Prof. Dr. Eckart Axel von Hirschhausen


Prof. Dr. Eckart Axel von Hirschhausen


Eckart Axel von Hirschhausen (* 25. August 1967 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Arzt, Fernsehmoderator, Kabarettist, Komiker, Webvideoproduzent, Fernsehproduzent, Wissenschaftsjournalist und Autor. Der promovierte Mediziner und Honorarprofessor äußert sich auf allgemeinverständliche Art besonders zu gesundheitlichen Themen und seit 2019 zunehmend zu Themen rund um den Klimawandel.

Hirschhausen im…

Hirschhausen im… (auch Hirschhausen…) ist eine 45-minütige Reportagereihe des WDR mit Fernseharzt, Comedian und Schriftsteller Eckart von Hirschhausen. Sie wird unregelmäßig im Ersten sowie im WDR ausgestrahlt. Die Sendung knüpft inhaltlich an Hirschhausens Check-up an. Eckart von Hirschhausen behandelt nun nicht nur das Thema Alter, sondern auch Gesundheit und seit 2020 COVID-19. Es sind bis Anfang 2025 sieben Folgen zu Gesundheit und sechs Folgen zum Coronavirus erschienen. Neben Erklärungen gibt es auch Gespräche mit Betroffenen. Hirschhausen versucht in der Sendung, die Emotionen zu dem Thema herauszufinden.

COVID-19

Zwischen Dezember 2020 und November 2024 drehte Hirschhausen für die ARD 5 Reportagen zum Thema Corona: Dezember 2020 „Hirschhausen auf Intensiv“, Februar 2021 „Hirschhausen als Impfproband“, Dezember 2021 „Corona ohne Ende“, Juni 2022 „Long Covid – Die Pandemie der Unbehandelten“ und November 2024 „Hirschhausen und der lange Schatten von Corona“.


Hirschhausen auf Intensiv (2020)

Hirschhausen als Impf-Proband (2021)

Eckart von Hirschhausen im Impf-Hotspot (2021)

Hirschhausen – Corona ohne Ende? (2021)

Hirschhausen und Long Covid – Die Pandemie der Unbehandelten (2022)

Hirschhausen – Was von Corona übrig bleibt (2023)

Hirschhausen und der lange Schatten von Corona (2024)


Für die vorletzte Dokumentation wurde er wegen des unkritischen Berichts über eine umstrittene Behandlungsmethode gegen Long Covid scharf kritisiert.

Orthocoronavirinae ‘Coronavirus’

Orthocoronavirinae ist eine Virusunterfamilie innerhalb der Familie Coronaviridae, die weitestgehend mit dieser übereinstimmt. Die Viren innerhalb dieser Unterfamilie werden (fach)umgangssprachlich Orthocoronaviren und veraltet und zweideutig auch bloß Coronaviren genannt.
Auch alle Coronaviren, die den Menschen infizieren, gehören zu den Orthocoronaviren. Darunter auch SARS-CoV-2, das Virus, das für die COVID-19-Pandemie verantwortlich war.

SARS-CoV-2 ‘COVID-19’

