Königsberg ‘Kaliningrad’

Twangste ‘Königsberg’ (Preußen)

Altpreußisch: Twangste / Deutsch: Damm

Friesisch: Twangste / Deutsch: Gezwungen

Lange vor der Gründung Königsbergs war Twangste oder Tuwangste (litauischTvangstė, Tvanksta) der Name einer prußischen Burg nördlich der mittleren Pregelinsel. In ihrem Schutz lagen ein Fischerdorf Lipnick (das spätere Fischdorf) mit einem Ankerplatz und die Dörfer Tragheim und Sackheim, alle auf dem späteren Stadtgebiet, in der Mitte des heutigen Kaliningrads.

Neben der Wallanlage gründeten Lübecker Kaufleute 1242 eine Kaufmannssiedlung. Dort kreuzte sich eine Route der Bernsteinstraße mit der kurischen und der litauischen Straße.

Die Burg galt neben dem Handelsplatz Truso als Ausgangspunkt verschiedener Bernsteinrouten. Urkundlich erwähnt wird Twangste 1326 als „edicaverunt castri Kunigsberg … (apud Pruthenus dicitur) Tuwangste. Tunwangste e nomine silva, que fuit dicto loco“.

Der Ortsname Twangste, auch Tuwangste, Twangst, Twongst, Twoyngst bezeichnete einen Siedlungsplatz, der im späteren Stadtteil Burgfreiheit gelegen hat. Der Name bezieht sich auf die Nähe zum Schlossteich: prußisch „tuwi, tauwan“: nahe und „tuwangste“: Teich. Litauische Linguisten interpretieren den Namen als „Teich mit Damm“. Dieser Teich hatte in früheren Jahren einen offenen Abfluss zum Pregel. Nach einigen nicht unumstrittenen deutschen Quellen leitet sich der Name Twangste jedoch aus dem gotischen Wort „wangus“ ab, was einen Holzschlag, eine Lichtung in einem halb gerodeten Eichwald bezeichnet (vgl. dazu preußisch-litauisch „vanga“: Waldrodung). Peter von Dusburg spricht davon, dass die Preußen das Kastell, das die Ordensritter 1225 an der zu seiner Zeit „alte Burg“ genannten Stelle nach dem dort befindlichen Walde Tuwangste genannt hätten.

Twangste dürfte bis zum 8. Jahrhundert ein unbedeutendes Dorf gewesen sein, denn die internationalen Handelsrouten führten entlang der Haffstrände, der binnenlandigen Haffufer und natürlich über See. Lediglich Handelswege ins Binnenland führten den Pregel entlang. Auch die undurchdringliche Wildnis, die südlich von Ponarth begann, schloss aus, dass Twangste Anschluss an nach Süden gehende Handelswege haben konnte. Diese Urwälder wurden erst gegen 1400 trockengelegt und gehörten lange Zeit zum Waldamt Brandenburg und nicht zur Stadt Königsberg. Twangste wird erst in den späteren kriegerischen Zeiten, von denen Wulfstan berichtet, zu einer Fliehburg ausgebaut worden sein. Diese Burg dürfte in den samländischen Revolten gegen den Orden eine große Rolle gespielt haben. Vermutlich wurde sie vom Orden geschleift und zu einem Kastell ausgebaut, sonst hätte Peter von Dusburg nicht von „alter Burg“ sprechen können. Die Wehranlage Twangste wurde später von der Reichsbank überbaut.

Einen wichtigeren Dienst aber leistete Ottokar dem Orden durch Erbauung von Königsberg. Auf einer Anhöhe in einem Eichenwalde, der damals Tvangste hieß, wurde auf einer von ihm bezeichneten Stelle diese Burg zur Bändigung der Samländer auf derjenigen Stelle erbaut, wo sich heutiges Tages die Stallungen vor dem Schlosse befinden. Die abgehauenen Eichen wurden, um der Faulniß zu widerstehen, an den Spitzen gebrannt, in die Erde gerammt, mit Planken benagelt, und im Innern dieser Verzaunung, die man damals Vestung nannte, eine Kirche, eine Wohnung für den Bischof und einige Domherrn, eine andere für die Ritter und die Besatzung nebst den erforderlichen Magazinen erbaut, in der Gegend der heutigen Schloßkirche aber noch eine Vorburg oder ein Aussenwerk angelegt. Gegen Osten wurde ein Graben gezogen, der Katzbach gedämmt und ein anderer Graben zur Treibung einer Mühle in derjenigen Gegend angelegt, die noch jetzt der Mühlenberg heißt. König Ottokar unterstützte den Orden, an dessen Spitze damals in Preußen der Landmeister Heinrich von Weida stand, nicht blos mit Geld während des Baues, sondern ließ auch einen großen Theil des mitgebrachten Heeres zur Besatzung des neuen Schlosses und zum Anbau der umliegenden Gegend zurück. Diese aber muß auch von den unterjochten Samländern bevölkert geblieben seyn, weil sich die alten Namen vieler Orte, die folglich unzerstört blieben, in der Nachbarschaft von Königsberg erhalten haben.

