Bayer Aktiengesellschaft alias I. G. Farbenindustrie AG und Monsanto Chemical Works


Bayer Aktiengesellschaft alias I. G. Farbenindustrie AG und Monsanto Chemical Works


Bayer und Monsanto: Weltweit größter Hersteller von GVO Lebensmitteln

Bayer AG

1863 Friedr. Bayer et comp.

Die Bayer Aktiengesellschaft (kurz Bayer AG) mit Sitz in Leverkusen ist die börsennotierte Muttergesellschaft eines Agrarchemie– und Pharmakonzerns mit insgesamt knapp 93.000 Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 2024). Das Geschäft wird über die drei Divisionen PharmaceuticalsConsumer Health und Crop Science geführt. Der Bayer-Konzern gab 2024 6,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus. Der Name Bayer ist auch durch das Tochterunternehmen Bayer 04 Leverkusen bekannt, das im Fußballbereich aktiv ist. Zwischen 2002 und 2005 wurden in einer der größten Umbruchsphasen in der Unternehmensgeschichte die ursprünglichen Sparten Pharma, Pflanzenschutz, Chemie und Kunststoffe als Teilkonzerne ausgegliedert und neu formiert. Zyklon B wurde von der Wehrmacht und in den Konzentrationslagern in erheblichen Mengen zur Entwesung benötigt. Der weitaus größte Teil des Zyklon B, das nach Auschwitz gelangte, wurde tatsächlich auch dort bestimmungsgemäß zur Ungeziefer-Entwesung eingesetzt, um Läuse als Überträger von Seuchen abzutöten. Eine prozentual geringe Menge des gelieferten Zyklon B reichte jedoch aus, um den Massenmord an Menschen durchzuführen: Auf warmblütige Lebewesen wirkt Blausäure schon in geringer Dosis tödlich (1/22 der Dosis für Wirbellose). Im Prozess gegen den Geschäftsführer der Degesch, Gerhard Peters, wurde festgestellt, dass vier Kilogramm Zyklon B zur Vergasung von 1000 Menschen ausreichten.

I.G. Farben

1925

Die I. G. Farbenindustrie AG (I. G. für Interessengemeinschaft, kurz I. G. Farben, heute meist I.G. Farben oder IG Farben) war ein deutscher Chemie- und PharmaKonzern, der Ende 1925 aus der Fusion von sechs deutschen Unternehmen entstand – AgfaBASFBayerHoechstChemische Fabrik Griesheim-Elektron und Chemische Fabrik vorm. Weiler-ter Meer. Aufgrund früherer Zusammenschlüsse gehörten auch die Unternehmen Cassella und Chemische Fabrik Kalle der neu gegründeten I.G. Farben an, obwohl sie formal keine Vertragspartner der Fusion waren. Die I.G. Farben hatte ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie wuchs in der Zeit des Nationalsozialismus unter anderem durch Enteignungen zum größten europäischen Unternehmen und größten Chemie- und Pharmakonzern der Welt. Heute ist das Unternehmen vornehmlich mit den in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Kriegsverbrechen assoziiert. Die IG expandierte durch „Arisierung“ vormals jüdischer Konkurrenten, beutete als Rüstungsunternehmen eine große Zahl an Zwangsarbeitern aus und errichtete mit dem KZ Auschwitz III Monowitz das erste privat finanzierte Konzentrationslager. Mehrere Manager trugen den Titel Wehrwirtschaftsführer. Nach Kriegsende beschlagnahmte der Alliierte Kontrollrat das Vermögen der I.G. Farben AG und ordnete die Aufspaltung des Unternehmens an. Im I.G.-Farben-Prozess mussten sich 23 leitende Angestellte des Unternehmens für die Plünderungen ausländischer Betriebe in den ehemaligen deutschen Feindländern Polen, Norwegen, Frankreich und der Sowjetunion verantworten. Ein weiterer Straftatbestand war die Versklavung, oftmals mit Todesfolge, der Häftlinge des KZs Auschwitz III Monowitz, sowie die Herstellung von Giftgas (Zyklon B) und dessen Lieferung an die SS zum Zwecke der massenhaften Tötung von Menschen. Zwölf Mitarbeiter wurden zu Haftstrafen verurteilt. Im Jahr 1952 wurde die I.G. Farben in den drei westlichen Besatzungszonen zunächst in zwölf eigenständige Unternehmen aufgeteilt, von denen nach anschließenden Zusammenlegungen vier eigenständig blieben: BASF, Bayer, Hoechst und die kleinere Cassella. Die I.G. Farben ging 1952 in Liquidation. Das Abwicklungsverfahren dauerte rund 60 Jahre. Nach der Insolvenz Ende 2003 wurde die I. G. Farbenindustrie AG i. L. zum 31. Oktober 2012 im Handelsregister gelöscht. Initiator war der damalige Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Friedrich Bayer & Comp. (Vorgängerin der heutigen Bayer AG).

