Holset, Lemiers und Vaals
Die Gemeinde Vaals stützte sich auf das Siegel des Schöffengerichts. Schutzpatron der Stadt ist der heilige Lambertus. Die Waffe, die er hält, ist die von Herzogenrath, jetzt in Deutschland. Der Hof unterstand der Amtshauptmannschaft Herzogenrath.
Das Herz des alten Overmaas liegt in der niederländischen Provinz Limburg. In den Niederlanden wird es im Allgemeinen als Südlimburg bezeichnet, obwohl in der (historischen) Literatur der Begriff Overmaas verwendet wird. Die Archive der Landen van Overmaas bilden noch immer eine der umfangreichsten Sammlungen im Nationalarchiv in Maastricht. Overmaas ist kein offizieller geografischer Begriff für die Region mehr, kehrt jedoch in den Niederlanden als offizieller Name für den Wasserverband Roer en Overmaas in der Provinz Limburg zurück, was in gewisser Weise den historischen Unterschied zwischen Nord-Limburg (Gelders) und Süd-Limburg (Overmaas) zum Ausdruck bringt.
Dingstuhl
Laatbank
Als Dingstuhl wurde ein Gerichtsstuhl oder eine Gerichtsstätte bezeichnet, später auch ein Gerichts- beziehungsweise Verwaltungsbezirk.
Beispielsweise hießen im Kurfürstentum Köln und im benachbarten Herzogtum Jülich sowie im Land van Rode Verwaltungsbezirke unterhalb der Amtsebene Dingstühle. Besonders verbreitet war die Bezeichnung in der Eifel und rund um Bonn.
Laathof
Lehnhof (Lehnsrecht)
Das Lehnswesen (auch Feudal– oder Benefizialwesen von lateinisch Feudum, Feodum oder Beneficium) war eine im mittelalterlichen Europa herausgebildete Gesellschafts-, Wirtschafts-, Rechts- und/oder Besitzordnung. Entsprechende Ordnungen existierten bereits seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. im Chinesischen Adel verschiedener Dynastien unter der Bezeichnung Fengjian (封建).
Der Lehnhof, ein Gericht (auch Zensusgericht oder lateinisch: Curia), war im Ancien Régime ein nach der Grundherrschaft organisiertes Gericht einer niederen Herrschaft mit eigenem Gerichtsbezirk. Auch „Laathof“ war die Bezeichnung für diesen Hof: Hof oder Bauernhof eines Laats. Die Abgrenzung zwischen Pacht-, Volkszählungs- und Lehnsgerichten ist nicht immer klar; Sie werden synonym verwendet.
Leibeigener ‘Laat’
Ein Laat (Mittelniederländisch: laet) war im frühen Mittelalter, in einem nach dem Hofsystem organisierten Gutshof, ein teilweise unfreier Bauer, der sich mehr oder weniger freiwillig unfrei gemacht hatte, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Auf Grundlage einer juristischen Vereinbarung mit einem (Groß-)Grundbesitzer, wie einem Bischof, König, Grafen oder Herrn, erhielt er ein Stück Land in Leihe mit der Pflicht, es zu bewirtschaften und darauf Ackerbau, Forstwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Torfgewinnung, Erzabbau und dergleichen zu betreiben. Im Gegenzug durfte er einen kleinen Teil des Ertrags behalten.
Die Verbindung von Rechten und Pflichten an die Ausgabe eines Stücks Land in Leihe war Teil des mittelalterlichen Feudalsystems. Der Laat war im Feudalsystem die niedrigste Form der Belehnung.
Gericht ‘Laatbank’
Eine Laatbank ist ein Gericht, das mit einem Laathof (Lehnhof) verbunden ist. Die Laatbank wurde von dem Laatscholtis (Lehnschultheiß) geleitet, der vom Laatheer (Lehnsherr) ernannt wurde und zusammen mit ebenfalls dazu ernannten Laatschepenen (Lehnsschöffen) Recht sprach.”
So sind beispielsweise aus der Laatbank Asselt mehrere Vorgehensweisen bekannt. Aus dem Laathof des Schlosses Hillenraad in Swalmen (Archiv Schloss Haag, Inv.-Nr. 4164) sind mehrere Aufzeichnungen über sogenannte „Laatgedingen“ aus dem frühen 17. Jahrhundert erhalten geblieben.
