Deutsch fränkische preußische Bezirke bzw. Gemeinschaften im Ausland

deutschstämmige

German diaspora

Als Deutschstämmige werden im traditionellen Sprachgebrauch Personen bezeichnet, deren Vorfahren Deutsche sind oder waren und die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen beziehungsweise diese aufgegeben oder verloren haben. Das Attribut deutschstämmig wird meistens auf Personen angewendet, die sich nicht mehr dauerhaft in dem Gebiet aufhalten, in dem ihre Deutsch als Muttersprache sprechenden Vorfahren gelebt haben.

Deutsche

Das Ethnonym Deutsche wird in vielfältiger Weise verwendet. Für die Definition der Deutschen als Ethnie werden verschiedene subjektive und objektive Kriterien genannt, unter anderem deutsche Abstammung, deutsche Muttersprache, Pflege deutscher Kultur, das Bekenntnis zum deutschen Volkstum und zur deutschen Geschichte und der Glaube an diese Gemeinsamkeiten. Eine „völkische“ Konzeption der Deutschen sieht dabei in der gemeinsamen Abstammung das primäre Unterscheidungsmerkmal zwischen Deutschen und Nichtdeutschen. Es gibt enge Wechselbeziehungen, aber auch Konfliktpotential zwischen den verschiedenen Konzeptionen, insbesondere einerseits zwischen dem Ethnienkonzept, das die Deutschen als Nachfahren des die deutsche Sprache sprechenden Bevölkerungsteils des Ostfrankenreiches betrachtet, aber später nationalistisch umgedeutet wurde, sowie andererseits den Bestimmungen über die rechtliche Zugehörigkeit zu Deutschland. Im juristischen Sinne bilden alle deutschen Staatsbürger das deutsche Staatsvolk. Bei der Zugehörigkeit dazu werden seit 1949 ethnische und kulturelle Kriterien nicht mehr berücksichtigt. Einzige Ausnahme sind die Statusdeutschen, also den Staatsangehörigen gleichgestellte Personen als Deutsche im Sinne des Grundgesetzes. Diese Rechtsstellung wird heute nur noch Spätaussiedlern in der Zeit zwischen ihrer Aufnahme im Bundesgebiet und der Bescheinigung ihres Status als Spätaussiedler gewährt.

Sprache

Deutsche Sprache

Die deutsche Sprache oder Deutsch [dɔɪ̯tʃ] ist eine westgermanische Sprache, die weltweit etwa 90 bis 105 Millionen Menschen als Muttersprache und weiteren rund 80 Millionen als Zweit- oder Fremdsprache dient.

Das Deutsche ist eine plurizentrische Sprache, enthält also mehrere Standardvarietäten in verschiedenen Regionen. Ihr Sprachgebiet umfasst DeutschlandÖsterreich, die DeutschschweizLiechtensteinLuxemburgOstbelgienSüdtirol, das Elsass und den Nordosten Lothringens sowie Nordschleswig. Außerdem ist Deutsch eine Minderheitensprache in einigen europäischen und außereuropäischen Ländern, z. B. in Rumänien und Nationalsprache im afrikanischen Namibia. Deutsch ist die meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union (EU).

Ursprünglich bestand eine Vielzahl von Mundarten innerhalb eines Dialektkontinuums, das sich aufgrund der zweiten (hochdeutschen) Lautverschiebung in hochdeutsche (oberdeutsche und mitteldeutsche) und niederdeutsche Mundarten einteilen lässt. Da die niederdeutsche Sprache außerhalb des Hochdeutschen steht, ist sie oft nicht mitgemeint, wenn von „der deutschen Sprache“ die Rede ist. Teilweise wird Niederdeutsch bzw. „Platt“ aber auch als Dialekt des Deutschen behandelt.

Die deutsche Standardsprache ist mit ihren Standardvarietäten bundesdeutsches Deutschösterreichisches Deutsch und schweizerisches Deutsch das Ergebnis bewusster sprachplanerischer Eingriffe. Das Standarddeutsche überspannt als Dachsprache den Großteil der Mundarten des Dialektkontinuums. Eine Ausnahme sind z. B. die Luxemburger Dialekte, die nunmehr unter Letzebuergesch und somit nur noch indirekt als Deutsch zusammengefasst werden.

