Großfürstentum Litauen alias Weißrussland ‘Belarus’

‘Deutsch Orden Litauen’

Die Schlacht von Schaulen wurde am 22. September 1236 zwischen Verbänden des livländischen Schwertbrüderordens und den einheimischen nichtchristlichen Schemaiten und Livländern (Großfürstentum Litauen) im Baltikum geschlagen. Die Schwertbrüder erlitten eine vernichtende Niederlage, die dazu führte, dass sie 1237 als Livländischer Orden im Deutschen Orden aufgingen. Die Ritter des Schwertbrüderordens, angeführt von ihrem Ordensmeister Volkwin von Naumburg, befanden sich in den dreißiger Jahren des 13. Jahrhunderts in einer verzweifelten Lage; ihre finanzielle Situation war angespannt und daher nahm ihre Schlagkraft zunehmend ab.

Das Großfürstentum Litauen, (lateinisch Magnus Ducatus Lituania(e), wörtlich: „Großherzogtum Litauen“) Ruthenien und Schemaitien war ein im Mittelalter und der frühen Neuzeit bestehender Staat, der sich über das Territorium der heutigen Staaten Litauen und Belarus, den größten Teil der Ukraine, teilweise auch Russland und Polen erstreckte. Auf dem Höhepunkt seiner Macht kurz vor 1400 reichte es bis zu den Steppengebieten am Schwarzen Meer. 1386 ging es eine Union mit dem Königreich Polen ein. Vor allem nach der Union von Lublin 1569, mit der ein gemeinsamer Staat Polen-Litauen gegründet wurde, ging es mehr und mehr in dem neuen, polnisch dominierten Gesamtstaat auf. Als politische Einheit verschwand es jedoch erst im Zuge der Teilungen Polens.

Die Litauerkriege des Deutschen Ordens in den Jahren 1303 bis 1422 waren eine mehr als hundert Jahre währende kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Orden und dem Großfürstentum Litauen. Ursachen waren zum einen kriegerische Konflikte im 13. Jahrhundert, die durch verheerende Plünderungszüge litauischer Scharen in Livland ausgelöst wurden, zum anderen weitreichende Expansionsbestrebungen des Ordens im Verlauf des 14. Jahrhunderts. Der politisch und militärisch erstarkte Ritterorden begründete ab der Mitte des 14. Jahrhunderts seine territorialen Ansprüche auf Niederlitauen damit, im Auftrag der Kurie die Christianisierung des heidnischen Litauens durchsetzen zu wollen. Wegen dieser Legitimation werden die Litauerkriege in mancher Literatur als Litauer Kreuzzüge geführt. Nach der verlorenen Schlacht 1410 bei Tannenberg und dem Friedensschluss 1411 von Thorn musste der Deutsche Orden auf sämtliche Besitzansprüche in Litauen verzichten. Es war gleichzeitig der Zeitpunkt für den einsetzenden Niedergang des Ordens. Erst mit dem Frieden von Melnosee im Jahr 1422 endeten die kriegerischen Auseinandersetzungen. In der Terminologie des Ordens wurde die Bevölkerung (Alt-)Litauens mit ihrer eigenständigen, nichtchristlichen baltischen Religion pauschal als unbelehrbare Heiden eingestuft, zu deren christlicher Bekehrung nur das Schwert verhalf. Der Ordenschronist Peter von Dusburg charakterisierte die Litauer um 1326 aus der Perspektive des Deutschen Ordens als „[…] ein mächtiges und überaus halsstarriges und kriegsgeübtes Volk“. Wichtigstes Kriegsziel des Deutschen Ordens im Baltikum während des 14. Jahrhunderts war die Eroberung Niederlitauens. Damit wollte der Orden eine Landbrücke zwischen seinen beiden Kerngebieten Preußen und Livland gewinnen.

