GedeFu 18 ‘ADFGX’

ADFGX und ADFGVX (auch: ADGFX beziehungsweise ADGFVX; eigentlich Geheimschrift der Funker 1918, kurz GedeFu 18) sind manuelle Verschlüsselungsverfahren, die das deutsche Militär im Ersten Weltkrieg einsetzte. Sie dienten dazu, Nachrichten mittels drahtloser Telegrafie geheim zu übermitteln. Die Verschlüsselung geschieht zweistufig und basiert auf einer Substitution (Ersetzung von Zeichen durch andere), gefolgt von einer Transposition (Vertauschung der Anordnung der Zeichen). Beide Verfahren wurden vom deutschen Nachrichtenoffizier Fritz Nebel (1891–1977) erfunden und vom Heer als „Geheimschrift der Funker 1918“, kurz „GedeFu 18“ bezeichnet. Die Alliierten gaben den neuen Verfahren die markanten Namen nach den in den abgefangenen Funksprüchen allein auftretenden Buchstaben. ADFGX wurde zum ersten Mal am 1. März 1918 an der deutschen Westfront eingesetzt. ADFGVX ist der Nachfolger von ADFGX und wurde ab dem 1. Juni 1918 sowohl an der West- als auch an der Ostfront benutzt.

Maschinenschlüssel

Als Maschinenschlüssel (auch: Maschinen-Schlüssel) wird in der Kryptologie ein Schlüsselverfahren (Ver- oder Entschlüsselungsverfahren) bezeichnet, das im Gegensatz zu einem Handschlüssel nicht manuell, also beispielsweise mit Bleistift und Papier, durchgeführt wird, sondern bei dem eine Schlüsselmaschine (zusammenfassender Begriff für Ver- und Entschlüsselungsmaschine) verwendet wird. Einer der bekanntesten Maschinenschlüssel verwendet die Enigma-Maschine. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht zur Verschlüsselung ihres geheimen Nachrichtenverkehrs eingesetzt. Die Kriegsmarine fasste die von ihr verwendeten Maschinenschlüssel unter dem Namen Schlüssel M zusammen und unterschied zwischen Schlüssel M Form M3 und Schlüssel M Form M4. Andere Beispiele sind die ebenfalls zu der Zeit verwendete deutsche Lorenz-Schlüsselmaschine sowie die damals von deutscher Seite als „Amerikanische Maschine Nr. 1 (AM‑1)“ bezeichnete amerikanische M‑209. Auf japanischer Seite können Maschinen (mit ihren amerikanischen Decknamen) genannt werden wie RedOrangeCoralPurpleJadeSapphireOpal und Green.

Funkschlüssel C

Funkschlüssel C war die militärische Bezeichnung einer Rotor-Chiffriermaschine und zugleich der Deckname des mit ihrer Hilfe umgesetzten Maschinenschlüsselverfahrens, das die deutsche Reichsmarine in den Jahren 1926 bis 1934 verwendete.

Enigma (Maschine)

Enigma (griechisch αἴνιγμα aínigma, deutsch ‚Rätsel‘) ist der Markenname und eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Rotor-Chiffriermaschinen, die seit den 1920er-Jahren zur Verschlüsselung von Nachrichten verwendet wurden. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurden Enigma-Maschinen von den Achsenmächten eingesetzt, hauptsächlich von der Wehrmacht. Den Alliierten gelang es, die damit verschlüsselten Funksprüche nahezu kontinuierlich zu entziffern, was bis 1974 geheim gehalten wurde. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die grundsätzliche Entwicklungsgeschichte der Enigma und ihre Funktionsweise. Dabei liegt der Schwerpunkt hier auf der im Jahr 1930 von der Reichswehr in Dienst gestellten Enigma I (sprich: „Enigma eins“), des während des Krieges am meisten verwendeten Modells. Zu den einzelnen Enigma-Modellen sowie zu speziellen Aspekten des Enigma-Chiffriersystems gibt es weiterführende Artikel mit teilweise deutlich ausführlicheren Erläuterungen.

Enigma-M

Bei den Enigma-M (auch genannt: Enigma M, Funkschlüssel M, Schlüssel M oder Marine-Enigma) handelt es sich um Modelle der Rotor-Schlüsselmaschine Enigma, die von der deutschen Marine vor und während des Zweiten Weltkriegs zur Verschlüsselung ihres Nachrichtenverkehrs eingesetzt wurden. Im Wesentlichen gab es vier verschiedene Marine-Modelle, die zeitlich nacheinander über einen Zeitraum von sieben Jahren eingeführt wurden, nämlich die M1 1934, die M2 1938, die M3 1940 und schließlich die M4 (1941).

Enigma-M4

Die Enigma-M4 (auch Schlüssel M genannt, genauer Schlüssel M Form M4) ist eine Rotor-Schlüsselmaschine, die im Zweiten Weltkrieg ab Oktober 1941 im Nachrichtenverkehr der deutschen Kriegsmarine zur verschlüsselten Kommunikation verwendet wurde. Im Gegensatz zur vorher verwendeten Enigma‑M3 sowie der von Heer und Luftwaffe eingesetzten Enigma I und der von den deutschen Geheimdiensten verwendeten Enigma‑G zeichnet sich die Enigma‑M4 durch vier Walzen (außer der Eintritts- und der Umkehrwalze) aus. Damit ist ihre Verschlüsselung kryptographisch deutlich stärker als die der übrigen Enigma-Varianten mit nur drei Rotoren und konnte deshalb durch die Alliierten lange Zeit nicht gebrochen werden.

