Narzissmus

Narzissmus

Narziss, Ölgemälde von Caravaggio, 1594–1596, Galleria Nazionale d’Arte Antica, Rom.

Der Ausdruck Narzissmus (zu altgriechisch Νάρκισσος Nárkissos, lateinisch Narcissus, deutsch Narziss) steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren.

In der Umgangssprache wird eine stark auf sich selbst bezogene Person, welche anderen Menschen geringere Beachtung als sich selbst schenkt, als Narzisst bezeichnet. Ein derartiger Gebrauch des Wortes „Narzissmus“ schließt meist ein negatives moralisches Werturteil über die betreffende Person ein.

Bei den narzisstischen Personen unterscheidet der Duden zwischen Narzisst (Umgangssprache) und Narziss (Bildungssprache).

Der Begriff Narzissmus steht in Verbindung mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher psychologischer, sozialwissenschaftlicher, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Konzepte. Was genau mit „Narzissmus“ gemeint ist, hängt dann jeweils vom betreffenden theoretischen Konzept ab. Abzugrenzen ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 und DSM-5.

Kokain ist pulverisierter Narzissmus

Das Zitat “Kokain ist pulverisierter Narzissmus” ist ein interessanter Vergleich, der oft verwendet wird, um die psychologischen und soziokulturellen Aspekte des Kokainkonsums zu beschreiben. Es suggeriert, dass Kokainkonsum und Narzissmus auf einer tiefen Ebene miteinander verbunden sind.

  1. Sucht und SelbstSucht: Beide, Kokain und Narzissmus, können als Formen der Selbstsucht verstanden werden. Kokain ist eine Substanz, die starke euphorische Effekte hervorruft und zu Abhängigkeit führen kann. Narzissmus kann als eine Art psychische Abhängigkeit von der eigenen Selbstwahrnehmung und der Bestätigung durch andere gesehen werden. Beide können zu einem Teufelskreis der Selbstbefriedigung führen, bei dem das Verlangen nach dem nächsten “High” oder der nächsten Bestätigung immer größer wird.
  2. Übersteigerung des Selbst: Kokain kann das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit übersteigern, ähnlich wie bei narzisstischen Tendenzen, wo das Selbstbild übermäßig positiv ist. Der Konsum von Kokain kann zu einem Gefühl der Unbesiegbarkeit und Überlegenheit führen, was mit den grandiosen Fantasien und dem Bedürfnis nach Bewunderung bei Narzissmus vergleichbar ist.
  3. Soziale Aspekte: Der Konsum von Kokain ist oft mit bestimmten sozialen Kreisen und einem bestimmten Lebensstil verbunden, der Luxus, Exklusivität und ein gewisses Maß an Rebellion oder Nonkonformität symbolisiert. Ähnlich wie Narzissmus kann der Kokainkonsum eine Art soziales Signal sein, das Status, Macht und eine bestimmte Art von Ansehen demonstriert. Beides kann auch als Mittel zur sozialen Distinktion und zum Aufbau von Beziehungen dienen, die auf Oberflächlichkeit und gegenseitiger Bestätigung basieren.
  4. Flucht vor REALITÄT: Sowohl der Kokainkonsum als auch narzisstische Tendenzen können als Flucht vor den Realitäten und Herausforderungen des Lebens gesehen werden. Der Rausch des Kokains bietet eine vorübergehende Flucht vor Problemen und negativen Gefühlen, während narzisstische Mechanismen dazu dienen, sich von Kritik, Selbstzweifeln und negativen Emotionen abzuschotten.
  5. Gesundheitliche und Soziale Konsequenzen: Beide, Kokainkonsum und Narzissmus, können zu schwerwiegenden gesundheitlichen und sozialen Problemen führen. Der Kokainkonsum kann zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden, Abhängigkeit und sozialen Konflikten führen. Narzissmus kann zu Beziehungsproblemen, Beruflichen Schwierigkeiten und einer tiefen Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben führen, da die übermäßige Konzentration auf das eigene Selbstbild und die ständige Suche nach Bestätigung nie wirklich befriedigt werden kann.

