Vallis ‘Vallis ad Aquisgrani’ (Vaals, das Tal zu Aachen) / ‘Vols’
Aachen / Aquisgranum / ‘Oche’
Vaals
Vaals wird erstmals im Jahr 1041 erwähnt. Der Ort wird damals ‘Vals‘ oder ‘Vallis‘ (Bedeutung: ‘Tal‘) genannt, weil er in einem Tal oder einer Senke liegt, während Aachen im Vulkangebirge lag. Das Zentrum der Stadt befand sich damals im heutigen Holset, wo sich auch ein Obergericht befand. Im Stadtwappen von Vaals (13. August 1890) ist der heilige Bischof Lambertus abgebildet, der der Schutzpatron von Holset war. Um diese Zeit gehörte das Dorf zum Land van ‘s-Hertogenrade, das Teil der drei Länder Overmaas war.
Die Gemeinde Vaals stützte sich auf das Siegel des Schöffengerichts. Schutzpatron der Stadt ist der heilige Lambertus. Die Waffe, die er hält, ist die von Herzogenrath, jetzt in Deutschland. Der Hof unterstand der Amtshauptmannschaft Herzogenrath.
Der Ort Vaals wurde erstmals im Jahr 1041 erwähnt. Der Ort wurde damals Vallis genannt, wegen seiner Lage im Tal des Selzerbeek. Das Zentrum der Stadt Vaals befand sich im heutigen Holset, wo sich auch ein Obergericht befand. Das Stadtwappen von Vaals (13. August 1890) zeigt auch den heiligen Bischof Lambertus, der der Schutzpatron von Holset war. Etwa zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Land van ’s-Hertogenrade, das wiederum Teil der drei Länder von Overmaas war.
Das Herz des alten Overmaas liegt in der niederländischen Provinz Limburg. In den Niederlanden wird es im Allgemeinen als Südlimburg bezeichnet, obwohl in der (historischen) Literatur der Begriff Overmaas verwendet wird. Die Archive der Landen van Overmaas bilden noch immer eine der umfangreichsten Sammlungen im Nationalarchiv in Maastricht. Overmaas ist kein offizieller geografischer Begriff für die Region mehr, kehrt jedoch in den Niederlanden als offizieller Name für den Wasserverband Roer en Overmaas in der Provinz Limburg zurück, was in gewisser Weise den historischen Unterschied zwischen Nord-Limburg (Gelders) und Süd-Limburg (Overmaas) zum Ausdruck bringt.
Holset
Holset (Limburgs: Hozelt) ist ein kleines Dorf in der niederländischen Provinz Limburg. Es liegt in der Gemeinde Vaals, etwa 2 km westlich der Stadt Vaals. Holset liegt etwa 15 Autominuten von Aachen entfernt, gleich hinter der niederländischen Grenze in Südlimburg.
Holset hat etwa 135 Einwohner, einen Weinberg, eine Kirche, ein Hotel, eine Pension und eine Kneipe.
Dingstuhl
Laatbank
Als Dingstuhl wurde ein Gerichtsstuhl oder eine Gerichtsstätte bezeichnet, später auch ein Gerichts- beziehungsweise Verwaltungsbezirk.
Beispielsweise hießen im Kurfürstentum Köln und im benachbarten Herzogtum Jülich sowie im Land van Rode Verwaltungsbezirke unterhalb der Amtsebene Dingstühle. Besonders verbreitet war die Bezeichnung in der Eifel und rund um Bonn.
Laathof
Lehnhof (Lehnsrecht)
Das Lehnswesen (auch Feudal– oder Benefizialwesen von lateinisch Feudum, Feodum oder Beneficium) war eine im mittelalterlichen Europa herausgebildete Gesellschafts-, Wirtschafts-, Rechts- und/oder Besitzordnung. Entsprechende Ordnungen existierten bereits seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. im Chinesischen Adel verschiedener Dynastien unter der Bezeichnung Fengjian (封建).
Der Lehnhof, ein Gericht (auch Zensusgericht oder lateinisch: Curia), war im Ancien Régime ein nach der Grundherrschaft organisiertes Gericht einer niederen Herrschaft mit eigenem Gerichtsbezirk. Auch „Laathof“ war die Bezeichnung für diesen Hof: Hof oder Bauernhof eines Laats. Die Abgrenzung zwischen Pacht-, Volkszählungs- und Lehnsgerichten ist nicht immer klar; Sie werden synonym verwendet.