Zyklon B

Zyklon B ist der Handelsname eines 1922 bei der Firma Degesch unter der Leitung von Walter Heerdt entwickelten Biozids zur Entwesung von Schiffen, Mühlen, Kühlhäusern und Massenunterkünften sowie zur Entlausung von Bekleidung. Sein Wirkstoff Blausäure (chemisch Cyanwasserstoff, Summenformel HCN) tritt als Gas aus Pellets aus. Beim Menschen wird dieses Gas vorwiegend durch Inhalation wirksam, indem es nach wenigen Atemzügen die Zellatmung der Körperzellen zum Stillstand bringt (innere Erstickung). Zwischen 1942 und 1944 wurde es im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in großem Umfang zu industriell organisiertem Massenmord benutzt; auch in mehreren anderen Konzentrationslagern wurden Lagerinsassen damit getötet. Die Bezeichnung für das Gift ist zu einem der Synonyme für die Technik und Systematik des Holocaust geworden. In der DDR wurde von 1952 bis 1969 Zyklon B als Entwesungsmittel durch die VEB Gärungschemie Dessau, den Nachfolgebetrieb der Dessauer Werke für Zucker-Raffinerie GmbH, weiter hergestellt und unter dem Namen Cyanol vertrieben. Neben dem Standort der ehemaligen Produktionsanlage wurde an der Brauereibrücke in Dessau-Roßlau am 27. Januar 2005 anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz ein Informations- und Mahnpunkt eröffnet. Nach 1969 wurde Zyklon B in Schwedt hergestellt. In der Bundesrepublik wurde es nach 1945 unter dem Namen Cyanosil und Zedesa Blausäure im Inland und unter dem Namen Zyklon im Ausland vertrieben. Hersteller war die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung mbH, die Detia Freyberg GmbH und die Desinsekta GmbH. Die Zulassung für dieses Produkt lief 2001 ab. Die Produktion von Zyklon B wurde unter geändertem Markennamen als Uragan D2 auch in Tschechien (Lučební závody Draslovka, a. s., Kolín) fortgeführt. Das Produkt besteht zu mind. 97,6 % aus wasserfreiem Cyanwasserstoff, welches durch einen Zusatz von 0,1 % Phosphorsäure und 1,0 % Schwefeldioxid stabilisiert ist. Es wird sowohl rein als Flüssigkeit in Druckgasflaschen aus Edelstahl zu 27,5 kg abgefüllt, wie auch, analog dem Produkt Zyklon-Discoids, zu 1500 Gramm in hermetisch verschlossenen Edelstahldosen, adsorbiert auf Zellstoffscheiben. Das Mittel ist unter den Handelsnamen Uragan D2Bluefume und Cyanopur in mehreren Ländern der EU als Begasungsmittel zur Bekämpfung von holzzerstörenden Insekten in Holz sowie Hygieneschädlingen (Insekten und Schadnagern) in leerstehenden Objekten und Verkehrsmitteln zugelassen.

Bestimmungsgemäße Verwendung in der Industrie

Zyklon B wurde hauptsächlich als Ungeziefer-Vernichtungsmittel für die Durchgasung von Schiffen, Kühlhäusern und Getreidemühlen sowie die Entwesung von Massenunterkünften und die Entlausung von Bekleidung eingesetzt. Nach 1939 stieg der Bedarf durch den Einsatz bei der Wehrmacht und in Lagerunterkünften von Zwangs- und Fremdarbeitern steil an. Nach Angaben der Detia-Degesch wurde Blausäure noch 2010 in Südkorea zur Begasung von Obst unter dem Handelsnamen Cyanosil eingesetzt. In Deutschland wird Cyanosil und das verwandte Pflanzenschutzmittel Zedesa-Blausäure nicht mehr eingesetzt. Die Zulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit lief am 31. Dezember 2001 aus.