Schöffengericht
Schepenbank
Ein Schöffengericht ist im Allgemeinen ein Gericht, bei dem Schöffen mitwirken. Jedoch wird nicht unbedingt jedes Gericht, an dem Schöffen mitwirken, auch so genannt.
Holset
Holset (Limburgs: Hozelt) ist ein kleines Dorf in der niederländischen Provinz Limburg. Es liegt in der Gemeinde Vaals, etwa 2 km westlich der Stadt Vaals. Holset liegt etwa 15 Autominuten von Aachen entfernt, gleich hinter der niederländischen Grenze in Südlimburg.
Holset hat etwa 135 Einwohner, einen Weinberg, eine Kirche, ein Hotel, eine Pension und eine Kneipe.
Die Geschichte von Holset begann vor unserer Zeitrechnung. Auf dem kleinen Hügel steht die Lambertuskirche, hier stand vor 2000 Jahren ein Tempel der Eburonen (die Caesars Armeen besiegten). Caesar übte schreckliche Rache, vernichtete die Eburonen und zerstörte den Tempel.
Um 360 kam der Bischof von Maastricht nach Holset, um die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Einige Jahrhunderte später wurde dort eine Kirche gebaut. Die Lambertuskirche wurde als Hochzeitsort beliebt und war ein Wallfahrtsort für die heilige Genoveva von Frankreich (gegen Augenkrankheiten und Hautausschläge, insbesondere im 18. Jahrhundert).
Ursprünglich gab es in Holset zwei Obergerichtshöfe: den von Holset und den der Herrschaft Einrade. Das Holset-Gericht war das Hauptgericht für Einrade sowie Vaals und Vijlen und hielt seine Sitzungen im „Saal“ ab (‘Hall’ erstmals 1634 erwähnt). Die Erinnerung an diesen Hof lebt im Namen Aggene Banket des Bauernhofs in der Nähe des Oude Akerweg weiter. Dieses Fachwerkbauernhaus diente früher als Sitz der Laatbank und Schepenbank (Obergericht).
Bokkeriejers
Bokkenrijders
Bockreiter auch Ziegenreiter
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Die Bockreiter (Bokkenrijders in Niederländisch und Bokkeriejersj in Limburgisch) waren der Überlieferung nach eine Bande, die zwischen 1730 und 1780 im Raum Limburg, in Herzogenrath und Schinnen aktiv war. Limburg stellte damals noch ein zusammengehöriges Gebiet dar, während es heute auf drei Staaten aufgeteilt ist: Belgien, Deutschland und Niederlande.
Bokkebosje
Geschichte
Zur Zeit Karls des Großen wurde auf dem Hügel Recht gesprochen. Das Aachener-Vaalser Gericht.
Natur
Holset ist ein Refugium für die seltene Geburtshelferkröte, die früher in ganz Europa verbreitet war und heute auf der Roten Liste steht. Der limburgische Name der Kröte, „Klükske“, bezieht sich auf ihr Geräusch während der Paarungszeit, das dem eines Glöckchens ähnelt.
Galerie
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Bauernhof in Holset
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Wassermühle in Holset
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Gasthaus in Holset
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Haus in Holset
Laurensberg
Laurensberg ist ein Stadtteil und ein Stadtbezirk von Aachen.
Zum Stadtbezirk Laurensberg gehören neben Laurensberg selbst die Stadtteile Orsbach, Seffent, Soers, Vaalserquartier und Vetschau, ferner die Wohngebiete Gut Kullen und Steppenberg sowie Randgebiete des Stadtteils Hörn.
Laurensberg ist nicht zu verwechseln mit dem in den 1970er Jahren abgebaggerten Laurenzberg, das zur Stadt Eschweiler gehörte.
Orsbach
Orsbach ist der westlichste Stadtteil von Aachen im Stadtbezirk Laurensberg. Er liegt auf einer Anhöhe in 200 Metern Höhe, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und hat rund 600 Einwohner.
Alt-Lemiers
Alt-Lemiers (limburgisch: Aod Lemieësj) ist ein Weiler in der Gemeinde Vaals in der niederländischen Provinz Limburg. Der Weiler besteht aus mehreren Häusern und Bauernhöfen. Der Weiler liegt zwischen dem niederländischen und dem deutschen Teil von Lemiers. Alt-Lemiers liegt nahe der Grenze zu Deutschland, die hier dem Selzerbeek folgt. Der Weiler liegt im Selzerbeektal am Fuße des Schneebergs.