Leibeigener ‘Laat’
Ein Laat (Mittelniederländisch: laet) war im frühen Mittelalter, in einem nach dem Hofsystem organisierten Gutshof, ein teilweise unfreier Bauer, der sich mehr oder weniger freiwillig unfrei gemacht hatte, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Auf Grundlage einer juristischen Vereinbarung mit einem (Groß-)Grundbesitzer, wie einem Bischof, König, Grafen oder Herrn, erhielt er ein Stück Land in Leihe mit der Pflicht, es zu bewirtschaften und darauf Ackerbau, Forstwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Torfgewinnung, Erzabbau und dergleichen zu betreiben. Im Gegenzug durfte er einen kleinen Teil des Ertrags behalten.
Die Verbindung von Rechten und Pflichten an die Ausgabe eines Stücks Land in Leihe war Teil des mittelalterlichen Feudalsystems. Der Laat war im Feudalsystem die niedrigste Form der Belehnung.
Gericht ‘Laatbank’
Eine Laatbank ist ein Gericht, das mit einem Laathof (Lehnhof) verbunden ist. Die Laatbank wurde von dem Laatscholtis (Lehnschultheiß) geleitet, der vom Laatheer (Lehnsherr) ernannt wurde und zusammen mit ebenfalls dazu ernannten Laatschepenen (Lehnsschöffen) Recht sprach.”
So sind beispielsweise aus der Laatbank Asselt mehrere Vorgehensweisen bekannt. Aus dem Laathof des Schlosses Hillenraad in Swalmen (Archiv Schloss Haag, Inv.-Nr. 4164) sind mehrere Aufzeichnungen über sogenannte „Laatgedingen“ aus dem frühen 17. Jahrhundert erhalten geblieben.
Schöffengericht
‘Schepenbank’
Ein Schöffengericht ist im Allgemeinen ein Gericht, bei dem Schöffen mitwirken. Jedoch wird nicht unbedingt jedes Gericht, an dem Schöffen mitwirken, auch so genannt.
Sint-Jozefkerk
Die Sint-Jozefkerk war ein römisch-katholisches Kirchengebäude auf dem St.-Joseph-Platz in Vaals in der niederländischen Provinz Limburg. Die 1958 vom Architekten Jean Huysmans erbaute Kirche wurde 2004 abgerissen.
Station Vaals
Die Limburgsche Tramweg Maatschappij (LTM) war eine Verkehrsgesellschaft, die in der niederländischen Provinz Limburg von 1921 bis 1978 bestand. Sie entstand aus dem Zusammenschluss verschiedener Vorläufergesellschaften, die in der Provinz bereits Dampfstraßenbahnen betrieben. Von 1923 bis 1950 betrieb die LTM auch elektrische Straßenbahnen, ab 1950 war sie ein reiner Busbetrieb.
Schloss Blumenthal (Vaals)
Schloss Blumenthal (auch Schloss Bloemendal, niederländisch Kasteel Bloemendal) ist ein palastartiges Herrenhaus am westlichen Rand des Zentrums von Vaals. Ende des 18. Jahrhunderts als privater Wohnsitz errichtet, wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts ein Nonnenkloster und Internat, das bis in die 1970er Jahre bestand. Seit 1992 wird die Anlage als Hotel geführt. Das Schloss liegt 500 Meter von der deutschen Grenze entfernt an der Bloemendalstraat, einer Parallelstraße zur Maastrichterlaan, der Hauptdurchgangsstraße in Vaals. Eine Innenbesichtigung ist wegen des Hotelbetriebes nicht möglich, aber Schlosspark und -garten sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Rose Kennedy
Rose Kennedy (* 22. Juli 1890 in Boston, Massachusetts als Rose Elizabeth Fitzgerald; † 22. Januar 1995 in Hyannis, Massachusetts) war ein Mitglied der US-amerikanischen Kennedy-Dynastie. Sie war die Mutter des 35. Präsidenten der USA, John F. Kennedy, des ehemaligen Justizministers Robert F. Kennedy und des US-Senators Edward Kennedy.