– Ludwig von Baczko

Königsberg (Preußen)

Königsberg (niederpreußisch Keenigsbarch) war die Hauptstadt der preußischen Provinz Ostpreußen. Ihre nahezu siebenhundertjährige Geschichte endete infolge des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt wurde 1946 als fortan russische Stadt in Kaliningrad umbenannt. Königsberg entstand bei der 1255 vom Deutschen Ritterorden an der Pregelmündung im Südosten der Halbinsel Samland errichteten gleichnamigen Burg. Bis 1945 war Königsberg als Hauptstadt der preußischen Provinz Ostpreußen deren kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Mit der Reichsgründung wurde es 1871 zur nordöstlichsten Großstadt des Deutschen Reiches. Im April 1945 eroberte die Rote Armee in der Schlacht um Königsberg die durch zwei britische Luftangriffe schon 1944 weitgehend zerstörte Stadt. Anschließend nahm die Sowjetunion das nördliche Ostpreußen mit Königsberg in Besitz. Die nach der Eroberung in Ostpreußen verbliebene und auch in den Jahren danach am Leben gebliebene deutsche Zivilbevölkerung wurde bis 1948 zwangsweise in die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands umgesiedelt.

Königsberger Klopse

Königsberger Klopse, auch Kapernklopse oder Soßklopse, sind eine aus Ostpreußen stammende Zubereitung für gekochte Hackfleischklöße. Charakteristisch ist eine helle Sauce mit Kapern. Benannt ist sie nach Ostpreußens Hauptstadt Königsberg und dem Wort „Klops“ für „kleiner Kloß“. In Königsberg selbst war die Bezeichnung nicht gebräuchlich, dort hieß das Gericht Saure Klopse.

Königsberger Paukenhund

Königsberger Paukenhund waren Zughunde, die bei der österreichischen Armee zum Ziehen des Paukenwagens in der Regimentskapelle der Infanterieregimenter im 19. Jahrhundert verwendet wurden.

Sender Heilsberg

Der Sender Heilsberg ist eine Sendeanlage in Ermland-Masuren in Polen. Die Anlage wurde als deutscher Großsender für das Programm “Königsberg I” im ehemaligen Ostpreußen, rund drei Kilometer nordwestlich von Heilsberg an der Landstraße von Heilsberg nach Preußisch-Eylau errichtet. Ab 1935 wurde der Sender zu einem NS-Propagandasender im Netz der Deutschen Europa Sender ausgebaut.

Ostmarken Rundfunk AG

Die Ostmarken Rundfunk AG (ORAG) in Königsberg i. Pr. war eine Rundfunkanstalt in Ostpreußen. 1933 wurde sie von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft übernommen.

Reichssender Königsberg

Der Reichssender Königsberg war der aus der Ostmarken Rundfunk AG (ORAG) hervorgegangene Regionalsender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) für Ostpreußen sowie eine Relaisstation in Königsberg.

Radio Königsberg

Radio Königsberg war ein Propaganda-Programm des Reichssenders Königsberg und wurde von 1940 bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges ausgestrahlt. Einmal wöchentlich wurden für 20 Minuten unter Mithilfe von etwa 30 schwedischen Kollaborateuren nazifreundliche Nachrichten und Propaganda in schwedischer Sprache gesendet. Etwa ein Zehntel der schwedischen Bevölkerung soll den Sender regelmäßig eingeschaltet haben. Die Redaktion hatte ihren Sitz zunächst in Berlin; aufgrund alliierter Bombenangriffe wurde sie später nach Königsberg verlegt und, als sich die Rote Armee bedrohlich näherte, von dort nach Oslo.

Königsberger Brückenproblem

‘Seven Bridges of Königsberg’

Das Königsberger Brückenproblem ist eine mathematische Fragestellung des frühen 18. Jahrhunderts, die anhand der sieben Königsberger Pregelbrücken illustriert wurde. In der Graphentheorie entspricht es dem Eulerkreisproblem.

Stadthalle (Königsberg)

Die Stadthalle hatte die größten Veranstaltungssäle in Königsberg. Der Oberbürgermeister Siegfried Körte initiierte die Stadthalle AG als Trägergesellschaft. 1911 wurde das Gebäude nach Entwürfen des Berliner Architekten Richard Seel errichtet und 1912 eingeweiht. Zu den großzügigen Geldgebern gehörte Felix Japha. Das Gebäude besaß eine Stahlkonstruktion und hatte 1600 Sitzplätze, es diente für Konzerte und Veranstaltungen aller Art. Es war ausgestattet mit einer Orgel, die Bruno Goebel 1912 erbaute mit drei Manualen und 52 Registern. Sie wurde 1933 umgebaut und 1939–41 erweitert auf vier Manuale und 74 Register durch die Firma Bruno Goebel Söhne. Die Säle waren nach den Initiatoren benannt: Siegfried Körte, Theodor Krohne und Carl Julius Gebauhr. Dazu gab es ein Restaurant und ein Café im Garten vor dem Schlossteich. Bei den Luftangriffen auf Königsberg wurde die Halle am 26. August 1944 schwer beschädigt. Das Gebäude dient heute als Kaliningrader Gebietsmuseum für Geschichte und Kunst (russisch Калининградский областной историко-художественный музей).

Hauptpost Königsberg

Das ehemalige Hauptpostamt Königsberg von 1849 war HofpostamtOberpostdirektion und als Post- und Telegrafenamt ein bis 1945 betriebenes Gebäude der Reichspost in Königsberg (Preußen). Über 500 Jahre diente das Königsberger Postwesen der Postbeförderung im Deutschordensstaat, im Herzogtum Preußen und in Ostpreußen.