COVID-19 (Akronym von englisch coronavirus disease 2019, deutsch Coronavirus-Krankheit-2019), in den deutschsprachigen Ländern umgangssprachlich meist nur als Corona oder Covid bezeichnet, ist eine Infektionskrankheit (nach dem Recht bestimmter Länder meldepflichtig) mit einem breiten aber unspezifischen Symptomspektrum, die durch eine Infektion (Ansteckung) mit dem Betacoronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird. Das Virus wurde erstmals im Dezember 2019 in Wuhan (Volksrepublik China) beschrieben. Es verbreitete sich sehr schnell weltweit und ist Ursache der COVID-19-Pandemie. Bis zum 3. März 2024 wurden weltweit rund 774 Millionen COVID-Infizierte registriert, es wird aber in vielen Ländern eine hohe Dunkelziffer vermutet. Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es zwischen Anfang 2020 und Ende 2021 eine weltweite, durch COVID-19 verursachte Übersterblichkeit von 14,83 Millionen Toten. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion sowie durch das Einatmen von Bioaerosolen, insbesondere bei längerer Aufenthaltsdauer in geschlossenen und ungenügend gelüfteten Räumen und hinreichender Konzentration der Viren. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Möglichkeit einer Schmierinfektion an Schleimhäuten (Mund, Nase, Auge etc.) durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen nicht ausgeschlossen. Zur Vermeidung einer Infektion werden räumliche Distanzierung („social distancing“), Kontaktbeschränkung, das Tragen einer medizinischen Schutzmaske und Hygienemaßnahmen empfohlen. Vieles deutet darauf hin, dass die Ausbreitung von COVID-19 zur weltweiten Pandemie insbesondere durch „Superspreading“ begünstigt wurde.
Die Inkubationszeit von SARS-CoV-2 beträgt durchschnittlich fünf bis sechs Tage; zwischen Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome können aber auch bis zu zwei Wochen vergehen. Vereinzelt treten erste Symptome schon innerhalb von 24 Stunden nach der Ansteckung auf. Ein Infizierter kann jedoch bereits Tage vor dem Auftreten erster Symptome und auch noch nach deren Abklingen infektiös (ansteckend) sein. Der Krankheitsverlauf ist unspezifisch und kann stark variieren. Laut Schätzung des RKI haben 55 bis 85 % der Infizierten spürbare Beschwerden und/oder zeigen erkennbare Anzeichen einer Erkrankung (Symptome) oder typische Symptomkombinationen (Syndrom) einer COVID-19-Erkrankung (Manifestationsindex). Die übrigen Infizierten sind beschwerdefrei und zeigen keine Symptome; sie sind asymptomatisch erkrankt, können aber dennoch das Virus weiterverbreiten. Bei rund 81 % der registrierten Erkrankungen ist ein leichter Verlauf mit Fieber oder einer leichten Lungenentzündung, trockenem Husten und Müdigkeit zu beobachten. Weniger häufig sind eine verstopfte NaseKopfschmerzenHalsschmerzenGliederschmerzenBindehautentzündungenDurchfallErbrechenGeschmacks- und GeruchsverlustHautausschlag oder Verfärbung von Fingern oder Zehen. Bei etwa 14 % der Krankheitsfälle ist der Verlauf schwerer, und in etwa 5 % so schwer, dass eine Beatmung der Patienten auf einer Intensivstation erfolgen muss. Die höchste Gefährdung schwer zu erkranken besteht für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen oder unzureichendem Immunschutz. Bei einem schweren Verlauf von COVID-19 tritt eine beidseitige Lungenentzündung und akutes Lungenversagen auf; die Betroffenen können sterben. Beobachtet wurden außerdem krankhafte Veränderungen der Leber, des zentralen Nervensystems, der Nieren, der Blutgefäße und des Herzens. Anhaltende Beschwerden nach der Erkrankung, auch „Long COVID“ genannt, kommen relativ häufig vor, sowohl bei anfänglich schwer Erkrankten als auch bei jungen, gesunden, anfänglich nur leicht Erkrankten. Sie können zu langanhaltenden chronischen Beschwerden in vielen Organsystemen führen. Bei über 100.000 Teilnehmern von COVID-Impfstudien dagegen wurden (Stand Dezember 2020) keine Hinweise auf Long Covid beobachtet. Long Covid ist Thema laufender Forschung. COVID-19 wird seit Beginn der Pandemie intensiv erforscht und die Ergebnisse werden international geteilt. Um andere Fachwissenschaftler umgehend über neueste Forschungsergebnisse zu informieren, ist es üblich, aktuelle Studien als Preprints im Internet auf speziellen Servern zu veröffentlichen. Veröffentlichungen in den Sozialen Medien, aber auch in Presse, Rundfunk und Fernsehen sollten nicht nur auf diesen ungeprüften Studien, sondern auf Veröffentlichungen reputabler und fachlich zuständiger Institutionen basieren, so z. B. des Robert Koch-Instituts, der Weltgesundheitsorganisation, des National Health Service (NHS) oder Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Diesen liegen zum Teil Peer-Reviews der betreffenden Studien zu Grunde, auf die dort auch verwiesen wird. Bereits Ende des Jahres 2020 wurden in der Europäischen Union und in einigen Nicht-EU-Ländern COVID-Impfstoffe zugelassen und Impfkampagnen gestartet. Das Wissenschaftsmagazin Science erklärte die Entwicklung von Impfstoffen gegen das SARS-CoV-2 in nie dagewesener Geschwindigkeit zum wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres (Breakthrough of the Year).