Eine der Schülerinnen des Vaalser Internats Bloemendal war Rose Kennedy, die Mutter von John F. Kennedy, dem späteren Präsidenten der USA.
Bloemendal im Zweiten Weltkrieg
Deutsche Patrouillen tauchten immer wieder in den Straßen auf, Feuergefechte brachen auf dem Weg nach Aachen aus und Verwundete wurden in das Lazarett Bloemendal gebracht. Das berühmte katholische Internat wurde von den Deutschen als Feldlazarett genutzt.
Diese Pattsituation schien kein Ende zu nehmen. Erst in der Nacht des 18. Oktober kam Bewegung in diese Sache, als Vaals durch intensives Artilleriefeuer aufgeschreckt wurde, um die Deutschen einzuschüchtern. Der Plan ging auf und am nächsten Tag rückten die ersten amerikanischen Einheiten in Vaals ein. Am 21. Oktober, nach mehr als einem Monat schwerer Kämpfe und immenser Verluste, gaben die deutschen Verteidiger Aachen auf.
Schloss Vaalsbroek
Schloss Vaalsbroek (im Deutschen auch Vaalsbroich und Vaalsbruch genannt, limburgisch Kesjteël Volsbruch) ist eine Schlossanlage im Vaalser Ortsteil Raren rund 1,5 Kilometer westlich des Vaalser Ortszentrums. Es liegt in der Ebene unterhalb des Dreiländerecks auf dem Vaalserberg auf niederländischer Seite. Umgeben ist es von der limburgischen Hügellandschaft unweit der Ausläufer von Eifel und Ardennen rund 20 Kilometer östlich von Maastricht und etwa acht Kilometer westlich vom Stadtzentrum Aachens.
Die Schlossanlage steht seit dem 24. Juni 2002 unter Denkmalschutz. Ihre Wurzeln liegen im 13. Jahrhundert, als am selben Ort ein Lasshof stand. Ein erstes Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert wurde zwischen 1733 und 1736 von Leonard Lamberts von Cortenbach durch ein repräsentatives, dreiflügeliges Schloss im Stil des Klassizismus ersetzt. In den 1760er Jahren durch den Aachener Tuchfabrikanten Johann Arnold von Clermont noch einmal verändert und mit einem englischen Landschaftsgarten umgeben, wird es heute als Konferenzzentrum, Restaurant und Hotel der gehobenen Klasse genutzt.
Vaalsbroeker Mühle
Die Vaalsbroeker Mühle (auch: Vaalsbrucher Mühle oder Vaalsbroicher Mühle oder Vaalsbroeker Molen (ndl.) genannt) ist eine Wassermühle am Ufer des Zieversbach westlich der Ortschaft Vaals in den Niederlanden in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss Vaalsbroek. Sie wurde 1542 urkundlich als Bannmühle erwähnt und bis etwa 1960 betrieben. In den 1980er-Jahren gelangte sie in den Besitz einer Investorengruppe und wurde zu einem Gastronomiebetrieb mit angeschlossenem Hotel umgebaut sowie im Jahr 2002 unter Denkmalschutz gestellt.
Textilindustrie Vaals
Vaals war viele Jahre lang das Zentrum der Wollherstellung. Es liegt in der Nähe von Aachen, wo das sogenannte Spanische Tuch oder Aachener Tuch Weltruf genoss.
1764 verlegte Johann Arnold van Clermont, einer der größten Tuchfabrikanten Aachens, seine Fabrik nach Vaals. Der Grundstein wurde 1761 gelegt. Nach der Eröffnung der Fabrik erlebte die Textilindustrie einen regelrechten Boom. Im 19. Jahrhundert wendete sich jedoch das Blatt, und die Vaalser Industrie erlebte einen Niedergang. 1932 wurde die N.V. Vaalser Textielfabriek gegründet. Zu dieser Zeit gab es in ganz Vaals keine nennenswerte Wollindustrie mehr. Nach der Fabrikgründung erlebte diese jedoch einen Aufschwung, und die Webereiindustrie entwickelte sich.
Neben der N.V. Vaalser Textielfabriek gab es in Vaals noch weitere Fabriken:
Bekleidungsindustrie VACO;
N.V. Kammgarnfabrik Dechaps en Drouven;
N.V. Wollspinnerei Louis Feitz;
Baumwollindustrie Holera.
