Hofzug
Der Hofzug, auch Hofsalonzug, Hofsonderzug, Hofseparatzug, Salonzug oder Galazug, ist eine besondere Form des Sonderzugs und dient Mitgliedern eines regierenden Hauses zu Reisen mit der Eisenbahn. Er ist heute ein überwiegend historisches Phänomen.
Zaren Hofzug (Russland)
Hofzug (Russland), die russischen Zaren besaßen für ihren Hofzug einen der größten Fuhrparks an Salonwagen, die je einem Herrscher zur Verfügung standen. Um das Jahr 1900 waren es 95 Fahrzeuge.
Sonderzug
Sonderzüge (SDZ), in der Fahrdienstvorschrift der Deutschen Bahn seit 2015 Züge des Gelegenheitsverkehrs, sind zusätzlich zu den im öffentlichen Fahrplan enthaltenen Regelzügen nach einem gesonderten, meist speziell für die einzelne Fahrt aufgestellten Fahrplan verkehrende Züge. In der Schweiz wird dafür der Begriff „Extrazug“ verwendet. In Österreich wird Sonderzug mit SD abgekürzt, ein veralteter österreichischer Begriff ist Separatzug.
Führersonderzug
Führersonderzug oder auch mobiles Führerhauptquartier ist die Bezeichnung für eine mobile Befehlsstelle Adolf Hitlers als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Amerika war der erste Deckname des Sonderzuges, den Adolf Hitler während des Zweiten Weltkriegs benutzte. Unter dem Decknamen Asien lief ein ähnlicher Sonderzug, den Hermann Göring nutzte.
Staatszug (DDR)
Der Staatszug der Deutschen Demokratischen Republik wurde von der dortigen Partei- und Staatsspitze für Reisen im In- und Ausland genutzt.
Panzerzug
Ein Panzerzug ist ein Eisenbahnzug, der gegen Beschuss gepanzert und in der Regel mit Bewaffnung ausgestattet ist. Panzerzüge wurden hauptsächlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingesetzt, im Ersten Weltkrieg, im Russischen und Chinesischen Bürgerkrieg und in der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs. Erste Einsätze mit gepanzerten Zügen wurden während des Amerikanischen Bürgerkrieges erprobt. Im 21. Jahrhundert kamen Panzerzüge erneut beim Russisch-Ukrainischen Krieg zum Einsatz. Zum Selbstschutz mit Panzerung versehene Personenwagen oder ganze Zuggarnituren werden fälschlich gelegentlich ebenfalls als Panzerzug bezeichnet.
Sturmvogel (Zug)
Burevestnik (Тренироваться)
Zug Nr. 153/154
‘Burevestnik’ im Bahnhof Zholnino.
Der Sturmvogel ist ein Hochgeschwindigkeits-Personenzug der Marke Nr. 153/154, der auf der Strecke Nischni Nowgorod – Moskau – Nischni Nowgorod verkehrt. Der Zug wurde am 1. Juni 2014 auf unbestimmte Zeit außer Betrieb genommen und wird von den Zügen Nr. 101/102, 103/104, 105/106 Moskau – Brjansk – Moskau und 715/716 Moskau – Belgorod – Moskau genutzt. Ersetzt durch den Zug 731N Nischni Nowgorod – Moskau „Lastochka“.
Name
Der Zug wurde nach dem berühmten poetischen Werk von A. M. Gorki benannt, der aus Nischni Nowgorod stammt.
Marken-Personenzug
Ein Markenpersonenzug zählt zu den Kategorien von Fernreisezügen mit erhöhtem Komfort. Sie kamen in der UdSSR vor und existieren in einigen postsowjetischen Ländern. Alle Anforderungen an Markenzüge der GUS- und Baltikumländer sind in der Verordnung „Über Marken-Personenzüge“ festgelegt. Alle Markenzüge in Russland werden regelmäßig von der Föderalen Personenbeförderungsgesellschaft neu zertifiziert.