Long COVID

Long COVID bezeichnet vorübergehende oder dauerhafte gesundheitliche Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Eine einheitliche Definition liegt bislang nicht vor. Eine akute COVID-19-Erkrankung dauert in der Regel bis zu vier Wochen, sie kann allerdings, etwa bei erforderlicher stationärer Behandlung auf einer Intensivstation, auch mehrere Monate anhalten. Längerfristige Symptome, die über diesen Zeitraum hinaus bestehen oder zusätzlich auftreten, werden oft als Long COVID (bis 12 Wochen) oder Post-COVID-Syndrom (PCS) (länger als 12 Wochen) bezeichnet. Die Ausprägungen von Long COVID sind sehr unterschiedlich. Sie umfassen eine Verschlechterung bestehender Krankheiten, neu aufgetretene Erkrankungen, Organschäden und postinfektiöse Symptome. Häufige Symptome sind Fatigue (eine starke Entkräftung), post-exertionelle Malaise (Zustandsverschlechterung nach Belastung), Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit und autonomer Körperfunktionen, Atembeschwerden sowie mehrere Arten von Schmerzen. Die genauen Krankheitsmechanismen sind unbekannt. Beschrieben werden vor allem Störungen des Immunsystems, des Nervensystems, der Durchblutung, des Stoffwechsels und des Magen-Darm-Trakts. Die Behandlung richtet sich nach den jeweiligen Ausprägungen. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht, einige Symptome können jedoch gelindert werden. Zur Verbreitung gibt es verschiedene Schätzungen. Long COVID betrifft Erwachsene häufiger als Kinder und Jugendliche. Frauen haben ein höheres Risiko als Männer. Langzeitfolgen kommen nach schwerem Krankheitsverlauf häufiger vor, können aber auch nach mildem Verlauf oder einer unbemerkten Infektion auftreten.

Hirschhausen auf Intensiv

In der größten Gesundheitskrise unserer Zeit geht der Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen zurück zu seinen medizinischen Wurzeln: In der Woche ab dem 20. April, dem Tag, an dem die ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen galten, drehte er für den WDR im Innersten eines Krankenhauses. Im Universitätsklinikum Bonn (UKB) erlebte er hautnah mit, wie sich das Notfallzentrum auf einen unbekannten Ansturm von infektiösen Patienten vorbereitet, wie es sich anfühlt, mit Atemschutzmaske einen Operationssaal zu reinigen oder wie die Kommunikation mit Angehörigen gelingen kann, wenn sie ihren Liebsten nicht nah sein dürfen. Das WDR Fernsehen zeigte die 45-minütige Dokumentation “Hirschhausen auf Intensiv” am Dienstag (12.5.2020) um 20.15 Uhr. Der Film stand schon morgens in der WDR-Mediathek und ist dort jederzeit verfügbar. Im WDR Fernsehen folgte nach der Dokumentation am 12.5. ein “Quarks Extra” mit Eckart von Hirschhausen.

Beitrag zu einer aufgeklärten Diskussion

Die Covid-19-Epidemie ist seit Wochen das bestimmende Thema in allen Nachrichten. Eckart von Hirschhausen möchte das Bild hinter den Fallzahlen zeigen: Was macht das mit all den Menschen im Gesundheitswesen – mit den Pflegenden, mit den Ärztinnen und Ärzten, mit all den anderen Patient*innen? Eckart von Hirschhausen: “Wir zeigen die gegenwärtige Situation in ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit und wollen damit zu einer aufgeklärten Diskussion beitragen. Ich bin sehr dankbar, dass uns die Uniklinik Bonn einen derart intimen Blick hinter die Kulissen ermöglicht hat: von der aktuellsten Forschung und Heilversuchen bis zu den Krisenstäben und den Schwierigkeiten in der Beschaffung von Schutzmaterial.” Die Dokumentation zeigt auch, dass es im Klinikum neben Corona viele andere Themen gibt. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor des UKB, sagt im Film: “Wir haben auch in Corona-Zeiten die Verantwortung für viele andere schwerkranke Patienten. Die durch strikte Maßnahmen der Kontaktbeschränkungen gewonnene Zeit muss maximal genutzt werden.” Die Dreharbeiten zu “Hirschhausen auf Intensiv” fanden unter Einhaltung aller hygienischen Vorsichtsmaßnahmen vom 20. bis 24. April 2020 statt. Eckart von Hirschhausen hatte das Universitätsklinikum Bonn schon vor den Dreharbeiten besucht, ließ sich ärztlich durchchecken und wurde negativ auf SARS-CoV-2 getestet.