Die wissenschaftliche Disziplin, die die deutsche Sprache und deutschsprachige Literatur in ihren historischen und gegenwärtigen Formen behandelt, wird Germanistik genannt (dieser Ausdruck bezieht sich also meist nicht auf die germanischen Sprachen insgesamt).

Alemannische Dialekte

Als alemannische Dialekte im weiteren Sinne, alemannisch-schwäbische Dialekte, alemannisch-schwäbische Mundarten, Alemannisch-Schwäbisch, westoberdeutsche Dialekte oder Westoberdeutsch werden in der germanistischen Linguistik aufgrund gemeinsamer Sprachmerkmale diverse im Südwesten des deutschen Sprachraums gesprochene Dialekte bezeichnet. Zusammen mit anderen Dialektgruppen zählen sie zum Oberdeutschen und somit auch zum Hochdeutschen.

Die Bezeichnung „alemannisch“ greift den Volksnamen der Alemannen auf, jedoch können die alemannischen Dialekte keinesfalls mit deren Sprach- oder Dialektformen gleichgesetzt werden (siehe Kapitel Dialekt- und Sprachgeschichte). Die Bezeichnung der Dialektgruppe als „westoberdeutsch“ ist aus diesem Grund sinnvoller, aber wie bei den Mundartbezeichnungen im übrigen deutschen Sprachraum haben sich auch hier die an die historischen Volksstämme angelehnten Termini durchgesetzt (siehe Kapitel Gliederung). Volkstümlich geworden ist der Begriff „alemannisch“ allerdings nur in Südbaden; in der Schweiz etwa tritt er ganz hinter den Begriff „Schweizerdeutsch“, im Elsass hinter „Elsässisch“ zurück.

Im 19. Jahrhundert konkurrierten die Schreibungen „alemannisch“ und „allemannisch“ – erstere wohl mit Bezugnahme auf die lateinische Überlieferung („Alamanni“, „Alemanni“), letzteres etymologisierend („alle Männer/Menschen“). Seit Karl Weinholds Alemannischer Grammatik von 1863 hat sich in der Wissenschaft und schließlich allgemeinsprachlich die Variante mit einem L durchgesetzt.

Lingua franca

Die Lingua franca (italienisch für fränkische Sprache) ist zum einen eine romanisch basierte Pidgin-Sprache, zum anderen die generische Bezeichnung für eine Verkehrssprache.

Die Lingua franca als Pidgin-Sprache entstand im Mittelalter durch den Sprachkontakt zwischen Romanen und Sprechern nichtromanischer Sprachen, insbesondere des Arabischen, und war als Handels- und Verkehrssprache bis ins 19. Jahrhundert vorwiegend an der Süd- und Ostküste des Mittelmeers verbreitet.

Ihr Name Lingua franca wurde seit dem 18. Jahrhundert zu einer generischen Bezeichnung für ähnlich geartete Misch- oder Pidgin-Sprachen verallgemeinert. Heute sind damit auch beliebige künstliche oder natürliche Sprachen wie Englisch gemeint, die gewohnheitsmäßig als Sekundär- und Verkehrssprache zwischen Sprechern unterschiedlicher Sprachgemeinschaften verwendet werden. Ob im Fall einer natürlichen Sprache die durch solchen Gebrauch bedingten Veränderungen und Vereinfachungen schon zu einer Pidginisierung geführt haben, ist hierbei dann für die Einordnung als Lingua franca nicht entscheidend.

Altfränkische Sprache

Mit Altfränkisch oder Fränkisch wird in der historischen Sprachwissenschaft die Sprache der germanischen Franken, eines Großverbands mehrerer Stämme, die sich im späten 3. Jahrhundert jenseits des niedergermanischen Limes ansiedelten, bezeichnet.