Vaals war viele Jahre lang das Zentrum der Wollherstellung. Es liegt in der Nähe von Aachen, wo das sogenannte Spanische Tuch oder Aachener Tuch Weltruf genoss.
Die Bekleidungsindustrie in der Region entstand unter anderem, weil es an Arbeit für Frauen mangelte. Deshalb entstanden Werkstätten und Bekleidungsunternehmen.In Heerlen wurden unter anderem Nedaco (Herstellung von Damenmänteln), die Textilindustrie „De Mijnstreek“ und Schunks Bekleidungsindustrie angesiedelt. Letztere spezialisierte sich auf Bergarbeiterkleidung. Auch die N.V. Nederlandse Overhemdenfabriek „Lincoln“ war hier ansässig.
Vaalser Dialekt
Der Vaalser-Dialekt, auch bekannt als Vaalser plat oder kurz Vaalsers, Ripuarisch: Völser Platt; Limburgisch: Völzer plat oder Völzer ist ein im Wesentlichen ripuanischer Dialekt, der in der niederländisch-limburgischen Stadt Vaals gesprochen wird.
Der Dialekt ist eng verwandt mit dem Aachener Stadtdialekt (Öcher Platt) und den anderen westripuarischen Dialekten im östlichen Südlimburg, die ebenfalls limburgischen Spracheinflüssen ausgesetzt waren.
Völzer plat
‘t Völzer plat is e Ripoarisch dialek dat weat jemoeld i Vols, ing kling sjtad die liet never Oche, mer dan an de Hollendsje zie va jen jrens. De sjproakjrens mit de Limburgse dialekte, of ooch jenannt isoglos, verlauf ziesj dursj en t’n weste va de jemingde Vols. Dit weat de Benrather Linie jenannt. ‘t Völzer plat hat nag veul voet van ‘t Öcher en ‘t Kirchröadsj. Kenmerkend veur ‘t Völzer plat is d’r iesj/miesj-klank, die vuur sjpreisje. In Lemieësj, drei kilometer va Vols, zet mer al ich, mer vuur zaare nog iesj. Wat or opvelt, is dat vuur eijentlisj jing boochsjtab G kenne in ozzer sjproar. De G weat erzats dursj ing aat van J of ing aat va hals-klank.
Land van Rode
‘Land van ‘s-Hertogenrade’
‘Roderland‘
Das Land van Rode, synonym auch Land van ʼs-Hertogenrode oder Roderland, ist eine historische Bezeichnung für das ehemals zusammengehörige Gebiet der Städte Kerkrade (Niederlande) und Herzogenrath (Deutschland). Im Kern umfasst es die ehemalige Herrschaft Herzogenrath, aus der die heutigen Städte Kerkrade, Herzogenrath sowie Übach-Palenberg nebst einer Anzahl mittlerweile unselbständiger Orte hervorgegangen sind.
Die Besitzungen der um 1800 säkularisierten Abtei Rolduc gehörten ebenfalls hierzu.
Im Jahr 1226 wurde in einer Urkunde verkündet, dass Radolf van Rode Niepkerke (Nieppe – Französisch-Flandern) und Merelbeke mit Johanna von Konstantinopel, Gräfin von Flandern, gegen Melsen, Schelderode, Bottelare, Munte, Melle, Gontrode, Landskouter und Gentbrugge getauscht hatte. Balegem, Bavegem, Beerlegem, Gijzenzele, Letterhoutem, Moortsele, Oosterzele, Scheldewindeke und Vlierzele wurden ebenfalls dem Gebiet hinzugefügt. Letztendlich hatte dieses „Land van Rode“ siebzehn Gemeinden und reichte bis nach Gent. Am ehemaligen Brüsseler Tor befand sich eine Windmühle, die den Herren von Rode gehörte. Das Land Rode wurde 1682 zur Markgrafschaft erhoben. Seine Existenz endete 1868 mit dem Tod des letzten Herrn.