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/video-hirschhausen-auf-intensiv-100.html

Hirschhausen als Impfproband

Wie werden Impfstoffe getestet? Wie sicher ist ihr Einsatz? Und welche Reaktionen könnte der Körper zeigen? Diese und viele weitere Fragen rund um die Corona-Impfung klärt der Arzt und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen in der WDR-Dokumentation “Hirschhausen als Impfproband“. Um alle Schritte vor der Zulassung eines neuen Impfstoffs maximal transparent zu machen, geht Eckart von Hirschhausen nicht nur als Beobachter, sondern als Teilnehmer an die Uniklinik Köln und wird “Proband Nummer 20”. Seit Mitte Dezember 2020 durchlief er alle Schritte von Aufklärungsgesprächen und körperlicher Untersuchung über Blutentnahme und Impfung mit einem noch nicht zugelassenen Impfstoff oder einem Placebo bis hin zur Nachuntersuchung.

Hirschhausen erklärt, warum er Impfproband werden wollte

Das Fernsehteam war bei allen Terminen, Begegnungen und Interviews dabei. Eckart von Hirschhausen zu seiner Motivation, Impfproband zu werden: “Ich habe überlegt, was mein Beitrag sein könnte, damit wir den Impfstart in Deutschland nicht durch Wissenslücken und Misstrauen in den Sand setzen. Als ehemaliger Arzt in der Kinderheilkunde kenne ich die Diskussionen um das Impfen seit 30 Jahren. Ich kenne auch die Ängste von Menschen und nehme sie ernst. Ich habe mich zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschieden, weil ich auch selbst Fragen habe. Vielleicht kann ich so dazu beitragen, dass sich die Zuschauerinnen und Zuschauer eine eigene Meinung bilden und zu ihrer eigenen Entscheidung kommen können.“ Für von Hirschhausen ist Impfen “sinnvoll, sicher und vor allem solidarisch”. Doch er merke, dass viele Menschen unsicher seien. “Genau dafür mache ich die Dokumentation, damit möglichst viele verstehen, wie viel Aufwand, Detailarbeit und Professionalität hinter so einer Impfstudie stehen”, so Eckart von Hirschhausen.

Im Wettlauf gegen die Pandemie

Eckart von Hirschhausen lernt andere Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen und ihre Motivation kennen und spricht mit Ärzten und Ärztinnen und dem Studienteam unter Leitung von Professorin Dr. Clara Lehmann über ihre Arbeit im Wettlauf gegen die Pandemie. Mit Cornelia Betsch, Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt, ergründet er, warum Impfen so ein sensibles Thema ist und wie eine gute Impfkommunikation gelingen kann. Die Zuschauer und Zuschauerinnen erfahren auch, was die Vorbereitungen auf die Corona-Impfempfehlung so einzigartig machen. Darüber hinaus trifft Eckart von Hirschhausen einen Menschen wieder, den er 2020 in der WDR-Dokumentation “Hirschhausen auf Intensiv” im Universitätsklinikum Bonn kennenlernte und den das Coronavirus fast das Leben gekostet hat: Jörg Pütz war einer der ersten Covid19-Patienten der Region und musste über Wochen mit schwersten Lungenschäden beatmet werden. Er hat überlebt, aber Corona hat sein Leben für immer verändert.

https://www.ardmediathek.de/video/hirschhausen/hirschhausen-als-impfproband/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvMjAyMS0wMi0wMV8yMC0zMC1NRVo

Hirschhausen – Corona ohne Ende?

