Putin zum 2. Weltkrieg

Münchner Abkommen

29.09.1938

Das Münchner Abkommen (auch Münchener Abkommen, offizielle Bezeichnung: Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien, getroffen in München, am 29. September 1938) wurde in der Nacht vom 29. auf den 30. September 1938 von den Regierungschefs Adolf Hitler (NS-Deutschland), Neville Chamberlain (Vereinigtes Königreich), Édouard Daladier (Frankreich) und Benito Mussolini (Italien) in München unterzeichnet.

Die Tschechoslowakei und die mit ihr verbündete Sowjetunion waren zu der Konferenz nicht eingeladen. Das Abkommen bestimmte, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland an Deutschland abtreten und binnen zehn Tagen räumen musste. Der Einmarsch der Wehrmacht begann am 1. Oktober 1938. Ein internationaler Ausschuss sollte die künftigen Grenzen festlegen und Volksabstimmungen in weiteren Gebieten überwachen. Ähnliches war für die polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei vorgesehen. Polen besetzte infolge des Abkommens am 2. Oktober 1938 das Teschener Gebiet. Nach bilateralen Gesprächen erhielt Ungarn im Ersten Wiener Schiedsspruch am 2. November 1938 Gebiete in der Südslowakei und der Karpatenukraine.

Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt

24.08.1939

Molotow-Ribbentrop-Pakt

Hitler-Stalin-Pakt

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (vollständige Bezeichnung: Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) oder nach den Unterzeichnern Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt, auch als Hitler-Stalin-Pakt bekannt, war ein Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion, der am 24. August 1939 (mit Datum vom 23. August 1939) in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit Josef Stalins (als KPdSU-Generalsekretär de facto Führer der Sowjetunion) und des deutschen Botschafters Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg unterzeichnet und publiziert wurde. Der Pakt garantierte dem Deutschen Reich die sowjetische Neutralität für den vorbereiteten Angriff auf Polen und den Fall eines möglichen Kriegseintritts der Westmächte.

Ein geheimes Zusatzprotokoll „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ rechnete den größten Teil Polens sowie Litauen der deutschen Interessensphäre zu, Ostpolen, FinnlandEstlandLettland und Bessarabien der sowjetischen.

In einem geheimen Zusatzprotokoll vereinbarten beide Länder die Aufteilung Polens, des Baltikums und Bessarabiens in deutsche und sowjetische Interessensphären für den Fall, dass es zu „territorial-politischen Umgestaltungen“ kommen sollte. Die vier Punkte des Zusatzprotokolls sahen dabei Folgendes vor:

  1. Bei den baltischen Staaten (zu denen damals auch Finnland gerechnet wurde[49]) sollten diese „Interessensphären“ durch die Nordgrenze Litauens abgegrenzt werden; LettlandEstland und Finnland sollten in der sowjetischen Interessensphäre liegen, Litauen in der deutschen.
  2. Das Staatsgebiet Polens wurde entlang der Linie der Flüsse NarewWeichsel und San in zwei Interessensphären geteilt. „Ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre“, das sollte erst „im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden“.
  3. Hinsichtlich Südosteuropas betonte die Sowjetunion ihr Interesse an Bessarabien, während die deutsche Seite „das völlige politische Desinteresse an diesen Gebieten“ erklärte.
  4. Das Zusatzprotokoll sollte von beiden vertragsschließenden Parteien „streng geheim behandelt werden“.

Das geheime Zusatzprotokoll verschaffte der Sowjetunion Territorien, welche die Verhandlungen mit den westlichen Mächten nicht bieten konnten. So konnten die nach dem Ersten Weltkrieg erlittenen Gebietsverluste rückgängig gemacht werden und es wurde eine Sicherheitszone möglich, die den Krieg von Moskau fernhielt. In der sowjetischen Geschichtsschreibung wurde lange Zeit gelehrt, dass die UdSSR den Hitler-Stalin-Pakt bloß geschlossen habe, um den Angriff Hitlers hinauszuzögern. Um diese These zu stützen, wurde das Zusatzprotokoll geheim gehalten, denn es bewies, dass beide Diktatoren bei allen ideologischen Gegensätzen doch den Willen zur politischen und ideologischen Expansion teilten. Die Kreml-Führung verbot sowjetischen Historikern jegliche Erwähnung.