Die beiden Städte, die erst durch die Grenzziehung infolge des Wiener Kongresses (1815) voneinander getrennt wurden, kooperieren seit 1998 offiziell in Form einer Körperschaft unter dem Namen Eurode. Ziel ist die Verbesserung der Kontakte zwischen beiden Städten auf allen Ebenen. Eurode greift mit dem Namen ebenfalls auf die historische Bezeichnung des Gebietes zurück.
Das Gebiet umfasste folgende Orte: Herzogenrath und Merkstein (heute Herzogenrath), Übach und die Exklave Ubach over Worms (Teil des Dingstuhl Übach) sowie Welz mit Rurdorf (an der Rur, heute Linnich), Alsdorf (das bis 1778 ein hohes Maß an Autonomie besaß), Gulpen, Kerkrade, Margraten, Simpelveld mit Bocholtz und Vaals.
Charles Joseph Marie Ghislain Rodriguez d’Evora y Vega
‘Charles de Rodes’
Charles de Rodes, in Wirklichkeit Charles Joseph Marie Ghislain Rodriguez d’Evora y Vega (Gent, 12. Juni 1790 – Beerlegem, 26. September 1868), Marquis von Rode, Baron von Beerlegem, war Mitglied des belgischen Nationalkongresses. Charles-Joseph-Antoine Rodriguez de Evora y Vega war der letzte Feudalherr von Rode.
Abtei Rolduc
‘Rode-le-Duc’
‘Abtei Klosterrath’
Die Abtei Rolduc (deutsch Abtei Klosterrath) ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift und zugleich der größte erhalten gebliebene Klosterkomplex der Niederlande. Er steht oberhalb des Wurmtales am Rande Kerkrades in der Provinz Limburg, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Kerkrade und Herzogenrath. Der Gebäudekomplex ist als Rijksmonument gelistet.
Der Name Rolduc leitet sich aus der französischen Bezeichnung für Herzogenrath, Rode-le-Duc, ab.
Vierländerpunkt Belgien, Preußen, Niederlande und Neutral-Moresnet
Nach der Teilung des ehemaligen Herzogtums Limburg im Jahr 1839, die unter anderem aus der Unabhängigkeit Belgiens im Jahr 1830 resultierte, ging der Dreiländerpunkt an der Neutralen Straße bei Milsbeek verloren. An seine Stelle trat ein Vierländerpunkt auf dem Vaalserberg zwischen dem damals neu gegründeten Staat Belgien im Westen, zunächst Preußen und später dem Deutschen Reich im Osten, den Niederlanden im Norden und Neutral-Moresnet im Süden. Dies ist der einzige Vierländerpunkt, der als solcher historisch existiert hat.
1919 wurde Neutral-Moresnet Belgien einverleibt, wodurch auch der Vierländerpunkt verschwand. Am heutigen Dreiländerpunkt in Vaals ist der „Tortenabschnitt“ noch heute in der Pflasterung von Neutral-Moresnet zu sehen.
Die Behauptung eines Vierländerecks ist umstritten. Die Definition eines Vierländerecks besagt, dass alle vier Länder gleichrangig sind. Dies war in Neutral-Moresnet nicht der Fall, da das Land weder ein Staatsoberhaupt noch einen Senat und kein Parlament hatte. Im Sinne des Wiener Kongresses war Neutral-Moresnet ein Kondominium und blieb dies bis 1919.
Neutral-Moresnet
Neutral-Moresnet (Aussprache auf Deutsch: [ˈmɔʁəsnɛt], [ˌmɔʁəsˈnɛt], (historisch) [moʁəˈneː]; auf Französisch: [mɔʁɛsˈnɛt]; deutsch auch Altenberg) war von 1816 bis 1919 ein neutrales Territorium, das als Kondominium gemeinsam vom Vereinigten Königreich der Niederlande bzw. (ab 1830) Belgien und Preußen bzw. (ab 1871) dem Deutschen Reich verwaltet wurde. Das 3,4 km² große Gebiet des ehemaligen Neutral-Moresnet liegt sieben Kilometer südwestlich von Aachen und reicht im Norden bis zum Vaalserberg, auf dem es damit zwischen 1830 und 1919 ein Vierländereck (mit den Niederlanden, Belgien und Preußen bzw. Deutsches Reich) gab. Die Bevölkerungsanzahl wuchs rasant von 256 Personen im Jahr 1815 auf 4668 Personen vor dem Ersten Weltkrieg.