Sternwarte Königsberg

Die Sternwarte Königsberg war eine astronomische Forschungseinrichtung, die der Albertus-Universität Königsberg angegliedert war. An ihr arbeiteten bedeutende Astronomen wie Friedrich Wilhelm BesselFriedrich Wilhelm Argelander und Arthur Auwers. 1838 konnte dort erstmals ein genauer Wert der Parallaxe eines Fixsterns bestimmt werden. Die Sternwarte bestand von 1813 bis 1944.

Wolfsschlucht (Königsberg)

Die Wolfschlucht war eine Gaststätte in Königsberg i. Pr.

Königsberger Dom

Der Königsberger Dom (russisch Кёнигсбергский собор, wissenschaftliche Transliteration Kënigsbergskij sobor) im heutigen Kaliningrad ist ein Baudenkmal der Backsteingotik. Der Dom auf der Kneiphof-Insel war und ist wieder das bedeutendste historische Bauwerk der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt.

Sackheimer Tor

Das Sackheimer Tor (russisch Закхаймские ворота, Sakchaimskije worota) in der russischen Stadt Kaliningrad ist ein Stadttor des ehemaligen inneren Königsberger Befestigungsringes. Es befindet sich an der Straßenkreuzung des Moskowski propekt mit der uliza Litowski wal. Benannt ist es nach dem Königsberger Stadtteil Sackheim. Vorgesehen ist eine Nutzung des Tores als Museum für Messinstrumente.

Königsberger Schloss

Das Königsberger Schloss war neben dem Königsberger Dom ein Wahrzeichen der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg, des heutigen Kaliningrad in Russland. Im Zweiten Weltkrieg flog die Royal Air Force Ende August 1944 zwei nächtliche Luftangriffe auf Königsberg. Dabei ausgebrannt, erlitt das Schloss in der Schlacht um Königsberg 1945 weitere Zerstörungen. In der Nachkriegszeit war die Schlossruine dem weiteren Verfall preisgegeben. Einzelne Teile des Ruinenkomplexes wurden ab 1953 (Schlossturm) bereits niedergelegt. Der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Iljitsch Breschnew ließ 1968 die Ruine restlos sprengen und abtragen.

Königstor (Kaliningrad)

Das Königstor in Kaliningrad, früher Königsberg, ist eines von ehemals sechs Stadttoren und Teil der Fortifikationsanlagen in Königsberg, die im 19. Jahrhundert in Königsberg errichtet wurden. Es lag im Stadtteil Neue Sorge am Ende der Königsstraße. Das aus Palisaden errichtete Vorgängertor hieß Gumbinner Tor. 1820 werden mehrere vor dem Tore liegende Güter aufgelistet sowie Devau und Kalthof als zum Nahbereich des Tores zählend aufgeführt. Der Entwurf stammte von Friedrich August Stüler. Die Westfassade wurde durch den Bildhauer Wilhelm Stürmer mit drei Sandstein-Statuen ausgestattet: In neun Meter Höhe steht links der Böhmenkönig Ottokar II., dem Königsberg seinen Namen verdankt, in der Mitte König Friedrich I. 1701 krönte er sich in der Königsberger Schlosskirche zum ersten König in Preußen. Rechts wacht Albrecht von Brandenburg-Ansbach über die Stadt. Er war der Gründer des Herzogtums Preußen und der Universität Albertina. Über den Figuren sind die Wappen des Samlandes und Natangens angebracht. Unter den Figuren befinden sich die Wappen BöhmensPreußens und Brandenburgs. Die Wappen wurden in Lavamalerei ausgeführt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beschädigt. Die sowjetischen Soldaten hatten den Figuren die Köpfe abgeschlagen. Bei der 750-Jahr-Feier der Stadt im Juli 2005 wurde das Königstor als offizielles Symbol des Stadtjubiläums benutzt. Nachdem die Entscheidung für dieses Symbol gefallen war, hatte man in einem zeitlichen Gewaltakt die Restaurierung des Bauwerks betrieben. Noch wenige Monate vor dem offiziellen Start der Jubiläumsfeierlichkeiten war das Königstor in einem desolaten Zustand. Innerhalb von kürzester Zeit wurde das im Stil der alten Ordensarchitektur errichtete Baudenkmal des 19. Jahrhunderts restauriert. Dabei kehrten auch die 1945 verstümmelten Figuren komplett an die Fassade zurück.

Holländer Baum (Königsberg)

Ein Stadtteil, das mir Sympathisch ist

Der Holländer Baum war eine Örtlichkeit in Königsberg (Preußen). Jahrhundertelang schloss eine Baumsperre in Kosse (Königsberg) gegenüber der späteren Festung Groß Friedrichsburg den Pregel. Ihr entsprach der Litthauische Baum am östlichen Stadtrand. Ein- und ausgehende Schiffe hatten hier die Abgaben zu entrichten. In den 1840er Jahren entstand hier ein kleines Befestigungswerk auf der rechten Pregelseite und 1864 ein Tunnel der Lizentbahn durch den Wall. 1926 wurde hier der Bahnhof Holländerbaum gebaut. Von der Strecke nach Rathshof/Pillau zweigte hier die Verbindung zum Königsberger Nordbahnhof ab. Westlich von ihr lag ein Hundefriedhof mit kleinen Grabhügeln, der von der Erlichshausenstraße aus gut zu erreichen war. Am Holländer Baum lag die Klapperwiese.