Monsanto

1901 Monsanto Chemical Works

Monsanto war ein 1901 gegründeter und bis zu seiner Übernahme durch die deutsche Bayer AG am 7. Juni 2018 eigenständiger, ab 1927 börsennotierter Konzern mit Sitz in Creve Coeur bei St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Bis dahin hatte Monsanto Niederlassungen in 61 Ländern. Das Unternehmen produzierte Saatgut und Herbizide und setzte seit den 1990er Jahren Biotechnologien zur Erzeugung gentechnisch veränderter Feldfrüchte ein. Bekannte Produkte sind verschiedene transgene Maissorten und Breitbandherbizide mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat unter dem Namen Roundup. Das Unternehmen war von August 2002 bis Juni 2018 im Aktienindex S&P 500 gelistet. Seit September 2016 waren Absichten einer Übernahme durch die Bayer AG bekannt, die am 7. Juni 2018 schließlich für einen Kaufpreis von 66 Mrd. Dollar abgeschlossen wurde. Auch aus Reputationsgründen wurde der belastete Name Monsanto verworfen.

Unternehmensprofil

Monsanto erzielte im Geschäftsjahr 2016 bei einem Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar einen Nettogewinn von 1,336 Milliarden US-Dollar. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen etwa 1,5 Milliarden US-Dollar (11,2 % des Umsatzes). Beschäftigt waren 20.800 feste und 3.300 befristete Angestellte. Das Unternehmen ist in die beiden Geschäftsbereiche Seeds and Genomics und Agricultural Productivity gegliedert. Im Bereich Seeds and Genomics ist das gesamte Saatgutgeschäft sowie die Biotechnologie angesiedelt. Dieser steuerte 2016 74 % des Umsatzes bei. Monsanto produziert gentechnisch verändertes Saatgut, das gegen Schädlinge resistent ist (Bt-MaisBt-SojaBt-Baumwolle) und das gegenüber Glyphosat (Roundup Ready MaisSojabohnenBaumwolleRaps) oder Glyphosat und Dicamba (Sojabohnen, Baumwolle) tolerant ist. Über die Tochtergesellschaft Seminis wird außerdem Obst- und Gemüsesaatgut in über 150 Ländern ausgeliefert. Der Bereich Agricultural Productivity stellt Herbizide für Landwirtschaft, Industrie, öffentliche Anlagen, Haus und Garten her und war für 26 % des Umsatzes verantwortlich. Bekanntestes Produkt aus diesem Bereich ist das Breitbandherbizid Roundup. Bedeutende Konkurrenten sind die Firmen Pioneer Hi-Bred InternationalSyngentaDow AgroSciencesBayer CropScience und BASF Plant Science. Laut einer Einschätzung der etc group besaß Monsanto 2007 mit etwa 5 Mrd. US-$ einen Anteil von 23 % am Markt für rechtlich geschütztes Saatgut vor Pioneer Hi-Bred mit 15 % und Syngenta mit 9 %. Für den weltweiten Umsatz von gentechnisch verändertem Saatgut über 6,9 Mrd. US-$ ergab sich ein Anteil von 72 % und bei der Anbaufläche von Gv-Pflanzen betrug der Anteil mit Technologie von Monsanto 87 %. Monsanto besitzt über 20 Standorte zur Saatgutproduktion. Die Pflanzenschutzmittelproduktion ist zentralisierter mit Standorten in Antwerpen (Belgien), Camaçari und São José dos Campos (Brasilien), Luling, Louisiana, Muscatine, Iowa, Rock Springs, Wyoming und Soda Springs, Idaho (USA) sowie Zárate (Argentinien).

Über das 1954 mit der Bayer AG gegründete Joint Venture Mobay war Monsanto bis 1967 an der Herstellung des Herbizids „Agent Orange“ beteiligt, das die US-Streitkräfte im Vietnamkrieg zur Vernichtung von Wäldern und Nutzpflanzen einsetzten. Aufgrund der Kontaminierung mit Dioxinen führte dies zu erheblichen irreversiblen Gesundheitsschäden bei Zivilisten und Soldaten, die dem Mittel ausgesetzt waren.