Alt-Lemiers
Alt-Lemiers (limburgisch: Aod Lemieësj) ist ein Weiler in der Gemeinde Vaals in der niederländischen Provinz Limburg. Der Weiler besteht aus mehreren Häusern und Bauernhöfen. Der Weiler liegt zwischen dem niederländischen und dem deutschen Teil von Lemiers. Alt-Lemiers liegt nahe der Grenze zu Deutschland, die hier dem Selzerbeek folgt. Der Weiler liegt im Selzerbeektal am Fuße des Schneebergs.
Die Sankt-Katharinen-Kapelle befindet sich in Alt-Lemiers. Im Nordosten der Stadt liegt Schloss Lemiers. Alt-Lemiers ist eine geschützte Dorfansicht.
Lemiers (NL)
Lemiers (limburgisch: Lemieësj (auch Lemiesch geschrieben)) ist ein Kirchdorf, das zum größten Teil (Alt-Lemiers) in den Niederlanden liegt, in der Gemeinde Vaals, im Süden der niederländischen Provinz Limburg. Ein kleiner Teil von Lemiers liegt auf deutschem Gebiet und gehört als Teil der Gemeinde Laurensberg gemeinsam mit dem Dorf Orsbach zur Stadt Aachen. Die Grenze in Lemiers zwischen Deutschland und den Niederlanden wird durch den Selzerbeek (Senserbach) gebildet. Eine kleine Brücke über den Bach stellt die Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen beider Länder her. Das Dorf hat über 780 Einwohner. Der in Deutschland liegende Ortsteil ist Teil des Vaalser Hügellandes in der Nordeifel.
Der dort gesprochene Dialekt gehört zu den auch in Kerkrade, Vaals, Simpelveld, Bocholtz, Aachen und Köln gesprochenen Dialekten und ist eine ripuarische Variante. Siehe: Vaalser Dialekt.
Geschichte
Berühmt sind die ausgegrabenen römischen Villen (Roman Villa Lemiers). Drei Bäche münden in den Selzerbeek bei Lemiers. Im Osten des Dorfes liegt der Zieversbeek und auf der Nordseite in der Nähe der Burg Lemiers der Hermansbeek. Weiter nordöstlich mündet auch die Harleserbeek in die Selzerbeek.
Der älteste Teil von Lemiers wird heute als Alt-Lemiers bezeichnet. Im Frühmittelalter lag Lemiers an der Verkehrsachse Tongeren-Maastricht-Aachen. Im Jahr 936 reiste der deutsche Kaiser Otto I. nach seiner Krönung auf diesem Weg nach Maastricht. Um 1055 schenkte Graf Katelo der Aachener Marienkirche einen Hof in Lemiers.
Nach dem Bau der Straße von Maastricht nach Vaals (heute N278) verlagerte sich das Dorfzentrum nach Westen. Nahe der Straße wurde 1896 eine neue St.-Katharinen-und-Lucia-Kirche errichtet, ein Gebäude im neoromanischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Jan Jorna.
Zwischen 1922 und 1938 gab es in Lemiers eine Haltestelle der Straßenbahnlinie Maastricht – Vaals. Die nächste Haltestelle der Linie im Westen war Mamelis, im Osten war es Vaals, wobei der Bahnhof Vaals die Endstation der Straßenbahnlinie war.
Lemiers (DE)
Lemiers ist ein Dorf, das an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden liegt. Der größere Teil des Dorfes gehört zur Gemeinde Vaals in der niederländischen Provinz Limburg, der kleinere Teil wiederum zum Bezirk Laurensberg innerhalb der Stadt Aachen im Südwesten von Nordrhein-Westfalen. Insgesamt hat Lemiers etwa 1200 Einwohner.
Geschichte
Der auf deutscher Seite liegende Teil des Ortes Lemiers gehörte im späten Mittelalter auch zum westlichsten Teil des Aachener Reiches, was heute noch anhand der Grenzsteine, den wegen des eingravierten Aachener Wappentiers so genannten Adlersteinen, noch nachvollzogen werden kann. Hier entlang verlief deshalb auch der Aachener Landgraben vom Senserbach kommend und ab Mamelis abknickend hinauf nach Orsbach.