1989 forderten Abgeordnete aus den drei baltischen Sowjetrepubliken EstlandLettland und Litauen auf dem Volksdeputiertenkongress in Moskau den sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow auf, das sowjetische Original des Dokuments vorzulegen. Gorbatschow erklärte damals, dass es ein solches Dokument nicht gebe. In den Archiven des Kremls sei nichts dazu vorhanden. Daraufhin publizierten sowjetische Zeitungen 1989 das Exemplar des geheimen Zusatzprotokolls, das vom Bundesarchiv veröffentlicht worden war. Nach den Memoiren seines Kanzleichefs Waleri Boldin hatte Gorbatschow das Dokument sehr wohl zuvor in den Händen gehabt, habe ihn aber angewiesen, darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren.

Bei der Übergabe seiner Arbeitsräume im Dezember 1991 an den neuen Kremlchef Boris Jelzin räumte Gorbatschow ein, dass es dieses zuvor in den Archiven des KPdSU-Zentralkomitees lagernde Dokument sehr wohl gebe, und entsiegelte die Mappe, in der es sich befand. Jelzin gab wenig später bekannt, dass das lang gesuchte Dokument gefunden wurde. Im Jahr 1993 wurde es in Russland erstmals in der Zeitschrift Nowaja i nowejschaja istorija veröffentlicht.

Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 brach das Deutsche Reich diese beiden Verträge.

Deutsch-Sowjetischer Krieg

22.06.1941 bis 08.05.1945

Unternehmen Barbarossa

Der Deutsch-Sowjetische Krieg war Teil des Zweiten Weltkrieges und begann am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Er endete am 8. Mai 1945 zugleich mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Berlin. Im Deutschen Reich wurde er als Russland- oder Ostfeldzug bezeichnet, in der früheren Sowjetunion, dem heutigen Russland und einigen anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion als Großer Vaterländischer Krieg (russisch Великая Отечественная война Welikaja Otetschestwennaja woina). Die Ostfront war bis Juni 1944 (Invasion in der Normandie) die wichtigste Landfront der Alliierten im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten.

Adolf Hitler gab seinen Entschluss zu diesem Angriffskrieg dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) am 31. Juli 1940 bekannt und befahl am 18. Dezember 1940 mit der Weisung Nr. 21, ihn bis Mai 1941 unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ militärisch vorzubereiten. Dies war ein bewusster Bruch des am 24. August 1939 geschlossenen deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes. Um für die „arische Herrenrasse“ „Lebensraum im Osten“ zu erobern und den „jüdischen Bolschewismus“ zu vernichten, sollten große Teile der sowjetischen Bevölkerung vertrieben, versklavt und getötet werden. Das NS-Regime nahm den millionenfachen Hungertod sowjetischer Kriegsgefangener und Zivilisten bewusst in Kauf, ließ sowjetische Offiziere und Kommissare auf der Basis völkerrechtswidriger Befehle ermorden und nutzte diesen Krieg zur damals so bezeichneten „Endlösung der Judenfrage“.

Nach anfänglichen deutschen Erfolgen leiteten sowjetische Siege in der Schlacht um Moskau Ende 1941 und vor allem in der Schlacht von Stalingrad 1942/43 Deutschlands vollständige Niederlage ein. Nachdem im Sommer 1943 das deutsche „Unternehmen Zitadelle“ gescheitert war, ging die Initiative endgültig auf die Rote Armee über. Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944, der auf die Eröffnung der lange erwarteten „Zweiten Front“ in Westeuropa (Operation Overlord) durch die westlichen Alliierten der Anti-Hitler-Koalition folgte, war die Wehrmacht militärisch geschlagen und konnte nur noch hinhaltenden Widerstand leisten. Dennoch waren auch die letzten Kriegsmonate noch von äußerst verlustreichen Kämpfen geprägt.