Liste der Fertigungskennzeichen der Enigma

Die (ehemals geheime) Liste der Fertigungskennzeichen der Enigma führt die auf dem Typenschild der Enigma-Maschinen angegebenen Fertigungskennzeichen (Kürzel aus drei Kleinbuchstaben) und die dazugehörigen Fertigungswerke sowie deren Adresse auf.

Enigma-Nachbau

Unter einem Enigma-Nachbau versteht man die Nachbildung oder nachträgliche Modifikation einer zur Verschlüsselung des Nachrichtenverkehrs eingesetzten elektromechanischen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma. Je nach Verwendungszweck kann es sich dabei um eine mehr oder weniger originalgetreue Reproduktion handeln. Es gibt nahezu perfekt gestaltete Kopien, die von einer fabrikneuen Original-Maschine kaum zu unterscheiden sind. Hierbei ist der Zweck, das Original bezüglich aller Aspekte, auch OptikHaptik und Akustik, so genau wie möglich zu imitieren. Oft begnügt man sich aber damit, nur die Funktion der Maschine nachzubilden, oder sogar nur Teile davon, nicht aber ihr physisches Erscheinungsbild. Statt eines Nachbaus reicht dann eine Simulation oder Emulation. Beispiele hierfür sind Computer-Simulationsprogramme wie im Artikel Enigma-Simulation beschrieben. Ebenso sind dort neuzeitliche mechanische Kopien und elektronische Bausätze zu finden. Ferner gibt es auch Attrappen der Enigma, die oft täuschend echt deren äußeres Erscheinungsbild nachahmen, jedoch über keine innere Mechanik oder Elektrik verfügen und daher nicht zum Schlüsseln geeignet sind. Sie können als Requisiten oder Schmuckstücke dienen.

Enigma-Simulation

Unter einer Enigma-Simulation versteht man die Simulation der elektromechanischen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma. Hiervon zu unterscheiden sind Enigma-Nachbauten, die während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zu kryptographischen oder kryptanalytischen Zwecken gebaut wurden.

(https://people.physik.hu-berlin.de/~palloks/js/enigma/enigma-u_v262.html)

Schlüsselgerät 41

Das Schlüsselgerät 41 (SG‑41) (Spitzname: Hitlermühle) ist eine mechanische Schlüsselmaschine. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es in relativ geringer Stückzahl von der deutschen Abwehr (Geheimdienst) eingesetzt. Laut Untersuchungen wies das SG‑41 fortschrittliche Merkmale auf, die seine kryptographische Sicherheit im Vergleich zu den Enigma-Modellen und zu zeitgenössischen Hagelin-Maschinen erhöhte. Konkret war die mechanische Fortschaltung der Schlüsselräder höchst unregelmäßig und die Schlüsselräder beeinflussten sich in ihren Bewegungen gegenseitig. Vergleichbare Merkmale tauchten erst 1952 mit der kommerziell verfügbaren Hagelin-Maschine CX-52 auf.

SG-41Z

Während der letzten Kriegsmonate bis April 1945 wurden weitere 550 Exemplare gefertigt. Dabei handelte es sich vermutlich um die Version SG‑41Z. Dieses Modell wies nur zehn Zifferntasten auf (statt der 26 Buchstabentasten des SG‑41) und diente zur Verschlüsselung von Wettermeldungen. Es wird vermutet, dass die Luftwaffe es in ihrem Wetternachrichtennetz eingesetzt hat.

CX-52

Die CX-52, wie auch ihre unmittelbare Vorläuferin, die C-52, ist eine mechanische Rotor-Chiffriermaschine, die ab 1952, also während der Frühzeit des Kalten Krieges, durch den schwedischen Erfinder und Unternehmer Boris Hagelin von seiner im selben Jahr in der Schweiz gegründeten Crypto AG hergestellt wurde.

Lorenz-Schlüsselmaschine

Die Lorenz-Schlüsselmaschine (Eigenbezeichnung: Schlüssel-Zusatz; kurz: SZ mit den Modellen SZ 40 und SZ 42 sowie SZ 42aSZ 42b und SZ 42c; deutscher Deckname der damit betriebenen Funkfernschreibanlagen: „Sägefisch“), von den britischen Codeknackern in Bletchley Park mit dem Decknamen Tunny (deutsch: „Thunfisch“) bezeichnet, später auch Lorenz Machine genannt, ist eine Rotor-Schlüsselmaschine aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde im Auftrag der deutschen Militärführung von der Firma C. Lorenz AG in Berlin entwickelt und diente der Wehrmacht zur geheimen Kommunikation mittels verschlüsselter Fernschreibverbindungen.

Siemens & Halske T52

Die Siemens & Halske T52, offiziell damals als Schlüsselfernschreibmaschine (SFM) bezeichnet, zuvor auch als Geheimschreiber, ist eine Rotor-Schlüsselmaschine, die im Zweiten Weltkrieg zur geheimen Übermittlung von Funkfernschreiben diente. Ihr deutscher Deckname war Sägefisch. Insgesamt wurden zwischen 600 und 1200 Exemplare in vielen unterschiedlichen Modellvarianten hergestellt. Von britischen und amerikanischen Kryptoanalytikern erhielt die T52 den Decknamen Sturgeon („Stör“).

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