Agent Orange

Agent Orange ist die militärische Bezeichnung eines chemischen Entlaubungsmittels, das die USA im Vietnamkrieg und im Laotischen Bürgerkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zur Zerstörung von Nutzpflanzen einsetzten. Die US-Streitkräfte setzten es im Januar 1965 erstmals im Rahmen der Operation Ranch Hand ein, um der feindlichen Guerillabewegung FNL („Vietcong“) die Tarnung durch den dichten Dschungel zu erschweren und deren Nahrungsversorgung zu stören. Es wurde von Flugzeugen oder Hubschraubern großflächig versprüht. Da das Herbizid herstellungsbedingt mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (TCDD) verunreinigt war, erkrankten viele hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten. TCDD ist der giftigste Vertreter der Dioxine. Es wirkt unter anderem fetotoxisch (teratogen), schädigt also das ungeborene Kind im Mutterleib, und ist sehr persistent, das heißt, es verbleibt lange Zeit in der Umwelt. Die andauernde Belastung der vietnamesischen Bevölkerung mit Dioxin wird in Zusammenhang mit dem – bis in die Gegenwart – drastisch erhöhten Auftreten schwerer Fehlbildungen bei Kindern, KrebserkrankungenImmunschwächen und einer größeren Zahl weiterer Erkrankungen gebracht.[2] 2002 litten nach Schätzungen des Roten Kreuzes etwa eine Million Vietnamesen an gesundheitlichen Schäden durch Spätfolgen von Agent Orange, darunter sind etwa 100.000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Während geschädigte ehemalige US-Soldaten nach gerichtlichen Auseinandersetzungen von den damaligen Herstellerfirmen finanziell entschädigt wurden, erhielten vietnamesische Opfer bis heute keine Entschädigung. Eine entsprechende Sammelklage in den USA wurde 2005 abgewiesen, da der Einsatz von Agent Orange „keine chemische Kriegsführung“ und deshalb kein Verstoß gegen internationales Recht gewesen sei. Der Name stammt von den orangefarbenen Streifen, mit denen die entsprechenden Fässer gekennzeichnet waren. Das englische Wort agent bedeutet hier „Mittel“ oder „Wirkstoff“. Weitere, weniger bekannte Herbizide sind Agent BlueAgent PurpleAgent GreenAgent Pink und Agent White. Die internationale CAS-Identifizierungsnummer von Agent Orange ist 39277-47-9.

Gentechnisch veränderter Organismus

Genetically modified organism (GMO)

Gentechnisch veränderte Organismen (GVO), auch gentechnisch modifizierte Organismen, englisch genetically modified organism (GMO), seltener genetically engineered organism (GEO), sind Organismen, deren Erbanlagen mittels gentechnischer Methoden (z. B. durch Transgenetik) gezielt verändert worden sind. Diese Methoden unterscheiden sich von KreuzenMutationRekombination und anderen Methoden herkömmlicher Züchtung. Ein GVO ist für das Gebiet der EU legaldefiniert als jede biologische Einheit unter Ausnahme des Menschen, die fähig ist, sich zu vermehren oder genetisches Material zu übertragen, und deren genetisches Material in einer Weise verändert worden ist, wie sie unter natürlichen Bedingungen durch Kreuzen oder natürliche Rekombination nicht vorkommt. Das ungenehmigte Freisetzen oder Inverkehrbringen eines GVO ist in der EU untersagt. Zur Genmodifikation zählen die gezielte Abschaltung oder Modifikation einzelner Gene sowie das gezielte Einbringen arteigener oder artfremder Gene. GVOs, in die Gene aus anderen Arten eingeschleust wurden, werden auch als transgene Organismen bezeichnet, die eingeschleusten Gene als Transgene. So werden beispielsweise Gene zwischen verschiedenen Arten übertragen, um Tieren oder Pflanzen bestimmte Eigenschaften zu vermitteln, die mit herkömmlicher Züchtung nicht oder schwerer zu erreichen wären. Bei der Entwicklung von GVO und gentechnischen Arbeiten mit ihnen müssen Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, die in Deutschland durch das Gentechnikgesetz festgelegt und durch die Gentechnik-Sicherheitsverordnung näher ausgeführt sind. So erfolgt das Arbeiten unter einer bestimmten Sicherheitsstufe (S1 bis S4). Dies betrifft den Labor– oder Produktionsbereich (beispielsweise in der Biotechnologie), aber auch Gewächshäuser und Tierhaltungsräume. Die Begriffe grüne (an Pflanzen), rote (an Mensch und Wirbeltieren) und weiße (an Mikroorganismen) Gentechnik werden verwendet, um die jeweiligen Bereiche anschaulich bezeichnen zu können. Daneben gibt es aber weitere Gebiete, wie beispielsweise die gentechnische Veränderung von Insekten. In der Medizin werden rechtlich nur nicht-menschliche Organismen als GVOs angesehen. Ansonsten müssten Patienten, die sich beispielsweise einer Gentherapie unterzogen haben, als entsprechende Organismen behandelt werden.