Niederfränkisch

Niederfränkisch Ist ein Dialektverband, der sich sprachtypologisch von den hochdeutschen und niederdeutschen sowie friesischen Varietäten des kontinentalgermanischen Sprachkontinuums unterscheidet. Seine standardsprachlichen Ausprägungen sind die National- und Schriftsprachen Niederländisch und Afrikaans, die auch den weitaus größten Teil der niederfränkischen Mundarten überdachen (siehe Niederländische Dialekte). In Deutschland werden die niederfränkischen Dialekte vom Standarddeutschen überdacht (siehe Niederrheinisch).

Niederfränkische Varietäten werden in Europa in den Niederlanden, in Deutschland (Niederrhein), Belgien (FlandernBrüssel und wallonische Fazilitätengemeinden) sowie Frankreich (Französisch-Flandern), in Amerika auf ArubaBonaireCuraçaoSabaSint EustatiusSint Maarten sowie in Suriname. In Afrika werden sie in Südafrika sowie Namibia gesprochen.

Rheinfränkische Dialekte

Als Rheinfranken (auch ripuarische/ribuarische FrankenRipuarier/Ribuarier oder Ripuaren/Ribuaren, von altfränkisch rīp- ‚Ufer‘; im Raum Köln auch als Kölner Franken bezeichnet) wird in der Geschichtswissenschaft traditionell eine von zwei beziehungsweise drei Gruppen der Franken bezeichnet. Diese stiegen in der Übergangszeit zwischen Spätantike und Frühmittelalter zum mächtigsten germanischen Stamm in West- und Mitteleuropa auf. Der Teilstamm der Rheinfranken soll sich durch die Vereinigung einzelner kleinerer Volksgruppen im 4. Jahrhundert gebildet haben; sein Hauptsiedlungsgebiet habe entlang des Rheins gelegen (daher der Name). Entlang des Flusses hätten sich die Rheinfranken von Köln über Mainz bis nach Worms und Speyer ausgebreitet. Demgegenüber hat Matthias Springer allerdings die Ansicht vertreten, dass es sich bei der vermeintlichen Zwei- oder Dreiteilung der Franken und damit auch bei den Rheinfranken um ein Konstrukt der Forschung handelt, das auf einer Missdeutung der späteren mittelalterlichen Quellen beruhe.

Rheinfränkisch im weiteren Sinne ist eine zusammenfassende Bezeichnung für folgende hochdeutsche Dialekte im Westmitteldeutschen. In einem engeren Sinn postuliert es Peter Wiesinger, dessen Einteilung der deutschen Dialekte auf der strukturalistischen Analyse von deren Vokalsystemen basiert. Danach umfasst Rheinfränkisch im Wesentlichen den Raum Südhessen, Rheinhessen, Nordbaden und Pfalz und reicht damit in der Nord-Süd-Ausdehnung von Frankfurt am Rhein bis Karlsruhe, wobei an seinen Rändern (besonders im Westen) zum Teil breite Übergangszonen zu den Nachbarmundarten bestehen. In der Kutschurganer Kolonie in der Ukraine wurde südrheinfränkisch-vorderpfälzisch gesprochen. In der Gegend an der Newa in Russland wurde ein ostpfälzischer Dialekt aus dem Raum Mannheim-Schwetzingen sowie ein südrheinfränkisch aus dem Raum Wiesloch-Waibstadt-Mosbach gesprochen.

Ripuarische Dialekte

Ripuarisch (von lateinisch ripa ‚das Ufer‘) – auch RipwarischRibuarisch oder Nordmittelfränkisch – ist eine kontinentalwestgermanische Dialektgruppe. Es ist die Eigentliche der drei großen Rheinisch genannten Sprachgruppen, unter denen es räumlich und im Dialektkontinuum des Rheinlandes eine Mittelstellung einnimmt zwischen dem Niederrheinischen am Niederrhein, das wie die niederländische Sprache zum Niederfränkischen zählt, und dem südlich angrenzenden moselfränkischen Dialektraum, welcher wie die ripuarischen Dialekte in manchen Fällen der westmitteldeutschen Sprachengruppe zugerechnet wird. Der ripuarische Sprachraum umfasst die Umgebung der Städte KölnBonn und Aachen.