Nach “Hirschhausen auf Intensiv” und “Hirschhausen als Impfproband” wird sich Eckart von Hirschhausen in seinem dritten Corona-Film am 6. Dezember um 20:15 Uhr im Ersten einem unterschätzen Thema widmen: Long-Covid. Was wenn die Folgen der Infektion über Monate und Jahre anhalten? Für die WDR-Reportage verbringt der Arzt und Fernsehmoderator zwei Tage in einer spezialisierten Corona-Reha-Klinik in Heiligendamm und besucht eine Kinderstation der Universitätsklinik in Jena. Er macht sich ein Bild von den komplexen Folgeerkrankungen der Pandemie auf Hirn, Lunge, Gefäßsystem und auch die Psyche. Er begleitet eine ehemalige Physiotherapeutin, die seit Monaten auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bei ihren Versuchen, wieder zurück in ihre Kraft und ihren Beruf zu kommen. Hirschhausen spricht mit Ärzt:innen, Pflegefachpersonen und Therapeut:innen. Eckart von Hirschhausen zu seinen Eindrücken: “Es hat mich erschüttert zu sehen, wie viele Menschen mit Long-Covid gerade aus den Gesundheitsberufen kommen. Sie haben sich bei ihrem Dienst am Menschen in der ersten Welle mit dem Virus infiziert, das sie bis heute nicht loslässt. Damals gab es weder eine Impfung, noch ausreichend Masken, noch Schutzkonzepte. Wenn diese Menschen monatelang auf einen Rehaplatz, auf Anerkennung als Berufskrankheit und überhaupt auf Anerkennung ihres Leidens warten müssen – lassen wir sie als Gesellschaft schon das zweite Mal im Stich.”

Gespräche auf Augenhöhe

Was sind die Geschichten der Menschen? Wie erleben sie die Pandemie und wie sieht ihr Leben mit Long Covid aus? Welche Therapien und Zukunfts-perspektiven gibt es für sie? Und wie groß ist der psychische Druck, weil die Krankheit bisher so wenig anerkannt wird? Flankierend zur Reportage in der Reha-Klinik gibt es Gespräche mit Akteur:innen aus Forschung und Politik sowie engagierten Patient:innen. In der Long-Covid-Ambulanz in Jena begegnet Eckart von Hirschhausen auch Kindern und Jugendlichen, die ebenfalls mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen haben. Bei seinen Recherchen wird Eckart von Hirschhausen einmal mehr klar: Long Covid ist verhinderbar – durch die Impfung. Deutschland liegt in Europa nur im Mittelfeld, obwohl die Impfung hier entwickelt wurde. Was hält Menschen ab, sich impfen zu lassen? Und wer macht jetzt den Schritt zur Erstimpfung? Eckart von Hirschhausen begleitet ein mobiles Impfteam in der Innenstadt von Jena. “Obwohl wir seit über einem Jahr gefühlt kein anderes Thema in den Medien haben, erschreckt mich das Ausmaß an fehlender und noch schlimmer an wirklich falschen Informationen. Im direkten Gespräch konnte ich einen Mann im Einkaufszentrum überzeugen, sich mit mir zusammen impfen zu lassen. Für ihn war es die erste Impfung – für mich die dritte. Schon mal wieder zwei, die besser geschützt sind vor schweren Verläufen – und auch sehr wahrscheinlich vor Long-Covid. Wer unsicher ist, sich impfen zu lassen, kann zwei Dinge miteinander abwägen: eine sichere Impfung. Und ein unsicheres Schicksal von fast jedem zehnten Covid-Patienten: die Langzeitfolgen der ungeschützten Infektion.”

Hirschhausen und Long-Covid – Die Pandemie der Unbehandelten

Der Sommer ist da und viele wollen von Corona nichts mehr hören. Doch es gibt eine Gruppe, deren Alltag weiter permanent von Corona bestimmt und eingeschränkt wird: Menschen mit Long-Covid. In seiner vierten Corona-Reportage widmet sich Eckart von Hirschhausen erneut den Langzeitfolgen der Covid-Erkrankung – zu sehen ist „Hirschhausen und Long-Covid. Die Pandemie der Unbehandelten“ ab 29.06.2022 in der ARD Mediathek. Bereits jetzt können akkreditierte Journalist:innen die Dokumentation im Vorführraum der WDR-Presselounge sehen. Was ihn zu seinem vierten Corona-Film motiviert hat, das beschreibt Eckart von Hirschhausen in der WDR-Reportage so: „Nach meiner letzten Doku über Long-Covid haben mir unfassbar viele Menschen geschrieben. Menschen, die kaum Gehör finden. Für sie mache ich diesen Film. Es ist ein Film über Ärztinnen und Ärzte, die ihren Patientinnen und Patienten gerne helfen würden, doch denen die Unterstützung fehlt. Über verzweifelte Betroffene, die sich selbst helfen. Über Therapien, die kontrovers diskutiert werden. Und über Ärzte, die Long-Covid immer noch für ein Psycho-Problem halten. Und es geht auch darum, ob die Politik genug Verantwortung übernimmt.“