Fortifikationsbauten Königsberg

Die Fortifikationsbauten Königsberg befestigten die östlichste deutsche Großstadt. Die Garnison Königsberg in Preußen war immer die stärkste Festung und die größte Garnison Preußens.

Festung Groß Friedrichsburg

Die Festung Groß Friedrichsburg war eine Zitadelle am Pregel vor den drei Königsberger Städten. Ein Stadttor war sie nie.

Schlacht um Königsberg

Die Schlacht um Königsberg war eine militärische Operation während der Schlacht um Ostpreußen. Vom 6. April bis 9. April 1945 führten die Truppen der 3. Weißrussischen Front mit Unterstützung der Baltischen Flotte die Angriffsoperation durch, welche mit der Eroberung der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg abgeschlossen wurde.

Luftangriffe auf Königsberg

Durch die britischen Luftangriffe auf Königsberg Ende August 1944 wurde Ostpreußens Provinzialhauptstadt zerstört, die Altstadt praktisch in Gänze. Mit solchen Bombardierungen war im Zweiten Weltkrieg nicht gerechnet worden. Königsberg schien außer Reichweite der alliierten Bomberflotten. Dass das eben nicht der Fall war, wollte die Royal Air Force beweisen. Zwei nächtliche Angriffe mit Brandbomben zerstörten die Innenstadt mit dem Königsberger Schloss, der Albertus-Universität und dem Königsberger Dom. Die Folge waren 5.000 Tote und 200.000 Obdachlose. Im Anflug auf Königsberg verletzten die britischen Bomber durch Überfliegen Schwedens neutrales Territorium. Im Winter 1945 folgte in der Schlacht um Königsberg Artilleriebeschuss durch die Rote Armee.

Kriegsgräberstätte Königsberg ‘Kaliningrad’

Die Kriegsgräberstätte Kaliningrad – Sammelfriedhof wurde auf dem ehemaligen Königsberger Zivilfriedhof „Cranzer Allee“ am 23. August 2003 eingeweiht. Hier ruhen 4.000 bis 5.000 Bombenopfer und ausländische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Weiter wurden nach 2001 11.700 Kriegstote aus dem Stadtgebiet und der weiteren Umgebung zugebettet.

Zeitleiste von Kaliningrad

Das Folgende ist eine Zeitleiste der Geschichte der Stadt Kaliningrad in Russland. Die Stadt war vor 1945 als Königsberg (polnisch: Królewiec, litauisch: Karaliaučius) und vor 1255 als Twangste bekannt. Dies ist eine dynamische Liste und kann möglicherweise nie bestimmte Vollständigkeitsstandards erfüllen. Sie können helfen, indem Sie fehlende Elemente mit zuverlässigen Quellen hinzufügen.

Oblast Kaliningrad

Die Oblast Kaliningrad (russisch Калинингра́дская о́бласть Kaliningradskaja Oblast), auch Kaliningrader Gebiet genannt, ist die westlichste Oblast (Russisch für Gebiet) der Russischen Föderation. Sie ist eines der kleinsten Föderationssubjekte und zugleich die kleinste Oblast Russlands. Die Oblast hat knapp 1.030.000 Einwohner (2021) und ist mit 15.125 km² Fläche etwas kleiner als Schleswig-Holstein. In Russland wird das Gebiet häufig als Bernsteinland (russisch Янтарный Край/Jantarny Krai) bezeichnet, was auf seinen Reichtum an Bernstein hinweist. Die Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige Königsberg (Preußen). Das Gebiet der Oblast umfasst etwa das nördliche Drittel des ehemaligen Ostpreußens (d. h. das ehemalige Gebiet der Provinz ohne das litauische Memelland und die polnischen Gebiete ErmlandMasuren und Oberland). Als Exklave – von der Erreichbarkeit über die freie internationale Ostsee abgesehen – ist die Oblast von Litauen und Polen umgeben. Zwischen Litauen und dem weiter östlichen Kernland liegen noch Belarus bzw. Lettland, sodass die Landverbindung vom Kernland zur Oblast durch zwei fremde Staaten führt. Das Gebiet spielt für Russland eine wichtige Rolle für seine Baltische Flotte mit Sitz in Baltijsk.

Kaliningrad

Kaliningrad [kɑˈliːniŋɡʀɑːt] (seit 1946 russisch Калинингра́д [kəlʲɪnʲɪnˈɡrat], deutsch Königsberg) ist die Hauptstadt der Oblast Kaliningrad. Die vormals deutsche Hauptstadt Ostpreußens wurde im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges von der Sowjetunion unter dem Namen Kaliningrad russifiziert und Bestandteil der Russischen Sowjetrepublik. Benannt ist sie nach dem 1946 verstorbenen sowjetischen Staatsoberhaupt Michail Kalinin. Seit der Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991 ist die Oblast Kaliningrad – von der Erreichbarkeit über die internationalen Gewässer der Ostsee abgesehen – eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Kaliningrad hatte bei der letzten Volkszählung (1. Oktober 2021) 490.449 vorwiegend russische Einwohner.