Vor allem wegen der von Deutschen geplanten und ausgeführten Massenverbrechen an der Zivilbevölkerung starben im Kriegsverlauf zwischen 24 und 40 Millionen Bewohner der Sowjetunion. Dieser Krieg gilt wegen seiner verbrecherischen Ziele, Kriegsführung und Ergebnisse allgemein als der „ungeheuerlichste Eroberungs-Versklavungs– und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“.

Das Kriegsende am 8./9. Mai 1945 wird in vielen Ländern als Tag der Befreiung, in Russland als Tag des Sieges begangen.

Unternehmen Barbarossa

Deutsch-Sowjetischer Krieg

Unternehmen Barbarossa (bzw. Operation Barbarossa, ursprünglich Fall Barbarossa) war der Deckname für den Angriffskrieg der deutschen Wehrmacht gegen die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Der vom NS-Regime geplante und vorbereitete militärische Überfall am 22. Juni 1941 eröffnete den Deutsch-Sowjetischen Krieg. Die Operation Barbarossa war mit 3 Millionen Soldaten, die die Grenze der Sowjetunion überschritten, der größte und zerstörerischste militärische Feldzug der Geschichte.[1]

Bereits im Jahr 1925 hatte Adolf Hitler die Vernichtung des Bolschewismus zu einem ideologisch-politischen Hauptziel des Nationalsozialismus erklärt. Er hatte den Angriff auf die Sowjetunion nach dem Sieg über Frankreich im Juni 1940 ins Auge gefasst und sein Ziel dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) am 31. Juli 1940 eröffnet. Mit der Weisung Nr. 21 erteilte Hitler dem OKW am 18. Dezember 1940 den Befehl zur Vorbereitung der Militäroperation unter dem Decknamen Unternehmen Barbarossa.

Die darauf folgende Planung löste frühere Planstudien der Wehrmachtführung ab, die unter anderen Decknamen wie „Otto“ und „Fritz“ für den Krieg gegen die Sowjetunion vorgesehen hatten. Sie zielte auf einen rassistischen Vernichtungskrieg zur Zerstörung des „jüdischen Bolschewismus“: Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion sollte erobert, ihre politischen und militärischen Führungskräfte ermordet und große Teile der Zivilbevölkerung dezimiert und entrechtet werden. Mit dem Hungerplan, zu dem die Belagerung Leningrads gehörte, wurde der Hungertod vieler Millionen von Kriegsgefangenen und Zivilisten einkalkuliert, und nach dem „Generalplan Ost“ sollten großangelegte Vertreibungen folgen, um die eroberten Gebiete anschließend zu germanisieren. Außerdem wurden Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD ausgebildet, die hinter der Front Massenmorde an Juden, Slawen und kommunistischen Funktionären begehen sollten. Zu all dem erteilte das NS-Regime seit März 1941 völkerrechtswidrige Befehle, die von der Wehrmachtführung ihrerseits übernommen und weitergegeben wurden (Kommissarbefehl).

Die Umsetzung des Unternehmens scheiterte bereits im Dezember 1941 mit der deutschen Niederlage in der Schlacht um Moskau. Dennoch setzten das NS-Regime und die Wehrmacht den Krieg und den zeitgleich vorangetriebenen Holocaust gegen Teile der Zivilbevölkerung bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 fort.

Putin zum 2. Weltkrieg

Kritik am Hitler-Stalin-Pakt ist verboten

Putin besucht am 18. Januar in Sankt Petersburg eine Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg.

Kritik am Hitler-Stalin-Pakt ist unpatriotisch: Wer in Russland die Politik des Sowjetdiktators während des Kriegs kritisch darstellt, kann Schwierigkeiten bekommen. Wie es wirklich war, sagt der Präsident.