Keine Studien, keine Therapien

Viele Long-Covid-Betroffene, mit denen Eckart von Hirschhausen spricht, sind verzweifelt: Nach zwei Jahren Pandemie gibt es immer noch keine evidenzbasierten Therapien, noch immer treffen sie auf Ärzt:innen, die in ihrem Praxisalltag mit dem komplexen Krankheitsbild überfordert sind. Noch immer fehlt eine Task-Force und eine koordinierte Grundlagen-, Therapie- und Versorgungsforschung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagt im Film: „Wir haben längst eine Pandemie der unbehandelten Long-Covid-Patienten.“ Einige Ärzt:innen und Professor:innen behaupten immer noch, die Krankheit sei in erster Linie eingebildet, psychosomatisch. Andere denken, Long-Covid sei ein langsamer Heilungsprozess, den man nur abwarten müsse. Doch es ist eine schwere, andauernde Krankheit, die bei 20 Prozent der Long-Covid-Betroffenen zu starken Einschränkungen im Alltag bis hin zu massiven Behinderungen führt. „Das sind hunderttausende Menschen, die ohne Behandlung kaum Aussicht auf Besserung haben und deren Zustand oft chronisch wird. Es fehlen systematische Studien, aus denen Behandlungsmethoden und Medikamente resultieren, die den Betroffenen helfen. Und es gibt nur wenige Ärztinnen und Ärzte, die bereit sind, in der aktuellen Situation individuelle Heilversuche zu wagen“, so Eckart von Hirschhausen.

Mutige Pionierarbeit von Ärzt:innen und Patientinnen

Der Arzt und Moderator litt im Frühjahr selbst an Covid. Nach der Infektion Mitte März wurden bei einer Blutuntersuchung „micro-clots“ in seinem Blut diagnostiziert. Kleine Gerinnsel, vermutlich mitverantwortlich für Long-Covid. Er unterzieht sich einer experimentellen Behandlung, der Blutwäsche. Eine Therapie, die anschlägt? Jedenfalls berichten viele Long-Covid-Patient:innen, dass es ihnen danach deutlich besser geht. Eckart von Hirschhausen taucht ein in die Pionierarbeit von mutigen Ärzt:innen und Patient:innen, die auf eigenes Risiko handeln. Bei seinen Recherchen lernt er auch ME/CFS-Erkrankte kennen: mindestens 250.000 Menschen leiden deutschlandweit an diesem postviralen Erschöpfungssyndrom. Auch sie warten seit Jahren auf wirksame Therapien. Ein Teil der Long-Covid-Patient:innen entwickelt dieses schwere Krankheitsbild ME/CFS. Charakteristisches Symptom ist ein totaler Erschöpfungszustand nach schon kleinen geistigen oder körperlichen Anstrengungen. Eckart von Hirschhausen stößt auf ein weiteres Problem: Einige Menschen bekommen durch die Impfung das Post-Vakzin-Syndrom mit Long-Covid ähnlichen Symptomen. Auch diese Post-Vakzin-Patient:innen finden im Gesundheitssystem bislang kaum Gehör und müssen für eine sinnvolle Diagnostik und Behandlung lange kämpfen. Eckart von Hirschhausen ist der Meinung, dass auch drüber gesprochen werden muss: „Ja, eine Impfung kann zu sehr seltenen unerwünschten, vermutlich autoimmunen Nebenwirkungen führen. Darüber muss offen gesprochen und vor allem geforscht werden. Diese kleine Gruppe von Menschen braucht Anlaufstellen, Anerkennung und Unterstützung, sonst werden zukünftige Impfkampagnen es noch schwerer haben als bisher schon.“ Eckart von Hirschhausen trifft auch eine Ärztin, die nach einer Impfung sehr schwer an Long-Covid erkrankte und die ihre massiven Beschwerden durch experimentelle Heilversuche überwinden konnte. Ein wenig Hoffnung auf bessere Zeiten.