Sprachgeschichtlich wie phonetisch am nächsten verwandt ist das Südniederfränkische, eine in Nordbelgien und der südostniederländischen Provinz Limburg sowie einem schmalen Streifen von Heinsberg bis zum Niederrhein in Deutschland verbreitete niederfränkische Varietät. Diese genießt in den Niederlanden den offiziellen Status als Minderheitensprache nach der EU-Charta.

Lothringisch (fränkisch)

Lothringische Mundarten – nicht zu verwechseln mit der galloromanischen Sprache Lothringisch – ist im weiteren Sinne eine Sammelbezeichnung für die in Lothringen gesprochenen rheinfränkischen und moselfränkischen Dialekte, inklusive Luxemburgisch, welche zum Westmitteldeutschen gehören. Sie werden in den nordöstlichen Teilen des französischen Départements Moselle gesprochen und heißen dort „Platt“, „Lothringer Platt“ oder „Lothringer Déitsch“. Auf Französisch verwendet man die Bezeichnungen patois (Platt, unspezifisch) und seit etwa 1980 francique (Fränkisch). Die deutsch-lothringischen Dialekte werden seit 1945 stark durch das Französische zurückgedrängt. Die seither geborenen Lothringer sprechen die Mundart zwar häufig noch als Zweitsprache, für die nach 1980 Geborenen ist Lothringisch aber meist höchstens noch „Großmuttersprache“. Lothringisch ist damit vom Aussterben bedroht. Sein Verbreitungsgebiet bildet den am weitesten südlich gelegenen Teil des geschlossenen mitteldeutschen Sprachraums. Lothringisch im engeren Sinne ist nur der rheinfränkische Teil.

Dietsch

Dietsch ist ein Überbegriff für die mittelniederländischen Regionalsprachen, die zwischen etwa 1200 und 1550 gesprochen, geschrieben und gedruckt wurden. Diets ist daher keine überregionale Standardsprache; diese entstand erst nach dem Mittelalter mit der Veröffentlichung und systematischen Lektüre der Statenvertaling (1637) der Bibel, die in einer gemischten brabantisch-holländischen Sprache verfasst war. Bis etwa 1400 blieben hauptsächlich brabantische, Gelderland-, Limburgische und flämische Texte erhalten, danach kamen auch holländische und utrechtische Texte zum Einsatz. Im Mittelalter wurde „Diets“ verwendet, um anzuzeigen, dass es sich um die Volkssprache handelte, nicht um das Latein oder Französisch (Walsch) des Bürgertums. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde der Begriff „Diets“ langsam durch das Niederländische ersetzt.

Diets ist etymologisch mit dem englischen „Dutch“ und dem deutschen „Deutsch“ verwandt. Niederländisch und Diets werden von manchen Englisch- bzw. Deutschsprachigen manchmal mit Deutsch verwechselt. Im Niederländischen des 16. und 17. Jahrhunderts waren „Duits“ und „Diets“ Schreibvarianten desselben Wortes. Die moderne Übersetzung dieses Wortes ist in beiden Fällen Niederländisch. Man unterscheidet zwischen der sprachlichen und der politisch-ideologischen Verwendung des Begriffs.

Plautdietsch

Plautdietsch ist die Sprache der Russlandmennoniten, im nordamerikanischen Sprachraum auch als Mennonite Low German (wörtlich Mennonitenniederdeutsch) bekannt. Es ist eine niederpreußische Varietät des Ostniederdeutschen, die sich im 16. und 17. Jahrhundert im Weichseldelta herausgebildet hat.

Nordseegermanische Sprachen

Als nordseegermanische Sprachen (oder ingwäonische Sprachen) werden in der Sprachwissenschaft verschiedene germanische Varietäten bezeichnet, die um die Mitte des ersten Jahrhunderts im Nordseegebiet verbreitet waren und gemeinsame Merkmale aufwiesen. Als Abkömmlinge dieser Varietäten gelten das Friesische, das Niedersächsische und das Altenglische bzw. Englische, die dementsprechend auch heute häufig noch als Nordseegermanisch klassifiziert werden. Auch das Niederfränkische bzw. Niederländische wird manchmal hierzu gerechnet. Typische nordseegermanische Merkmale, sogenannte „Ingwäonismen“, sind vor allem im Friesischen und Englischen zu finden. Das Niedersächsische hat durch die frühe Anbindung an das Fränkische bzw. Hochdeutsche viele nordseegermanische Charakteristika eingebüßt.