Die Geschichte Litauens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Litauen und der historischen litauischen Reiche von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie ist eng verbunden mit der der Kiewer Rus, der Geschichte Russlands, der Geschichte Deutschlands und insbesondere der Geschichte Polens sowie der Geschichte von Belarus. Die erste Erwähnung Litauens in westlichen Quellen stammt aus dem Jahr 1009. Litauen trat als geeintes Staatswesen spätestens im 13. Jahrhundert in Erscheinung. Westliche Mächte betrachteten die baltischen Litauer als letzten Hort des europäischen „Heidentums“, potenzielles Missionsgebiet der Kirche und Expansionsgebiet des livländischen und preußischen Ritteradels. Mitglieder der Mindaugasdynastie nutzten die Schwäche der Kiewer Rus nach dem Mongoleneinfall von 1240 aus und unterwarfen zwischen 1240 und 1250 Teilgebiete der Rus an der oberen Düna. Nach einer Phase der inneren Zerrüttung nach dem Tode Mindaugas’ einigten und erweiterten die Großfürsten VytenisGediminas und Algirdas von 1293 bis 1377 das Litauische Reich um die südwestlichen und östlichen Teile der Kiewer Rus bis vor die Tore Moskaus und ans Schwarze Meer, die zuvor im Machtbereich der Goldenen Horde gelegen hatten. Im Norden und Westen konnten sich die Litauer erfolgreich gegen das Vordringen des Deutschen Ordens in Livland und Preußen behaupten. Ab 1385 ging die Großmacht eine Personalunion mit dem Königreich Polen ein, unter Führung der litauischen Jagiellonen, die das heidnische Kernland Litauens christianisierten. In der Schlacht bei Tannenberg 1410 besiegte die Union das Heer des Hochmeisters. Die Verbindung mit Polen wurde 1569 in der Realunion zu Lublin gefestigt. Fortan bestand die Aristokratische Republik Polen-Litauen. Ab 1648 kam es zu einem anhaltenden inneren und äußeren Niedergang, worauf nach den drei Teilungen Polens ab 1772 die beiden Staaten schließlich 1795 von der politischen Landkarte Europas verschwanden. Litauen blieb bis 1917 Teil des Russischen Kaiserreichs und erlangte 1918 die Unabhängigkeit. Am 15. Juni 1940 rückte die Rote Armee in Litauen ein. Die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik (kurz „Litauische SSR“) wurde am 21. Juli 1940 offiziell begründet und trat kurz darauf der Sowjetunion bei. Von 1941 bis 1944 war Litauen von der Wehrmacht besetzt und gehörte zum Reichskommissariat Ostland. Von 1945 bis 1990 bestand wiederum die Litauische SSR als Teil der Sowjetunion (UdSSR). Im Zuge der Perestroika wurde nach freien Wahlen am 11. März 1990 die Unabhängigkeitserklärung verabschiedet, die in Litauen als Wiederherstellung der 1918 gewonnenen und durch den Hitler-Stalin-Pakt verlorenen Unabhängigkeit gesehen wurde. Litauen wurde 2004 Mitglied der EU und der NATO.

Die Geschichte von Belarus umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Belarus von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie ist geprägt von der Lage des Landes am Übergangsbereich zwischen dem katholisch geprägten polnischen und dem orthodox geprägten russischen Einflussbereich. So kam es häufig zu Herrschaftswechseln und Besetzungen durch fremde Mächte.

Belarus ([ˈbeːlaˌʁʊs]/[ˈbɛlaˌʁʊs], belarussisch Беларусь/? Biełaruś bzw. russisch Белорусь Belorus oder Беларусь/? Belarus (im Deutschen selten nach der russischen Form Belorus); amtlich Рэспубліка Беларусь (belarussisch) bzw. Республика Беларусь (russisch), deutsche Transkription Respublika Belarus [rɛspublʲika bʲɛlaˈrusʲ] für deutsch Republik Belarus), im deutschen Sprachraum auch Weißrussland, ist ein osteuropäischer Binnenstaat. Politisches und wirtschaftliches Zentrum ist die Millionenstadt Minsk. Belarus grenzt an LitauenLettlandRussland, die Ukraine und Polen. Das Land entstand 1991 aus der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik bzw. der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik, die durch die Auflösung der Sowjetunion unabhängig wurde. Seit 1994 ist Aljaksandr Lukaschenka der autoritär und repressiv regierende Präsident von Belarus, weshalb das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet wurde.

Belarus und der russische Überfall auf die Ukraine

Belarus und der russische Überfall auf die Ukraine. Belarus arbeitet beim russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 mit Russland zusammen. Das Land unter dem Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka hat das Staatsgebiet für den russischen Aufmarsch zur Verfügung gestellt. Von dort wie von Russland aus haben russische Truppen die Grenze zur Ukraine am 24. Februar 2022 überschritten. Belarussische Soldaten befinden sich allerdings nicht in der Ukraine. Westliche Staaten und die EU haben neben Russland auch Belarus mit verschärften Sanktionen belegt.

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