Schloss Lemiers
Das Schloss Lemiers (niederländisch Kasteel Lemiers), auch Ig’n Hoes, G’n Hoes oder Gen Hoes genannt, steht im niederländischen Ort Lemiers, einem Teil der Gemeinde Vaals, nordwestlich des Ortskerns am Ufer des Senserbachs, der dort die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland bildet. Das Schloss liegt damit etwa sechs Kilometer westlich von Aachen. Es ging aus einem wasserumwehrten frühmittelalterlichen Gutshof hervor und steht seit dem 28. Juli 2003 als Rijksmonument unter Denkmalschutz. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
Kasteelmolen (Lemiers)
Die Kasteelmolen war eine Wassermühle in Lemiers in der niederländischen südlimburgischen Gemeinde Vaals. Die Wassermühle befand sich im Gebäudekomplex von Kasteel Lemiers. Der Standort des Anwesens wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts als „Aan de Molenweg“ bezeichnet.
Die Mühle befand sich im rechten Teil des Schlosshofes, mit einem runden Turm mit einer Zwiebel an der Ecke. An diesem Turm endet heute eine Verlängerung des Schlossgrabens.
Von der Wasserversorgung ist nichts mehr zu sehen, aber sie kam wahrscheinlich aus dem Selzerbach. Früher führte eine Brücke von Lemiers über den Selzerbach. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Wehr. Vor dem Wehr befand sich vermutlich ein Mühlarm, der den Sammelteich speiste oder über einen rechtwinkligen Bogen am Giebel mit rundem Turm herauskam. Anschließend floss der Bach über eine 30 Meter lange, überdachte Rinne in den noch vorhandenen Ziegelbehälter. Das verbrauchte Wasser konnte dann in den Burggraben/Burgteich abfließen. Die Mühle hatte ein Zentralrad.
Das Gebäude ist ein Nationaldenkmal.
Schloss Neuburg (Limburg)
Das Schloss Neuburg (niederländisch Kasteel Neubourg) steht südlich von Gulpen in der niederländische Provinz Limburg. Es geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die im 14. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt und im 17. Jahrhundert von der Familie van Eynatten zu einem Renaissanceschloss umgebaut wurde. Unter den nachfolgenden Besitzern kam es zu weiteren Veränderungen; allein im 18. Jahrhundert wurde das Schloss dreimal umgebaut. 1813 fiel die Anlage durch Erbschaft an die Familie Marchant dʼAnsembourg, die es noch bis in das 20. Jahrhundert als Wohnsitz nutzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Hotel-Restaurant geführt, stand das Wasserschloss nach Schließung des Betriebs lange leer. Heutige Eigentümerin ist die Familie Dassen, die das Schloss 1978 erwarb und die Gebäude seit Juni 2004 aufwändig restaurieren lässt.
Die Schlossanlage besteht aus einem Herrenhaus und zwei Vorburgen, die von einem großen englischen Landschaftsgarten umgeben sind. Die Anlage steht samt Schlosspark und diversen Nebengebäuden seit dem 13. Dezember 2004 als Rijksmonument unter Denkmalschutz.
Burg Orsbach
Die Burg Orsbach ist eine mittelalterliche Burganlage im Ortsteil Orsbach bei Aachen, deren Ursprünge vermutlich bis in die karolingische Zeit reichen.
Bokkenrijders
Die Bockreiter (Bokkenrijders in Niederländisch und Bokkeriejersj in Limburgisch) waren der Überlieferung nach eine Bande, die zwischen 1730 und 1780 im Raum Limburg, in Herzogenrath und Schinnen aktiv war. Limburg stellte damals noch ein zusammengehöriges Gebiet dar, während es heute auf drei Staaten aufgeteilt ist: Belgien, Deutschland und Niederlande.
Geschichte Vaals ‘Vaals, das Tal zu Aachen’
Frühgeschichte und Entstehung von Vaals
Mittelalter (ca. 10. – 15. Jahrhundert):
Die Region um Vaals war vermutlich schon im Frühmittelalter besiedelt, jedoch gibt es nur wenige schriftliche Dokumente aus dieser Zeit. Die Gegend gehörte damals zum Einflussbereich des Herzogtums Limburg bzw. des Heiligen Römischen Reiches.