Zipserdeutsch

Zipserdeutsch oder Zipserisch (slowakisch nemecké nárečia Spiša, ungarisch szepességi szász nyelv, rumänisch dialectul țipțer) ist ein Sammelbegriff für deutsche Mundarten, die – heute nur noch resthaft – in der Zips und Nachbarschaft (heute Slowakei) bereits seit dem 12./13. Jahrhundert von den Zipser Sachsen gesprochen werden. Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert werden sie auch von ausgewanderten Zipsern in einigen Sprachinseln und Ortsteilen (genannt Zipserei) in den Regionen MaramureschBukowina und im Banater Gebirge (heute Rumänien), sowie in der Oblast Transkarpatien (heute Ukraine) gesprochen.

Erst die wissenschaftliche Analyse der Lautverschiebungen durch die germanistische Dialektologie der Nachkriegszeit wies die typologische Klassifikation des Zipserdeutschen in vier Dialekte nach, wovon zwei Dialekte schon im 19. Jahrhundert in nur einem Ort gesprochene Ortsdialekte waren. Die beiden großen Dialekte bestanden aus vielen, meist sehr variierenden Ortsmundarten – die Stadtmundarten dem Standarddeutschen mehr angenähert, als die Dorfmundarten – und lassen sich in jeweils zwei Subdialekte oder Mundartgruppen klassifizieren. Die Dialekte der Oberzips, auch Potokisch genannt, bestehen aus dem ältesten Zipserischen Dialekt – Zipserisch oder Zipser Sächsisch im engeren Sinne – unterteilt in die „Oberländischen“ Ortsmundarten und die „Niederländischen“ Ortsmundarten und in den bis heute gut erhaltenen Ortsdialekt von Hopgarten (slowakisch Chmeľnica), der Hopgartnerisch oder Outzäpsersch genannt wird. Die Dialekte der Unterzips und südlich benachbarter Orte, auch Mantakisch genannt, bestehen aus der Mundartgruppe der „Zipser Gründe“ in der Unterzips selbst – genannt „Gründlerisch“ – und den mantakischen Mundarten des südlicheren Bodva-Tals, von denen die Metzenseifener Mundart in Medzev heute noch am besten erhalten ist. Dagegen trägt der Ortsdialekt von Dobschau (Dobšiná) eigene typologische Merkmale. Im Laufe der Jahrhunderte beeinflussten sich die Dialekte teilweise gegenseitig und zwischen benachbarten Dialekten entstanden lokale Übergangsmundarten.

Im Zuge der Forschungen ließen sich trotz jahrhundertelanger getrennter Entwicklung die typologischen Übereinstimmungen mit Dialekten im geschlossenen deutschen Sprachraum herausarbeiten und so indirekt die regionale Herkunft der Zipser-sächsischen Siedlergruppen vom 12. bis 15. Jahrhundert aufklären, was allein mit geschichtswissenschaftlicher Quellenanalyse nicht vollständig möglich war. Dadurch wurde die überholte, bis heute populäre Vorstellung der Herkunft aus dem sächsisch-schlesischen Bereich widerlegt. Die erste Siedlungswelle vom 12. bis Anfang 14. Jahrhundert verankerte das eigentliche Zipserisch/Zipser-Sächsisch (Ober- und Niederländische Ortsmundarten) anfangs in der ganzen Zips, welches, wie auch die Mundarten des zeitgleich unter ähnlichen Bedingungen etablierten Siebenbürgisch-Sächsischen eine westmitteldeutsche, speziell mittelfränkische (rheinische/ripuarische und moselfränkische) Grundlage aufweist, woher die meisten Siedler stammten. Die Mundarten weisen aber größere ostmitteldeutsche (thüringisch-obersächsische und schlesische) Anteile auf, als die der Siebenbürger Sachsen, woher offenbar eine Minderheit der Siedler kam. Dieser Besiedlung folgte die kleinere „schlesische Hausiedlung“ Anfang 14. bis Anfang 15. Jahrhundert in den Nordrand der Zips, auf die der schlesisch basierte Ortsdialekt Hopgartnerisch/Outzäpsersch zurückgeht. Schließlich formte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein breiter Zuzug bairisch-tirolerischer Bergleute in die Bergbaugebiete der Unterzips diese Mundarten zum bairisch basierten mantakischen Dialekt der Unterzips und des Bodva-Tals mit Oberzipser Restmerkmalen um. Der Ortsdialekt Dobschauerisch blieb trotz vieler bairisch-mantakischer Elemente ein primär mitteldeutscher Dialekt mit eigenen, von der Oberzips gesonderten Merkmalen.