https://www.ardmediathek.de/video/hirschhausen/hirschhausen-und-long-covid-die-pandemie-der-unbehandelten/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvMjAyMi0xMC0xN18yMC0xNS1NRVNa

Hirschhausen und der lange Schatten von Corona

Bald ist der Beginn der Corona-Pandemie fünf Jahre her. Auf den ersten Blick scheint alles zu sein wie früher. Aber: Corona hat Spuren hinterlassen, Leben verändert – und hunderttausende Menschen dauerhaft krank gemacht. Deutschlands bekanntester Arzt, Eckart von Hirschhausen, begleitet einige dieser Menschen seit Jahren. In seiner inzwischen sechsten Doku über Corona möchte er wissen: Welche bleibenden Schäden hat die Pandemie hinterlassen, zum Beispiel bei Menschen mit Long Covid? Wie sehr wurde das Vertrauen in Medizin und Medien erschüttert? Und welche Spuren hat die Pandemie bei den Schwächsten der Gesellschaft hinterlassen, den Kindern? Auf seiner Reise durch die Republik trifft Eckart von Hirschhausen Patienten und Patientinnen mit ME/CFS – die Erkrankung wird durch Viren ausgelöst, äußert sich durch extreme Erschöpfungszustände und ist die schwerste Form von Long Covid. Keine Einzelfälle, sondern mehrere Hunderttausend Menschen sind betroffen. Viele werden sich selbst überlassen, ohne Diagnostik, ohne Therapie, ohne Anerkennung als schwer Kranke. Warum schafft es das Gesundheitswesen nicht, diesen Menschen zu helfen?

Hirschhausens sechste Doku über Corona

Nicht nur die Corona-Erkrankung, auch die Corona-Impfung hat Spuren hinterlassen. “Gerade weil ich mich klar für den Nutzen der Impfung ausgesprochen habe, finde ich es wichtig, auch über neue Erkenntnisse zu sprechen, warum und wem die Impfung geschadet haben kann – und welches Fazit man mit dem Wissen von heute ziehen kann”, erklärt Hirschhausen seine Motivation für diesen sechsten Film zum Thema Corona. Dafür trifft Hirschhausen auch seine schärfsten Kritiker, besucht einen Benefizabend für Post-Vac-Betroffene und hört einer impfgeschädigten Kabarettkollegin zu, der ehemaligen Heute-Show-Kabarettistin Christine Prayon. Wie sicher war die Impfung wirklich? Und wieso fehlen bis heute verlässliche Untersuchungen zu möglichen Verunreinigungen einzelner Impfchargen? Das Paul-Ehrlich-Institut, das für die Untersuchung von Nebenwirkungen zuständig ist, verlässt sich auf Prüfdaten der Hersteller und auf Fallmeldungen aus den Arztpraxen, die Impfkomplikationen regelmäßig untererfassen. Besser wäre es, zusätzlich alle verfügbaren Krankenkassendaten auszuwerten, in anderen Ländern längst üblich, doch das PEI bekommt das seit vier Jahren nicht hin. Begründung: Datenschutz. Legitimer Grund oder bequeme Ausrede? Der Film blickt auch auf eine Gruppe, die in der Pandemie immer hinten anstehen musste: auf die Kinder und Jugendlichen. Was hat Corona jenseits der Kliniken und Intensivstationen in ihren Seelen angerichtet? Die psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen sind seit der Pandemie immens gestiegen, die Behandlungsangebote reichen schon lange nicht mehr aus. Hirschhausen trifft den Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Tobias Renner, der erklärt, wie sehr die Bedürfnisse der jungen Menschen für den Schutz der Älteren gelitten haben. Was schuldet unsere Gesellschaft dieser Generation? In dem Film gibt es wie immer auch hoffnungsvolle Momente und bemerkenswerte Geschichten von Menschen, die da, wo das Gesundheitssystem versagt, selbst handeln: Die Apothekerin Diana organisiert mit vier anderen Long-Covid-Patienten die weltweit größte internationale Fachkonferenz und vernetzt die führenden Forschenden weltweit. Sie werden nicht aufgeben, bis der komplizierte Krankheitsmechanismus endgültig geknackt ist!