13. Jahrhundert:
Die erste bekannte Erwähnung des Ortes Vaals datiert aus dem 13. Jahrhundert. In alten Urkunden wird der Ort als „Vallis“ bezeichnet, was auf die lateinische Bezeichnung für „Tal“ verweist. Es ist wahrscheinlich, dass Vaals damals als kleines Weiler- oder Siedlungszentrum entstand.
14. – 15. Jahrhundert:
Während dieser Zeit entwickelte sich Vaals allmählich zu einer ländlichen Siedlung. Es existierten landwirtschaftliche Höfe und kleine Gemeinschaften. Die Region war Teil des Herzogtums Limburg.
16. Jahrhundert:
Im Zuge der Reformation und der politischen Umbrüche in den Niederlanden kam es zu Konflikten, die auch Vaals beeinflussten. Die Siedlung war damals noch eher klein und ländlich geprägt.
Wichtige Meilensteine in der Entwicklung von Vaals
1568–1648:**
Während des Achtzigjährigen Krieges (Niederländischer Unabhängigkeitskrieg) war Vaals in den Konflikt involviert, wurde aber nie bedeutend zerstört.
17. – 18. Jahrhundert:
Die Entwicklung des Ortes war geprägt durch Landwirtschaft und handwerkliche Tätigkeiten. Der Ort blieb relativ klein.
19. Jahrhundert:
Mit der industriellen Revolution begann die Infrastruktur zu wachsen, jedoch blieb Vaals hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.
Ursprüngliche Zugehörigkeit und frühe Geschichte:
Bis zum 16. Jahrhundert: Vaals war Teil der Region des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und gehörte historisch zum Herzogtum Limburg, das später Teil der Niederlande wurde.
Zeit der Sieben Vereinigten Niederlande:
1581: Mit der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Niederlande gegen Spanien (der sogenannten “Republik der Sieben Vereinigten Niederlande”) wurde Vaals Teil dieser Republik.
19. Jahrhundert und Zugehörigkeit zu Preußen:
1815: Nach den Napoleonischen Kriegen wurde die Region im Rahmen des Wiener Kongresses neu geordnet. Das Gebiet um Vaals wurde 1815 Preußen zugeschlagen und gehörte somit zum Königreich Preußen.
Zweite Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts:
1815–1919: Vaals blieb preußisch, obwohl die politischen Grenzen in der Region oft Umgestaltungen erlebten.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg:
1919: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet im Rahmen des Versailler Vertrags wieder in das Königreich der Niederlande integriert.
1940–1945: Während des Zweiten Weltkriegs war das Gebiet von deutscher Besatzung betroffen, aber es blieb Teil der Niederlande.
Nachkriegszeit und Gegenwart:
Seit 1945: Vaals ist dauerhaft Teil der Niederlande und gehört heute zur Provinz Limburg.
Zusammenfassung der historischen Zugehörigkeiten von Vaals:
Bis 1581: Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Herzogtum Limburg
1581–1815: Teil der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Unabhängigkeit gegen Spanien)
1815–1919: Zugehörigkeit zu Preußen (Königreich Preußen)
1919–heute: Teil der Niederlande (seit Rückgabe nach dem Ersten Weltkrieg)
Dutch-German Border (Vaals/Aachen) in Autumn 1939
https://www.youtube.com/watch?v=YwIDThR3wGc
( https://youtu.be/YwIDThR3wGc?si=hRxAmb9cseoVF2wW )
VAALS – 1959. GULPEN – jaren ’60/’70: Rutten.
https://www.youtube.com/watch?v=aEn1Q5-skTM
( https://youtu.be/aEn1Q5-skTM?si=5efXmHViq6BOPICH )
Vaals In Holland – Alte Stadt mit Geschichte & schönen Häusern und Kirchen St. Paulus Indoor
https://www.youtube.com/watch?v=tynnTPUFF_k
( https://youtu.be/tynnTPUFF_k?si=5mVMoXlnufdpGkJx )
1648 Vaals (Limburg, NL) 8,7 km
https://www.youtube.com/watch?v=Zi7lseHolmQ
( https://youtu.be/Zi7lseHolmQ?si=h4LiKnjVVJ-7VQmP )
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