Die später in Rumänien und der Ukraine etablierten Dialekte haben meistens eine mantakische Grundlage, ein kleinerer Teil gehört zu den potokischen, hier aber dominant hopgartnerisch beeinflussten Dialekt ‚Zäpsersch‘. Schließlich bildete sich in Oberwischau (Vișeu de Sus) in der Maramuresch/Rumänien und Umgebung durch Verschmelzung mit Siedlern aus dem Salzkammergut eine Gemeinschaft, die sich als Zipser identifiziert, deren gemeinsamer Dialekt Oberwischauerisch aber vorwiegend der oberösterreichische Dialekt mit einigen Elementen des Zäpserschen wurde.

Alle zipserdeutschen Dialekte haben nach jahrhundertelangen Sprachkontakten viele Einflüsse besonders aus dem Slowakischen, auch aus dem Ungarischen, in der Oberzips auch aus dem Polnischen (meist dem regionalen Dialekt Goralisch) und dem Ukrainischen (Russinischen), in Rumänien auch aus dem Rumänischen.

Nach der Evakuierung, Flucht und Vertreibung der meisten deutschsprachigen Zipser aus der Zips, Transkarpatien und der Bukowina im und nach dem Zweiten Weltkrieg blieben nur Reliktgruppen von Sprechern zurück, in einigen Kleinstädten über 100 bis zu 400 Menschen. Jüngere Generationen gingen oft zum Slowakischen oder Rumänischen bzw. Ukrainischen, in Deutschland und Österreich zum Hochdeutschen über. Die zipserdeutschen Dialekte sind nur noch in wenigen Familien als Haussprache erhalten. Größere lokale Sprechergemeinschaften blieben in Hopgarten/Chmeľnica (Outzäpsersch) und Metzenseifen/Medzev (Metzenseifener Mantakisch) zurück, wo die Dialekte bis heute öffentlich verbreitet sind, außerdem in Oberwischau (Vișeu de Sus), wo aber ein Dialekt nicht wirklich zipserdeutscher Herkunft gesprochen wird. In der Maramuresch und im Banat folgte die mehrheitliche Auswanderung meistens erst ab den 1990er Jahren.

Unserdeutsch

Unserdeutsch (AutoglossonymeKaputene DoitshKapute Deutsch; englisch: Rabaul Creole German) ist eine sterbende Kreolsprache im Südwestpazifik, die heute hauptsächlich in Australien und zu einem geringen Teil in Papua-Neuguinea gesprochen wird. Sie ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Umfeld einer katholischen Internatsschule in der einstigen deutschen Südseekolonie Deutsch-Neuguinea entstanden. Nach heutigem Kenntnisstand ist Unserdeutsch die einzige Kreolsprache der Welt, deren Wortschatz auf dem Deutschen basiert. Ihre grammatische und lautliche Struktur ist jedoch deutlich stärker vom örtlichen Tok Pisin (Melanesisches Pidgin-Englisch) beeinflusst, das heute einen offiziellen Status in Papua-Neuguinea hat.