Hirschhausen-Dokumentation „Was von Corona übrig bleibt“

Im April 2023 sind die Corona-Maßnahmen ausgelaufen, der Gesundheitsminister hat die Pandemie für beendet erklärt. Für Eckart von Hirschhausen ist es Zeit, die ärztliche Frage zu stellen: „Wie geht es uns denn heute?“ Seine neue WDR-Dokumentation „Was von Corona übrigbleibt“ ist ab sofort in der ARD Mediathek und am 12.6.2023 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen. Hirschhausen besucht deutschlandweit Long-Covid-Betroffene. Er fragt: Warum gibt es noch immer keine zugelassenen Medikamente für Menschen, die an Long Covid leiden? Müssen wir den Nutzen der Impfung und Schäden wie das „Post-Vac-Syndrom“ neu bewerten? Und: Wie gut ist Deutschland auf die nächste Pandemie vorbereitet? Neben Patientinnen und Patienten sowie Stimmen aus Wissenschaft und Forschung berichten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland, was die Pandemie mit ihnen persönlich gemacht hat.
Eckart von Hirschhausen: „Corona ist leider für viele hunderttausende Menschen mit Long Covid oder dem Chronischen Erschöpfungssyndrom ME/CFS überhaupt nicht vorbei. Wir haben eine neue Volkskrankheit, in der Mitte der Gesellschaft. Junge, gesunde Menschen sind aus ihrem Leben gerissen, haben schwerste körperliche Beschwerden und werden in unserem Gesundheitswesen brutal alleine gelassen. Diesen Menschen und allen, die sich um sie kümmern, möchte ich mit diesem Film eine Stimme geben. Und ich hoffe sehr, dass sie gehört werden und endlich Hilfe bekommen.“ Eine von ihnen ist die Physiotherapeutin Andrea. Sie hat sich während ihrer Arbeit mit Corona angesteckt und leidet seitdem an Long Covid. Ihr Reha-Versuch in Heiligendamm ist gescheitert, heute kämpft sie um die Anerkennung als Berufskrankheit und muss mit einer monatlichen Rente von 400 Euro zurechtkommen. Das tägliche Leid ihrer Patientinnen und Patienten hat auch Prof. Carmen Scheibenbogen vor Augen, die um Forschungsgelder für Medikamentenstudien kämpft: „Wäre die Pandemie zehn Jahre früher gekommen, wären wir schon viel weiter. Da war es noch deutlich einfacher, klinische Studien zu machen.“
Der Film beleuchtet auch das sogenannte „Post-Vac-Syndrom“, eine Impf-Erkrankung, die Long Covid ähnelt. Patrick, ein athletischer junger Mann, brach nach der Impfung mit Muskelschmerzen und Herzrasen zusammen. Prof. Jürgen Steinacker hat schon viele solcher Patienten behandelt: „Wir müssen die Impfung neu bewerten. Die Impfung hat vor allem bei der Wiederholungsimpfung ungeahnte Nebenwirkungen gezeigt. Die sind zwar sehr selten, aber für die Menschen, die es trifft, sehr bedeutsam.“ Patrick hat lange für die Anerkennung seiner schweren Impfnebenwirkung und für eine wirksame Behandlung kämpfen müssen. Hilfe fand er bei der Ärztin Dr. Anna Brock, die selbst von Post-Vac betroffen war: „Wir könnten die Patienten behandeln! Wir haben Medikamente, sie sind zugelassen und gut verträglich und es gibt für mich keinen Grund mehr, die Symptome nicht zu behandeln. Wir wissen eigentlich genügend.“ Eine echte Erfolgsgeschichte erzählt die 14-jährige Olivia Eckart von Hirschhausen strahlend beim Eis essen. Olivia war durch Long Covid monatelang schwerkrank, lag nur im Bett – und hat Medizingeschichte geschrieben: Sie war die weltweit erste Jugendliche, der mit Immunadsorption, einer speziellen Behandlung ihres Immunsystems, geholfen werden konnte.


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