Geschichte
Der Burevestnik-Zug nahm in den 1960er Jahren seinen Betrieb auf der Gorki-Eisenbahn auf. Der Zug erhielt im Juni 2003 den Markenstatus. Der Zug wird oft als “Putins Geisterzug” bezeichnet, aber sein offizieller Name ist “Zug Nr. 153”. Es handelt sich dabei um einen speziellen Zug, der in Verbindung mit Wladimir Putin und den umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen steht, die ihn während seiner Reisen begleiten. In Medienberichten wird er manchmal als „Geisterzug“ bezeichnet, da er oft die Aufmerksamkeit auf Putin lenkt und als Teil der geheimnisvollen und abgeschotteten Art seiner Reisen angesehen wird.
Putin’s ‘Geisterzug’
Russischer Fotograf muss nach Foto das Land verlassen
Putin setzt seit Beginn des Ukraine-Kriegs vermehrt auf seinen geheimen Zug. Für einen Fotografen wurde das Interesse zur Gefahr.
Moskau – Um den Präsidenten von Russland ranken sich so einige Mythen. Nicht zuletzt, weil er sich möglichst sorgfältig von der Öffentlichkeit abschottet, schlagen Berichte über Putins Luxus-Palast am Schwarzen Meer oder seine Gesundheit immer wieder große Wellen. Spätestens seit Beginn des Ukraine-Kriegs sorgt auch der mysteriöse Zug des Kriegstreibers für Aufmerksamkeit. Für einen Trainspotter wurde das Interesse an dem Gefährt zur Gefahr.
„Normalsterbliche reisen nicht mit einem solchen Zug“, schrieb Mikhail Korotkow, als er im November 2018 zum ersten Mal ein Bild des sogenannten Geisterzugs veröffentlichte. Sein Kommentar, der zusammen mit dem Foto immer noch auf einer archivierten Version der Website Rutrain zu sehen ist, macht seine Haltung gegenüber Wladimir Putin mehr als deutlich: „Hinter den zugezogenen Vorhängen an den Fenstern der Waggons dieses Zuges liegen Dunkelheit und Verfall.“ Den Präsidenten selbst bezeichnet er als „die schrecklichste Person in diesem Land.“

Der „Geisterzug“ von Wladimir Putin sorgt in Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs vermehrt für Aufsehen.
Putins Paranoia im Ukraine-Krieg: Präsident nutzt vermehrt geheimen Zug
Trotzdem war der Moment der Aufnahme für Korotkow ein glücklicher, wie er sich im Gespräch mit der Washington Post erinnert. Jahrelang hatte er versucht, Putins Zug zu erwischen. Berichten von russischen Investigativmedien zufolge gibt es ein geheimes Netzwerk aus Schienen und Bahnhöfen nur für den Präsidenten, der bereits vor dem Einmarsch in die Ukraine zunehmend paranoid geworden sein soll. Mittlerweile soll er den Zug immer häufiger nutzen.
Russland im Ukraine-Krieg: Putins Umfeld droht Zug-Enthusiasten
Dennoch dauerte es einige Jahre, bis Putins Umfeld auf den Zug-Enthusiasten aufmerksam wurde. Im Mai 2021, nachdem Korotkow bereits mehrere Aufnahmen des Geisterzugs veröffentlicht hatte, erhielt er seltsame Nachrichten auf seinem Youtube-Kanal: Wortgenaue Transkripte von privaten Nachrichten zwischen ihm und einem Freund. Für ihn eine eindeutige Warnung, wie er der Washington Post erzählt. „Ich sagte meinen Eltern, dass mein Leben in Gefahr war.“
Schließlich wurde die Angst zu groß. Zusammen mit etlichen Männern, die nach der Ankündigung der Teilmobilmachung aus Russland flohen, verließ Korotkow das Land. Er lebt nun im Exil. Seine stimmten nicht mit denen von Russland überein, sagt er. Auf seinem Youtube-Kanal lädt er nun Reisevideos hoch, statt Zugaufnahmen.
(https://www.youtube.com/watch?v=UKI59ceQXs4)
(https://youtu.be/UKI59ceQXs4?si=RT69mQK8b4SjlPr6)
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