 


Anarchist Marxist: Auf den Punkt.

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer und die daraus resultierende Rolle beider Unternehmen in der Produktion von gentechnisch verändertem Organismus (GVO)-Lebensmitteln sind ein komplexes Thema, das auf verschiedene Aspekte der Unternehmensgeschichte, der Landwirtschaft und der öffentlichen Wahrnehmung verweist.

Bayer und Zyklon B

  • Zyklon B ist ein chemisches Produkt, das während des Zweiten Weltkriegs für die Ermordung von Menschen in Konzentrationslagern verwendet wurde. Bayer war historisch gesehen in der chemischen Industrie aktiv und war Teil des Unternehmens IG Farben, das während der NS-Zeit eine zentrale Rolle spielte. Die direkte Verantwortung für Zyklon B wird hauptsächlich Degesch zugeschrieben, aber die Verbindungen zu Bayer stellen einen dunklen Kapitel in der Unternehmensgeschichte dar.

Monsanto und Agent Orange

  • Agent Orange war ein Herbizid, das während des Vietnamkriegs eingesetzt wurde. Monsanto war einer der Hauptproduzenten dieses Stoffes, der erhebliche gesundheitliche und umweltbedingte Konsequenzen hatte. Die Verwendung von Agent Orange hat sowohl bei Veteranen als auch bei Zivilisten in Vietnam zu schweren Gesundheitsproblemen und Geburtsfehlern geführt.

Bayer und Monsanto als GVO-Hersteller

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 machte Bayer zu einem der größten Hersteller von GVO-Lebensmitteln der Welt. Monsanto war bekannt für die Entwicklung von gentechnisch verändertem Saatgut, das für höhere Erträge, Resistenzen gegen bestimmte Schädlinge und Herbizide optimiert wurde. Die Entscheidung, gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft zu verwenden, hat sowohl Befürworter als auch Kritiker hervorgebracht.

Wie kann ein Chemieunternehmen Nahrung herstellen?

  1. Diversifizierung: Bayer ist kein reines Chemieunternehmen, sondern hat sich im Laufe der Jahre diversifiziert, um in verschiedenen Sektoren tätig zu sein, darunter Gesundheit und Agrarwissenschaften. Die Kombination von Chemie, Biotechnologie und Landwirtschaft hat es Bayer ermöglicht, innovative Produkte zu entwickeln.

  2. Technologischer Fortschritt: Die Forschung und Entwicklung in der Agrarbiotechnologie hat es Unternehmen ermöglicht, gentechnisch verändertes Saatgut zu produzieren, das oft effizientere Erträge liefert und die Nutzung von Pestiziden reduzieren kann.

  3. Nachhaltigkeit und Lebensmittelversorgung: Viele Unternehmen, einschließlich Bayer und Monsanto, argumentieren, dass GVO-Technologien notwendig sind, um die globale Nahrungsmittelversorgung angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und sich ändernder Klimabedingungen sicherzustellen.

Kritik und Kontroversen

Die Rolle von Bayer und Monsanto in der Lebensmittelproduktion ist jedoch umstritten. Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich der Umweltverträglichkeit von GVO, der Auswirkungen auf die Gesundheit und der Kontrolle über das Saatgut. Die Konzentration von Macht und Einfluss in der Landwirtschaft durch große Unternehmen wirft auch ethische Fragen hinsichtlich der Fairness in der landwirtschaftlichen Praxis und der Rechte der Landwirte auf.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination von Bayer und Monsanto in der Lebensmittelproduktion eine direkte Folge historischer Entwicklungen und der Diversifizierung in der Agrarwissenschaft ist, was zu großen Kontroversen und Diskussionen über die Rolle von GVO in der modernen Landwirtschaft führt.


 

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