Im Jahr 2020 wird Unserdeutsch nur noch von weniger als 100 älteren Menschen als Erstsprache gesprochen. Sprecherzahl und Sprachgebrauch sind seit den 1960er Jahren anhaltend rückläufig, Unserdeutsch gilt somit als kritisch gefährdet.

Aleman Coloniero

Alemán Coloniero ist ein niederalemannischer Dialekt des Deutschen, welcher hauptsächlich in der Gemeinde Colonia Tovar in Venezuela gesprochen wird. Als Eigenbezeichnung findet man in Tovar folgende Namen: Dialecto, Ditsch, Alemán, Alemannisch, Patua. Das ISO-Kürzel gct kommt von der englischen Bezeichnung Colonia Tovar German.

Siebenbürgisch-Sächsisch

Siebenbürgisch-Sächsisch (Eigenbezeichnung: Siweberjesch Såksesch oder einfach Såkseschrumänischlimba săsească, dialectul săsesc oder einfach săseșteungarischerdélyi szász nyelvlandlerischSoksisch) ist die Sprache der Siebenbürger Sachsen, einer deutschsprachigen Minderheit der Rumäniendeutschen, die seit dem Hochmittelalter in Siebenbürgen, im jetzigen Zentralrumänien, lebt. Gesprochen wird Siebenbürgisch-Sächsisch von ca. 200.000 Sprechern in DeutschlandÖsterreich sowie der ursprünglichen Herkunftsregion Siebenbürgen im heutigen Rumänien.

Deutsch fränkische preußische Bezirke bzw. Gemeinschaften im Ausland

Europa

  • Deutschland hat viele Auslandsgemeinden, z.B. in Österreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, usw. Diese sind meist Gemeinden, Vereine oder kulturelle Zentren, keine offiziellen Bezirke.

Fränkische Gemeinschaften und Orte:

  • Frankreich (Elsass):
    • Mulhouse – Heimat fränkischer Gemeinschaften.
  • Schweiz:
  • Österreich:
    • Wien, Salzburg: Orte mit deutschen Einflüssen, teils fränkischer Herkunft.
  • Italien (Südtirol):
    • Bozen, Meran: Deutsche Gemeinschaften, die auch fränkische Wurzeln haben.
  • Belgien, Niederlande, Luxemburg: Kleinere deutsche Gemeinschaften mit Bezug zu Franken.

Preußische Bezirke, Orte und Gemeinschaften:

Nordamerika

Südamerika

    • Pomerode (deutsch-fränkisch geprägt, im Bundesstaat Santa Catarina)
    • Blumenau (deutsch, mit fränkischen Einflüssen)
    • Villa General Belgrano (deutsch-fränkischer Einfluss)
    • Germantown, Buenos Aires
    • Joinville, Santa Catarina Deutsch-inspirierte Architektur und Kultur.
    • Colonia Tovar 1843 wanderten 358 Bürger aus der Gegend des Kaiserstuhls über Le Havre nach Venezuela aus, vornehmlich aus Endingen am Kaiserstuhl, Forchheim, Wyhl, Wasenweiler und Oberbergen.
  • Frutillar 1552 erreichte Pedro de Valdivia den Lago Llanquihue. Ab 1846 besiedelten deutsche Einwanderer die Gegend um den See. Sie gründeten die Hauptstadt der heutigen Region X, Puerto Montt, im Jahre 1853. Am 23. November 1856 wurde Frutillar ebenfalls von deutschen Einwanderern gegründet. Der Name Frutillar geht auf die Chile-Erdbeere (span. frutilla chilena), die in der Region wächst, zurück.
  • Nuevo Berlín ‘Neu Berlin’ Ist eine Stadt im Westen Uruguays. Der Ort wurde im Jahr 1875 unter dem Namen „Berlín“ von den Brüdern Richard und Karl Wendelstadt gegründet, denen damals das Landgut Nueva Mehlem am Río Uruguay gehörte.[2] Im Jahr 2010 wurde der Ort ein Municipio mit eigener Verwaltung.
  • Pozuzo Ist der Hauptort des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Oxapampa (Region Pasco) im zentralen Osten von Peru. Im Jahre 1859 wurde die „Kolonie Pozuzo“ von Tirolern, Rheinländern und wenigen Bayern gegründet. Angeworben wurden die Auswanderer von dem deutschen Forscher und Weltreisenden Kuno Damian von Schütz-Holzhausen. Leiter der Gruppe war der katholische Priester Joseph Egg aus Tirol. 1857 verließ die Gruppe, bestehend aus 180 Tirolern und 120 Rheinländern und Bayern, an Bord eines Frachtseglers von Antwerpen aus Europa in Richtung Huacho. Von ihnen erreichten nur 156 Pozuzo. 1868 folgte eine zweite Einwanderergruppe von 315 Personen. Die Volkszählung 1958 ergab, dass von den damals 1465 Einwohnern von Pozuzo 337 ausschließlich Vorfahren aus Österreich und Deutschland hatten sowie 517 teilweise und dass für 497 von ihnen Deutsch die erste Sprache, also Muttersprache, war.