Herz der Stadt

Herz der Stadt ist ein langfristig angesetztes Projekt mit dem Ziel der Regeneration des historischen Stadtkerns Kaliningrads rund um das ehemalige Königsberger Schloss und das abgerissene Haus der Sowjets. Umgesetzt wird dieses Projekt durch das gleichnamige Stadtplanungsbüro „Herz der Stadt“ (russisch Градостроительное бюро «Сердце города»), einer in Kaliningrad ansässigen Nichtregierungsorganisation.

Kaliningrader Dreieck

Das Kaliningrader Dreieck war ein loses außenpolitisches Gesprächs- und Konsultationsforum DeutschlandsRusslands und Polens. Seine Zielsetzung war die Abstimmung der Politik der drei Länder.

Kaliningrad-Frage

Die Kaliningrad-Frage ist eine politische Frage bezüglich des Status der Oblast Kaliningrad als Exklave Russlands und ihrer Isolation vom Rest des Baltikums nach der Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004.

In den westlichen Medien wird die Region oft im Zusammenhang mit der Stationierung von Raketensystemen diskutiert, zunächst als Reaktion auf die Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Polen und der Tschechischen Republik. Russland betrachtet die Region als entscheidendes Element seiner Fähigkeit, Macht im Baltikum zu projizieren.

Eine Randposition erwägt auch die Rückgabe der Provinz von der Russischen Föderation an Deutschland. Diese Frage ist größtenteils hypothetischer Natur, da die deutsche Regierung erklärt hat, dass sie keinen Anspruch darauf hat und mit der Ratifizierung des Vertrags über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland formell und völkerrechtlich auf jegliche Rechte an den Gebieten östlich der Oder verzichtet hat.

Deutschland führte Geheimgespräche mit Russland über die Rückgabe von Königsberg

1990 wurde eine geheime Initiative der Deutschen Regierung gestartet, um die wirtschaftliche Vorherrschaft über die ehemalige ostpreußische Hauptstadt Königsberg zurück erlangen zu können. Im Gegenzug erlässt Deutschland einen Teil von Russlands 22 Milliarden Pfund schweren Schulden gegenüber Berlin.

Unterstützung für die Unabhängigkeit

Von den Separatisten in Kaliningrad verwendete Flaggen, die auf der Stadtflagge von Königsberg basieren.

Von den Separatisten in Kaliningrad verwendete Flaggen, die auf der Flagge Ostpreußens basieren.

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es von einigen Einheimischen den Vorschlag, die Oblast Kaliningrad von Russland unabhängig zu machen und einen „vierten baltischen Staat“ zu gründen. Die Baltische Republikanische Partei wurde am 1. Dezember 1993 mit dem Ziel gegründet, eine autonome Baltische Republik zu gründen und den Namen Königsberg wiederherzustellen. Im Jahr 2003 wurde die Partei schließlich von den Kremlbehörden von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen. Der Grund dafür war ein Wahlgesetz, das alle Regionalparteien verbot, indem es von Parteien verlangte, in mindestens der Hälfte der russischen Subjekte Zweigstellen zu haben.

Unterstützung des Irredentismus

Inesis Feldmanis [lv], Leiterin der Fakultät für Geschichte und Philosophie an der Universität Lettland, wurde mit der Aussage zitiert, die Annexion Kaliningrads durch die Sowjetunion sei „ein historischer Irrtum“ gewesen.

Die „Freistaat Preußen“-Bewegung, einer der aktivsten Ableger der „Reichsbürger“-Bewegung, betrachtet die russische (und deutsche) Regierung als illegitim und sieht sich selbst als rechtmäßige Herrscher der Region. Seit 2017 ist die Bewegung in zwei konkurrierende Fraktionen gespalten, eine mit Sitz in Königsfeld, Rheinland-Pfalz, und die andere in Bonn.

Deutsche Umsiedlungsversuche

In den 1990er Jahren begannen Organisationen mit Verbindungen zur rechtsextremen Politik in Deutschland Geld zu sammeln, um in der Oblast Kaliningrad Land zu kaufen und ethnischen Deutschen die Ansiedlung dort zu ermöglichen. Insbesondere versuchte die Gesellschaft für Siedlungsförderung in Trakehnen, in Jasnaja Poljana, auf Deutsch als Trakehnen bekannt, eine Siedlung zu errichten. Eine separate Gruppe, die mit dem verurteilten Terroristen Manfred Roeder in Verbindung steht, sammelte Spenden, um im Dorf Olchowatka im Rajon Gussewski östlich von Kaliningrad Wohnungen für ethnische Deutsche zu bauen.

Siedlung Amtshagen und Agnes-Miegel

In Jasnaja Poljana/Trakehnen wurde durch Spenden der Organisation Aktion Deutsches Königsberg der Bau einer deutschsprachigen Schule und von Wohnungen im Nachbardorf Amtshagen finanziert. Mehrere baufällige Häuser wurden gekauft und renoviert; Traktoren, Lastwagen, Baumaterialien und Maschinen wurden in das Dorf importiert. Die relativ hohen Gehälter lockten Neuankömmlinge an und die ethnisch deutsche Bevölkerung wuchs auf etwa 400 Einwohner an. Die meisten Siedler waren Russlanddeutsche aus dem Kaukasus und Kasachstan und keine Rückkehrer oder deren Nachkommen. Einige der Russlanddeutschen konnten Berichten zufolge kein Deutsch und/oder waren als Einwanderer nach Deutschland abgelehnt worden, da keine hinreichenden Beweise für eine nennenswerte deutsche Abstammung vorlagen. Der Bau einer zweiten Siedlung am Stadtrand von Trakehnen, der Agnes-Miegel-Siedlung, begann 1998.

