Truppendienstgerichten). Der Bundesminister der Verteidigung ist Mitglied der Bundesregierung und grundsätzlich der Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) über die Streitkräfte (Art. 65a GG). Sie geht im Verteidigungsfall auf den Bundeskanzler über (Art. 115b GG). Als Parlamentsarmee benötigt die Bundeswehr für Einsätze die Zustimmung des Deutschen Bundestags. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr finden grundsätzlich im Rahmen von Mandaten der NATOEU und UN statt. Das I. Deutsch-Niederländische Corps im nordrhein-westfälischen Münster beherbergt einen klassischen Corpsstab oder ist Hauptquartier für eine spezielle Eingreiftruppe. Es kann auch als Hauptquartier für die Führung eines Großverbandes aller Landstreitkräfte dienen. Dabei erfolgt der Einsatz unter der Führung der beiden Rahmennationen – Deutschland und Niederlande – oder der NATO North Atlantic Treaty Organization beziehungsweise der EU Europäische Union. (https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/organisation/1-deutsch-niederlaendisches-corps).

I. DEU/NLD Corps ‘Europa Heer

Das I. Deutsch-Niederländisches Corps (I. DEU/NLD Corps) ist ein multinationaler Verband mit aktuell zwölf beteiligten Nationen. Federführend sind das deutsche und das niederländische Heer. Das Hauptquartier des Corps, das unter anderem aus dem I. Korps der Bundeswehr hervorging, befindet sich im westfälischen Münster. Das Korps ist eines der schnell verlegbaren Hauptquartiere (Rapidly Deployable Corps Headquarters) des NATO-Hauptquartiers SHAPE. In dieser Eigenschaft ist das Korps befähigt, multinationale Missionen zu führen. Turnusgemäß stellt das Korps außerdem Kräfte für die bis zu 60.000 Mann starke NATO Response Force (NRF), die schnelle Eingreiftruppe der NATO. Die jeweiligen nationalen Truppenteile werden truppendienstlich weiterhin national geführt, für den deutschen Anteil bedeutet das eine Führung durch das Kommando Heer. In Folge der russischen Aggression in Osteuropa wurde der Auftrag des Corps Ende 2024 dahingehend präzisiert, dass es insbesondere für die Führung von Großverbänden an der Nordostflanke des Bündnisses eingeplant ist.
Zwölf beteiligten Nationen:
  1. Deutschland
  2. Niederlande
  3. Belgien
  4. Dänemark
  5. Frankreich
  6. Großbritannien
  7. Italien
  8. Norwegen
  9. Spanien
  10. Tschechische Republik
  11. Ungarn
  12. Polen

Trump und die US Sicherheitsverpflichtungen gegenüber der EU Mitgliedstaaten 

Die Präsidentschaft von Donald Trump hatte einen spürbaren Einfluss auf die Überlegungen zur Schaffung einer Europaarmee. Unter dem Eindruck einer möglichen Abkehr der USA von traditionellen Sicherheitsverpflichtungen in Europa suchten viele EU-Mitgliedstaaten nach Wegen, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und eine engere militärische Zusammenarbeit zu fördern. Die Bemühungen um eine Europaarmee bis 2025 spiegeln den Wunsch wider, ein strategisch unabhängiges Europa zu schaffen, auch wenn dies mit beträchtlichen Herausforderungen verbunden ist.

Kritik und Anti-PESCO-Lobbyarbeit seitens der Vereinigten Staaten

Die USA haben mehrfach Kritik und „Warnungen“ über PESCO veröffentlicht. Viele Beobachter werten dies als Zeichen dafür, dass die Vereinigten Staaten einen Verlust an ihrem Einfluss in Europa befürchten, da eine militärisch autarke EU die NATO zunehmend an Bedeutung verlieren ließe. Neben verstärkter militärischer Zusammenarbeit innerhalb der EU zielt PESCO auch darauf ab, die Verteidigungsindustrie der EU-Mitgliedstaaten zu fördern und dadurch neue Arbeitsplätze in der EU zu schaffen. Mehrere US-Politiker kritisieren dieses Vorhaben, da sie den Verlust von Einnahmen durch Waffenverkäufe an EU-Staaten befürchten – im Durchschnitt verkaufen die Vereinigten Staaten jährlich Waffen im Wert von über 1 Mrd. Euro an EU-Mitgliedstaaten. Laut Françoise Grossetête, die von 1994 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments war, betreiben die USA massive Lobbyarbeit gegen eine verstärkte, autarke militärische Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Ihr zufolge gehen die USA gar so weit, dass sie Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu „privaten Abendessen“ einladen, um sie zu überreden, gegen sämtliche Strategien und Gesetze zu stimmen, die eine stärkere militärische Zusammenarbeit innerhalb der EU vorsehen. Trotz des Widerstands gegen PESCO haben die USA einen Wunsch geäußert, sich 2021 an dem Projekt Militärische Mobilität zu beteiligen. Einige europäische Analysten vermuten, dass dies ein Versuch sein könnte, eine autarke europäische Verteidigungspolitik von innen heraus zu sabotieren. Claudia Major kritisierte, dass von den 17 Kooperationsprojekten „keines die vorhandenen und mehrfach kritisierten Fähigkeitslücken der EU zum Beispiel bei den Transportfähigkeiten schließt.“

Europaarmee

Unter der Idee einer Europaarmee (auch europäische Armee oder EU-Armee) versteht man die Einrichtung von Streitkräften auf Ebene der Europäischen Union, die dann einem EU-Verteidigungsministerium unterstellt werden könnten. Bereits zu Beginn der 1950er-Jahre wurden mit dem Pleven-Plan und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft konkrete Vorhaben für solch eine supranationale Europaarmee verfolgt, die jedoch damals zugunsten der Westeuropäischen Union als zwischenstaatliches Verteidigungsbündnis zunächst fallen gelassen wurde. Seit Anfang des Jahres 2000 wird jedoch erneut über das Thema diskutiert und etwa im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit aktiv vorangetrieben. Durch die Beistandsklausel im Lissabon-Vertrag und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, in deren Rahmen regelmäßig gemeinsame Militärmissionen durchgeführt werden, sind die Streitkräfte der Europäischen Union schon heute stark miteinander verwoben.

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