In immer schärferen Tönen schwört Wladimir Putin die Russen auf seine Sicht auf den Zweiten Weltkrieg ein. In seiner Rede zur Lage der Nation vorige Woche hatte Putin angekündigt, in Russland „den größten und umfassendsten Komplex von Archivdokumenten, Kino- und Fotomaterialien über den Zweiten Weltkrieg“ zu schaffen, um „die Wahrheit über den Sieg zu schützen“. Der 75. Jahrestag des Kriegsendes, der in Russland als „Tag des Sieges“ bezeichnet wird, soll am 9. Mai in Moskau mit zahlreichen ausländischen Gästen begangen werden.

Russlands Präsident Putin nutzt und manipuliert die Geschichte für seine aggressive Politik. Verstärkt versucht er auch, das Holocaust-Gedenken zu vereinnahmen. Wer dagegen angehen will, muss sich jedoch selbst strikt an die historische Wahrheit halten.

Putins Thesen

Das sagt Russlands Präsident zum Zweiten Weltkrieg

Anlässlich des 75. Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkrieges hat Wladimir Putin in einem Aufsatz die Sowjetunion als wichtigsten Gegenspieler des aggressiven Nazi-Deutschlands dargestellt, Polen für mitschuldig am Zweiten Weltkrieg erklärt und die sowjetische Annexion der baltischen Staaten verteidigt. Die Sowjetunion habe 1939 ihr Möglichstes getan, um ein Bündnis gegen Adolf Hitler zu schmieden, doch der Westen habe ihr die kalte Schulter gezeigt, schrieb Putin sinngemäß. Der Aufsatz sorgte in Deutschland für Aufsehen, nachdem die russische Botschaft ihn an zahlreiche Osteuropa-Historiker verschickt hatte. Lesen Sie hier Putins wichtigste Thesen nach.

1. Die Sowjetunion habe die ganze Welt gerettet.

“Es gibt die Sowjetunion nicht mehr, die einen grandiosen, vernichtenden Sieg über den Nazismus errungen und die ganze Welt gerettet hatte.”

“Den grundlegenden und entscheidenden Beitrag zur Zerschlagung des Nationalsozialismus leisteten die Sowjetunion und die Rote Armee – egal was man zu beweisen versucht.”

2. Die Sowjetunion trage keine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

“So wurde in der am 19. September 2019 vom Europäischen Parlament gebilligten Entschließung zur ‘Erhaltung des historischen Gedächtnisses für die Zukunft Europas’ die UdSSR zusammen mit Nazideutschland direkt beschuldigt, den Zweiten Weltkrieg entfesselt zu haben. Es fehlte natürlich jegliche Erwähnung von München.”

“Gerade das Münchner Abkommen diente als Auslöser, nach dem ein großer Krieg in Europa unvermeidlich wurde.”

3. Die Sowjetunion sei – trotz des so genannten Hitler-Stalin-Paktes – immer Schlichter und Gegenspieler der Nazis gewesen.

Die Sowjetunion habe stets “defensiv” agiert und den Nichtangriffspakt mit Deutschland “faktisch als Letztes der europäischen Länder” unterzeichnet. Außerdem habe die Sowjetunion bei Gesprächen mit England 1939 “den Grundstein für die künftige Anti-Hitler-Koalition” gelegt.

4. Polen sei an der Teilung der Tschechoslowakei beteiligt gewesen und trage Mitschuld am Zweiten Weltkrieg.

Putin nennt Polen einen “Komplizen bei der Teilung der Tschechoslowakei” und schreibt im Zusammenhang mit dem Münchner Abkommen:

“Heute möchten europäische Politiker, vor allem polnische Spitzenpolitiker, München ‘verschweigen’. Warum? Nicht nur deswegen, weil ihre Länder damals ihre Verpflichtungen verraten haben und das Münchner Komplott unterstützten, wobei einige sogar an der Teilung der Beute teilnahmen, sondern auch weil es unangenehm ist, sich daran zu erinnern, dass sich nur die UdSSR an jenen dramatischen Tagen für die Tschechoslowakei eingesetzt hat.”

“Bei der Zergliederung der Tschechoslowakei agierte neben Deutschland auch Polen. Sie entschieden im Voraus und gemeinsam, wer welche tschechoslowakischen Ländereien bekommen wird.”