Die Beziehungen zwischen der lokalen russischen Verwaltung und dem Trakehnen-Projekt waren zunächst freundschaftlich, doch die Aktivitäten der Gruppe wurden von der russischen Regierung unterdrückt, nachdem sie in den deutschen Medien publik geworden waren. Dietmar Munier, der Initiator des Projekts, wurde mit einem Reiseverbot in die Oblast Kaliningrad belegt. 2006 verkaufte er seinen Anteil an der Vereinigung an einen gewissen Alexander Mantai, der sie in ein gewinnorientiertes Unternehmen umwandelte und die ursprünglichen Siedler vertrieb. Die Vereinigung wurde 2015 wegen Verstoßes gegen das russische Gesetz über NGOs liquidiert.

Offizielle Positionen

Obwohl 2001 Verhandlungen über ein mögliches Handelsabkommen zwischen Russland und der EU aufgenommen wurden, das die Exklave in den wirtschaftlichen Einflussbereich Deutschlands gebracht hätte, hat die derzeitige deutsche Regierung kein Interesse an einer Rückgabe der Oblast Kaliningrad signalisiert. Auch die Regierungen Polens und Litauens erkennen Kaliningrad als Teil Russlands an,[34] ebenso wie die Europäische Union. Im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Abkommens, das zur deutschen Wiedervereinigung führte, verzichtete Deutschland formell auf alle Gebietsansprüche auf das ehemalige Ostpreußen. Im Juli 2005 erklärte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, dass die Stadt „in ihrem Herzen immer Königsberg heißen wird“, gab jedoch an, dass Deutschland keinen Gebietsanspruch darauf habe. Ulrich Speck zufolge stößt die Aussicht auf eine Rückgabe Kaliningrads an Deutschland selbst bei Randgruppen der nationalistischen Bewegung auf wenig Unterstützung. Im Jahr 2004 fragte der deutsche Politiker Jürgen Klimke die deutsche Bundesregierung nach ihrer Meinung zur Gründung einer litauisch-russisch-polnischen Euroregion mit dem Namen “Preußen”. Der Initiator bestritt jegliche revanchistischen Konnotationen des Vorschlags.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde der russische Anspruch auf Kaliningrad von keiner Regierung angefochten. Einige Gruppen in Litauen forderten jedoch die Annexion der Provinz oder von Teilen davon.

Polen erhebt keinen Anspruch auf Kaliningrad und wird dies auch wahrscheinlich nicht tun, da es vom Potsdamer Abkommen profitierte, in dem auch der Status Kaliningrads festgelegt wurde.

Suwałki-Lücke

Die Suwałki-Lücke (auch Suwałki-Korridorenglisch Suwalki Gap oder Suwałki Corridorpolnisch Przesmyk suwalski, litauisch Suvalkų koridorius, russisch Сувалкский коридор) bezeichnet in der Terminologie der NATO das dünnbesiedelte Gebiet um die Grenze zwischen Litauen und Polen, das eine Engstelle der Landverbindung zwischen den baltischen Staaten und den übrigen NATO-Partnern darstellt. Zugleich ist dort das Territorium der russischen Exklave Kaliningrad am wenigsten weit von Belarus entfernt. Benannt ist es nach der polnischen Stadt Suwałki ([suˈvawkʲi).

Militärische und geopolitische Bedeutung

Die Region um die Suwałki-Lücke gilt – insbesondere seit der Annexion der Krim 2014 – als eine der militärisch potentiell entzündlichsten in Europa, wie der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Ben Hodges, während der Konferenz CEPA Forum 2015 schilderte. US-Beamte weisen auf Mängel in der Infrastruktur und Organisation hin, die die NATO-Staaten an einer schnellen Reaktion im Falle der Bedrohung des Gebiets hindern. Laut Geheimdienstinformationen könnten Russland und Belarus im Falle eines möglichen militärischen Konflikts mit NATO-Staaten Interesse an einer Besetzung des Gebietes haben, um die baltischen Staaten vom Landweg zum NATO-Partner Polen abzuschneiden; sie ziehen weiter Vergleiche zum Fulda Gap aus der Zeit des Kalten Krieges.

Eine Studie der RAND Corporation, an der Wesley Clark und Egon Ramms als Autoren beteiligt waren, bezeichnete das Gebiet als das labilste der NATO und schätzte, die transatlantische Allianz würde im Fall eines russischen Angriffs nur 36 bis 60 Stunden lang den Nachschub über den Korridor sicherstellen können, bis die baltischen Hauptstädte besetzt und das Baltikum isoliert sei. Die NATO stationierte deshalb 2016 vier Bataillone in dem Gebiet (siehe NATO Enhanced Forward Presence) und bezog es in ihre Großübung Anakonda 16 ein.

Situation nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022

Litauen hat ab 17. Juni 2022 den Transport einiger von EU-Sanktionen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine betroffenen Waren (u. a. Baumaterialien, Stahl, Metalle und Kohle) durch die Suwałki-Lücke von Belarus nach Kaliningrad für mehrere Wochen blockiert.