Die Sankt-Katharinen-Kapelle befindet sich in Alt-Lemiers. Im Nordosten der Stadt liegt Schloss Lemiers. Alt-Lemiers ist eine geschützte Dorfansicht.
Schloss Lemiers
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Das Schloss Lemiers (niederländisch Kasteel Lemiers), auch Ig’n Hoes, G’n Hoes oder Gen Hoes genannt, steht im niederländischen Ort Lemiers, einem Teil der Gemeinde Vaals, nordwestlich des Ortskerns am Ufer des Senserbachs, der dort die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland bildet. Das Schloss liegt damit etwa sechs Kilometer westlich von Aachen. Es ging aus einem wasserumwehrten frühmittelalterlichen Gutshof hervor und steht seit dem 28. Juli 2003 als Rijksmonument unter Denkmalschutz. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
Lemiers (NL)
Lemiers (limburgisch: Lemieësj (auch Lemiesch geschrieben)) ist ein Kirchdorf, das zum größten Teil (Alt-Lemiers) in den Niederlanden liegt, in der Gemeinde Vaals, im Süden der niederländischen Provinz Limburg. Ein kleiner Teil von Lemiers liegt auf deutschem Gebiet und gehört als Teil der Gemeinde Laurensberg gemeinsam mit dem Dorf Orsbach zur Stadt Aachen. Die Grenze in Lemiers zwischen Deutschland und den Niederlanden wird durch den Selzerbeek (Senserbach) gebildet. Eine kleine Brücke über den Bach stellt die Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen beider Länder her. Das Dorf hat über 780 Einwohner. Der in Deutschland liegende Ortsteil ist Teil des Vaalser Hügellandes in der Nordeifel.
Der dort gesprochene Dialekt gehört zu den auch in Kerkrade, Vaals, Simpelveld, Bocholtz, Aachen und Köln gesprochenen Dialekten und ist eine ripuarische Variante. Siehe: Vaalser Dialekt.
Geschichte
Berühmt sind die ausgegrabenen römischen Villen (Roman Villa Lemiers). Drei Bäche münden in den Selzerbeek bei Lemiers. Im Osten des Dorfes liegt der Zieversbeek und auf der Nordseite in der Nähe der Burg Lemiers der Hermansbeek. Weiter nordöstlich mündet auch die Harleserbeek in die Selzerbeek.
Der älteste Teil von Lemiers wird heute als Alt-Lemiers bezeichnet. Im Frühmittelalter lag Lemiers an der Verkehrsachse Tongeren-Maastricht-Aachen. Im Jahr 936 reiste der deutsche Kaiser Otto I. nach seiner Krönung auf diesem Weg nach Maastricht. Um 1055 schenkte Graf Katelo der Aachener Marienkirche einen Hof in Lemiers.
Nach dem Bau der Straße von Maastricht nach Vaals (heute N278) verlagerte sich das Dorfzentrum nach Westen. Nahe der Straße wurde 1896 eine neue St.-Katharinen-und-Lucia-Kirche errichtet, ein Gebäude im neoromanischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Jan Jorna.
Zwischen 1922 und 1938 gab es in Lemiers eine Haltestelle der Straßenbahnlinie Maastricht – Vaals. Die nächste Haltestelle der Linie im Westen war Mamelis, im Osten war es Vaals, wobei der Bahnhof Vaals die Endstation der Straßenbahnlinie war.
Lemiers (DE)
Lemiers ist ein Dorf, das an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden liegt. Der größere Teil des Dorfes gehört zur Gemeinde Vaals in der niederländischen Provinz Limburg, der kleinere Teil wiederum zum Bezirk Laurensberg innerhalb der Stadt Aachen im Südwesten von Nordrhein-Westfalen. Insgesamt hat Lemiers etwa 1200 Einwohner.
Geschichte
Der auf deutscher Seite liegende Teil des Ortes Lemiers gehörte im späten Mittelalter auch zum westlichsten Teil des Aachener Reiches, was heute noch anhand der Grenzsteine, den wegen des eingravierten Aachener Wappentiers so genannten Adlersteinen, noch nachvollzogen werden kann. Hier entlang verlief deshalb auch der Aachener Landgraben vom Senserbach kommend und ab Mamelis abknickend hinauf nach Orsbach.
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