“Als Anlass diente hier übrigens auch das Erbe von Versailles – das Schicksal des so genannten Danziger Korridors. Die darauffolgende Tragödie Polens liegt voll und ganz auf dem Gewissen der damaligen polnischen Führung, die die Bildung des Militärbündnisses zwischen England, Frankreich und der Sowjetunion verhinderte, sich auf die Hilfe der westlichen Partner verließ und sein Volk unter die Walze der Hitler-Zerstörungsmaschine stellte.”

5. Das Baltikum sei freiwillig der Sowjetunion beigetreten.

“Ihre militärisch-strategischen und defensiven Aufgaben lösend, begann die Sowjetunion im Herbst 1939 mit der Inkorporation Lettlands, Litauens und Estlands. Ihr Beitritt zur UdSSR erfolgte auf vertraglicher Basis, mit Zustimmung der gewählten Behörden.”

6. Alle Staaten sollten ihre Archive öffnen – im Sinne der “Wahrheit.”

Putin fordert die Herausgabe von Originaldokumenten und die Öffnung von Archiven zur Erforschung der Ursachen, die zum Zweiten Weltkrieg führten:

“Daher rufen wir alle Staaten dazu auf, den Prozess der Öffnung ihrer Archive, die Veröffentlichung bisher unbekannter Dokumente aus der Vorkriegs- und Kriegszeit zu intensivieren – so, wie es Russland in den vergangenen Jahren getan hat. Wir sind hier zu einer breiten Zusammenarbeit, zu gemeinsamen Forschungsprojekten von Historikern bereit.”

Putin wolle die Bewertung vergangener Ereignisse der akademischen Wissenschaft und namhaften Forschern überlassen. Denn: “Wir alle brauchen Wahrheit und Objektivität.”

“Diesem Ziel soll auch ein russisches Großprojekt zur Schaffung der größten Sammlung von Archivdokumenten, Film- und Fotomaterialien über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Vorkriegszeit dienen.”

Das Münchner Abkommen von 1938 wurde in der Nacht auf den 30. September 1938 zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien geschlossen. Das Abkommen bestimmte, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten und binnen zehn Tagen räumen musste. Die Tschechoslowakei war zu der Konferenz nicht eingeladen. Der Einmarsch der Wehrmacht begann am 1. Oktober 1938. Die Tschechoslowakei verlor infolge des Abkommens rund 30 Prozent ihres Territoriums.

Das Münchner Abkommen gilt als Höhepunkt der so genannten britisch-französischen Appeasement-Politik (auf deutsch “Beschwichtigungspolitik”). Sie zielte darauf ab, einen Krieg mit Nazi-Deutschland zu verhindern. Nachdem die deutschen Truppen im März 1939 neben dem Sudetenland auch die restliche Tschechoslowakei besetzten, wurde die Beschwichtigungspolitik gegenüber Hitler aufgegeben.

Hitler-Stalin-Pakt Am 24. August 1939 haben der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop und sein russischer Kollege Wjatscheslaw Molotow den Hitler-Stalin-Pakt unterzeichnet. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt, benannt nach den beiden Diktatoren Adolf Hitler und Josef Stalin, sicherte Nazi-Deutschland die Neutralität der Sowjetunion bei einem Konflikt mit Polen zu. Der Überfall auf Polen – und damit der Beginn des Zweiten Weltkriegs – erfolgte am 1. September 1939. Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion am 22. Juni 1941 brach Nazi-Deutschland schließlich den Hitler-Stalin-Pakt.

Geheimes Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts über die Annexion der baltischen Länder und Aufteilung PolensIn einem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts teilten Nazi-Deutschland und die Sowjetunion Polen und die baltischen Staaten unter sich auf. Finnland, Estland und Lettland wurden zur sowjetischen Interessensphäre erklärt, Litauen zur deutschen. In Polen vereinbarten Deutschland und die Sowjetunion eine Demarkationslinie. Am 2. September marschierten Hitlers Truppen in Polen ein. Zwei Wochen später, am 17. September 1939, griffen sowjetische Truppen im Osten Polens an.

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