Durch den Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato wird davon ausgegangen, dass die Sicherheit der Balten damit erhöht und weniger Druck auf der Suwałki-Lücke lasten werde.

Im März 2023 wurde berichtet, dass Polen seine Grenzanlagen an der Suwałki-Lücke mit Panzersperren sichert. Mitte Juli 2023 sprach der russische Generaloberst Andrei Kartapolow, Stellvertreter des Verteidigungsministers Sergei Schoigu, die Schließung der Lücke an. Er behauptete, dass es einer Einsatzgruppe möglich sei, den Korridor binnen weniger Stunden zu erobern.

Militärmanöver in der Region

Die Russische Föderation hielt vom 14. bis zum 20. September 2017 mit offiziell 13.000 Soldaten an der NATO-Ostgrenze das Manöver Sapad 2017 (Westen 2017) ab.

Bei der Übung Winter 20 der polnischen Streitkräfte im Winter 2020/21 wurde ein All-Out-Szenario (Generalangriff) angesetzt. In einem simulierten Krieg gelang es der russischen Armee zur Überraschung der Planer, Polen innerhalb von fünf Tagen zu überrollen, bei größten Verlusten innerhalb der polnischen Streitkräfte.

Fairer Handel: Kaliningrad für die Krim

Warum hat niemand erwähnt, dass der Westen als Gegenleistung für die Besetzung der Krim durch Russland Kaliningrad (das frühere Königsberg in Deutschland) von Russland zurückfordern würde? Indem Putin behauptet, Kaliningrad habe deutsche, polnische und litauische Wurzeln (und definitiv keine russischen), und zwar auf die gleiche Art und Weise, wie er behauptete, die Krim gehöre kulturell zu Russland und nicht zur Ukraine, könnte seine Argumentation gespiegelt und für die Annexion Kaliningrads an Polen oder Litauen verwendet werden. Kaliningrad ist vollständig von Polen und Litauen umgeben, die beide Mitglieder der Europäischen Union und der NATO sind. Warum Kaliningrad nicht von der Ostsee abriegeln und Truppen an der gesamten Grenze stationieren? Dies würde Kaliningrad von Russland abschneiden und der NATO eine starke Position in der Hand geben, wenn sie die Rückgabe der Krim an die Ukraine und die Einstellung aller russischen Invasionsversuche im Osten des Landes fordern würde. Darüber hinaus sollte Russland für den Beginn dieses Konflikts und den Versuch, der Ukraine die Krim zu stehlen, mit einer Strafe von mindestens 2 Milliarden Dollar als Reparationszahlungen belegt werden. Als nächstes sollten die Erdgasschulden der Ukraine als „vollständig beglichen“ gekennzeichnet und die Gaspreise für Russland auf die Norm von 2013 zurückgesetzt werden. Darüber hinaus würde die Rückgabe Kaliningrads an den Westen auch die uneingeschränkte Nutzung der Via Baltica von Berlin ins estnische Tallinn ermöglichen.

Kreml bezeichnet Polens Entscheidung zur Umbenennung Kaliningrads als „feindseligen Akt“

Polish soldiers build a concertina fence on the Polish-Russian border

Polnische Soldaten errichten einen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Russland. Kaliningrad liegt in einer Exklave zwischen Litauen und Polen an der Ostseeküste.

Die russische Stadt wird in offiziellen Dokumenten nun Królewiec heißen, ihr Name aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der Kreml hat die Entscheidung Polens, die russische Stadt Kaliningrad in seinen offiziellen Dokumenten umzubenennen, als „feindseligen Akt“ bezeichnet, da die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine wegen des Ukraine-Kriegs weiter gespannt sind. Kaliningrad, das in einer Exklave zwischen Litauen und Polen an der Ostseeküste liegt, war bis nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem deutschen Namen Königsberg bekannt, bis es von der Sowjetunion annektiert und zu Ehren des Politikers Michail Kalinin umbenannt wurde. Am Mittwoch sagte der polnische Entwicklungsminister Waldemar Buda, Kaliningrad heiße nun offiziell Królewiec, den Namen, den es im 15. und 16. Jahrhundert unter der Herrschaft des Königreichs Polen trug. „Wir wollen keine Russifizierung in Polen und deshalb haben wir beschlossen, den Namen Kaliningrads und der Region Kaliningrad in unserer Muttersprache zu ändern“, sagte Buda und berief sich dabei auf eine Empfehlung einer staatlichen Kommission, die mit der Standardisierung ausländischer Namen in der polnischen Sprache beauftragt ist. Warschau sagt, Kalinins Verbindung zum Massaker von Katyn 1940 – als Tausende polnische Offiziere von sowjetischen Streitkräften hingerichtet wurden – habe negative Konnotationen. „Der aktuelle russische Name dieser Stadt ist eine künstliche Taufe, die weder mit der Stadt noch mit der Region in Verbindung steht“, sagte Polens Komitee für geografische Standardisierung am Dienstag. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, die Entscheidung „grenzte an Wahnsinn“. „Wir wissen, dass Polen im Laufe der Geschichte von Zeit zu Zeit in diesen Wahnsinn des Hasses gegenüber Russen verfallen ist“, sagte er in einem Briefing. Kaliningrad wurde von Moskau abgeschnitten, als Litauen während des Zerfalls der Sowjetunion 1991 unabhängig wurde. In der Stadt selbst waren die Menschen über den polnischen Schritt gespalten. „[Dieses Land] wurde von uns, von meinen Vorfahren erobert … dies ist unser Territorium und es kann kein Królewiec geben“, sagte ein älterer Mann, der seinen Namen nicht nannte. Andere schienen weniger verärgert zu sein. Eine Frau bemerkte, dass Litauen die Stadt ebenfalls in Królewiec umbenannt habe. „Es würde sich nichts ändern … außer dass alle ihre Dokumente geändert werden müssten. Wenn sie es wollen, sollen sie es tun“, sagte sie. Die Beziehungen zwischen Polen und Russland waren oft angespannt. Moskau sagt, es habe Polen befreit, als seine Streitkräfte am Ende des Krieges die Nazi-Truppen vertrieben. Die meisten Polen glauben, dass die Sowjetunion die Nazi-Besatzung durch eine andere Form der Unterdrückung ersetzt hat. Polen, ein NATO-Mitglied, unterstützte die Ukraine nach der russischen Invasion stark und hat die Zerstörung von Denkmälern für gefallene sowjetische Truppen im ganzen Land beschleunigt.