Kanada

Australien & Ozeanien

Afrika

  • Historisch, vor allem im Zuge deutscher Kolonialisierung, gibt es kaum noch lebendige Bezirke, aber historische Siedlungen und Einflusszonen.
  • Swakopmund, Namibia Deutsche Kolonialgeschichte, viele deutschsprachige Gemeinden.
  • German Colony (Jerusalem) Die German Colony in Jerusalem ist ein von Mitgliedern der Tempelgesellschaft im 19. Jahrhundert angelegter Stadtteil. Die German Colony ist heute ein bei Jerusalemern und Touristen gleichermaßen beliebtes Quartier mit Cafés, kleinen Läden und Restaurants.
  • German Colony, Haifa Die Deutsche Kolonie ist ein Gebiet von Haifa, das 1868 während der osmanischen Herrschaft als christliche deutsche Templerkolonie in Palästina gegründet wurde. Sie war die erste von mehreren Kolonien, die von der Gruppe im Heiligen Land gegründet wurden. Weitere wurden in Sarona bei Jaffa, Galiläa und Jerusalem gegründet. Einige der ursprünglichen Gebäude sind noch heute erhalten und das Gebiet wird weiterhin besucht, bewohnt und genutzt.

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ‘UdSSR’ / Russische Föderation


Hinweise:

  • Die Liste konzentriert sich auf Orte mit deutlichem deutschen, fränkischen oder deutsch-inspirierten Hintergrund.
  • Viele dieser Orte sind heute kulturelle Zentren, Vereine oder Festivals, die an deutsche und fränkische Traditionen erinnern.
  • Die Zahl der Orte liegt bei mindestens 50, weltweit.

Zusammenfassung

  • Grob geschätzt gibt es weltweit mindestens 20-30 Orte, die als deutsche, fränkische oder deutsche Gemeinschaftsbezirke bzw. Siedlungen gelten, oft verbunden mit deutschen Einwanderungsgemeinschaften.
  • Viele dieser Orte sind Städte, Stadtviertel oder Gemeinden, die durch deutsche Einwanderer gegründet wurden oder nach deutschen Städten benannt sind.
  • Es gibt keine zentrale offizielle Statistik oder eine festgelegte Zahl für „deutsche Bezirke im Ausland“, da diese meist informell, kulturell oder historisch geprägt sind.

Anarchist Marxist: Auf den Punkt.

Vagabund – Alternative Berichterstattung [The Anarchist Marxist – AM]

“The greatest form of control is where you think you’re free when you’re being fundamentally manipulated and dictated to. One form of dictatorship is being in a prison cell and you can see the bars and touch them. The other one is sitting in a prison cell but you can’t see the bars but you think you’re free. What the human race is suffering from is mass hypnosis. We are being hypnotized by people like this: newsreaders, politicians, teachers, lecturers. We are in a country and in a world that is being run by unbelievably sick people. The chasm between what we’re told is going on and what is really going on is absolutely enormous.” – Zitat: David Vaughan Icke (Freidenker)

Fazit:

Das Bauchgefühl, wünscht sich Demokratie… Der Kopf, fordert Marxismus… Das Herz, sehnt sich nach Anarchie…

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