„Bringt Polen nichts Gutes“: Warschau will Kaliningrad umbenennen – Putin-Sprecher tobt

Polen will Kaliningrad bei seinem alten polnischen Namen nennen. Moskau reagiert wütend auf die Empfehlung eines polnischen Gremiums. Warschau/Moskau – Die Reaktion aus Moskau war deutlich. Die polnische Entscheidung grenze an „Wahnsinn“ und sei eine feindselige Tat. „Wir wissen, dass Polen im Laufe der Geschichte von Zeit zu Zeit in diesen Wahnsinn des Hasses gegen die Russen abgerutscht ist“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Es bringt Polen nichts Gutes. Das sind nicht nur unfreundliche Aktionen. Es sind feindselige Aktionen.“

Kaliningrad soll nun in Polen Krolewiec heißen

Grund für die Aufregung ist die Empfehlung einer polnischen Kommission, die Stadt Kaliningrad nur noch bei seinem früheren polnischen Namen zu nennen. Im offiziellen polnischen Sprachgebrauch und auf Karten soll das Gebiet demnach ab sofort nur noch Krolewiec heißen. Das teilte die Regierung in Warschau am Mittwoch (10. Mai) mit.

„Jedes Land hat das Recht, in seiner Sprache traditionelle Namen zu verwenden, die sein kulturelles Erbe darstellen, aber es kann nicht gezwungen werden, in seiner Sprache inakzeptable Namen zu verwenden“, hieß es. Die Entscheidung, keinen „auferlegten Namen“ mehr zu verwenden, sei teilweise auch auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine zurückzuführen. „Wir wollen keine Russifizierung in Polen, daher haben wir beschlossen, Kaliningrad und seine Region in unserer eigenen Sprache zu nennen“, sagte Entwicklungsminister Waldemar Buda.

Kaliningrad erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Namen

Die im Jahr 1255 vom Deutschen Ritterorden gegründete Stadt Kaliningrad wurde Mitte des 15. Jahrhunderts die Hauptstadt des Ordens, dann nacheinander die des Herzogtums, des Königreichs und des Freistaats Preußen. Der ursprüngliche Name Conigsberg zu Ehren des böhmischen Königs Ottokar II. entwickelte sich zu Königsberg auf Deutsch. Krolewiec ist die polnische Übersetzung von Königsberg.

Nach der Einnahme der Stadt durch die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg erhielt sie 1946 den Namen Kaliningrad in Erinnerung an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Michail Kalinin. 1940 waren dort tausende polnische Offiziere der sowjetischen politischen Polizei hingerichtet worden.

„Die Benennung einer großen Stadt in der Nähe unserer Grenze nach Kalinin, einem Verbrecher, der für die Entscheidung über die Massenhinrichtung polnischer Beamter in Katyn im Jahr 1940 mitverantwortlich war, löst in Polen negative Emotionen aus“, sagte Buda. Russland wollte das Massaker noch bis in die 1990er Jahre nicht eingestehen.

Blick auf das ethnografische Fischerdorf und den berühmten Leuchtturm vom Fluss in Kaliningrad.

Seit der Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991 ist Kaliningrad eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen.

Kaliningrad wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Exklave

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Kaliningrad Teil des Territoriums Russlands und wurde damit zu einer Exklave – einem Gebiet, das geografisch vom Hauptgebiet eines Landes getrennt ist – zwischen Polen und Litauen. Kaliningrad ist für Moskau von strategischer Bedeutung, da es im Hafen von Baltijsk die russische Ostseeflotte beherbergt und einer der einzigen eisfreien europäischen Häfen Russlands ist.

Polen hat nach Beginn des Ukraine-Krieges damit begonnen, seine Grenze zur Exklave zu befestigen. Das polnische Militär hat einen provisorischen 2,5 Meter hohen Stacheldrahtzaun errichtet und zuletzt mit der Installation von Kameras und Bewegungssensoren entlang der 232 Kilometer langen Grenze begonnen. An Grenzübergängen wurden zudem Panzerabwehrhindernisse aufgestellt.

Machen Sie Königsberg wieder deutsch!

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(https://www.change.org/p/nato-make-königsberg-german-again)

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