Der Vergleich “Kokain ist pulverisierter Narzissmus” unterstreicht die tiefen psychologischen und soziokulturellen Parallelen zwischen dem Konsum einer Substanz, die das Selbstwertgefühl und die Wahrnehmung übersteigert, und einer Persönlichkeitsstruktur, die von einem übermäßigen Bedürfnis nach Selbstbestätigung und einer grandiosen Selbstwahrnehmung geprägt ist. Beides kann zu einem Teufelskreis der Abhängigkeit und der Selbstzerstörung führen, der sowohl die eigene Gesundheit als auch die Beziehungen zu anderen Menschen stark belasten kann.

Speed ist pulverisierter Narzissmus

Ja, man kann die Aussage “Speed ist pulverisierter Narzissmus” in gewissem Maße auch auf die Droge “Speed” beziehen, obwohl es einige Unterschiede gibt.

Gemeinsamkeiten mit Kokain und Narzissmus:

  • Steigerung des Selbstwertgefühls: Speed (Amphetamin) kann ein Gefühl von Selbstvertrauen, Energie und Leistungsfähigkeit erzeugen. Diese Effekte können das Selbstwertgefühl vorübergehend erhöhen, was eine Parallele zu den narzisstischen Tendenzen darstellt, die mit einem übermäßigen Gefühl der eigenen Wichtigkeit verbunden sind.
  • Übersteigerung der Leistungsfähigkeit: Speed kann die Leistungsfähigkeit steigern und den Wunsch nach Erfolg verstärken. Dies kann dazu führen, dass sich Konsumenten überlegen und unbesiegbar fühlen, was eine ähnliche Dynamik wie bei Narzissmus ist.
  • Soziale Aspekte: Der Konsum von Speed kann in bestimmten sozialen Kreisen als Zeichen von Stärke, Energie oder Zugehörigkeit gelten. Dies kann zu Verhaltensweisen führen, die narzisstische Merkmale wie die Suche nach Bestätigung und Bewunderung widerspiegeln.
  • Flucht vor der Realität: Speed kann als Flucht vor Müdigkeit, Langeweile oder Problemen im Alltag dienen. Dies ähnelt dem, wie narzisstische Tendenzen eingesetzt werden können, um sich vor Selbstzweifeln oder anderen negativen Emotionen zu schützen.
  • Suchtpotenzial: Sowohl Speed als auch Narzissmus können zu Suchtverhalten führen. Die Abhängigkeit von Speed entsteht durch die chemische Wirkung der Droge im Gehirn, während Narzissmus zu einer emotionalen Abhängigkeit von der eigenen Selbstdarstellung und dem Feedback anderer führen kann.

Unterschiede im Vergleich zu Kokain:

  • Art der Euphorie: Die Euphorie, die durch Speed erzeugt wird, ist oft weniger intensiv und “aufregend” als die durch Kokain. Speed neigt eher dazu, die Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern, während Kokain einen stärkeren “High”-Effekt hat.
  • Wirkungsdauer: Speed hat eine längere Wirkungsdauer als Kokain, was zu einem längeren Zeitraum der erhöhten Energie und des gesteigerten Selbstvertrauens führen kann.
  • Soziale Kontext: Speed wird oft in arbeitsbezogenen Kontexten oder für die Bewältigung von Alltagsherausforderungen eingesetzt, während Kokain tendenziell eher mit Luxus, Exklusivität und Partys in Verbindung gebracht wird.
  • Gesundheitliche Risiken: Beide Drogen haben erhebliche gesundheitliche Risiken. Speed kann Herz-Kreislauf-Probleme, Psychosen und andere psychische Störungen auslösen.

Fazit:

Auch wenn “Speed” nicht ganz so direkt “pulverisierter Narzissmus” ist wie Kokain, gibt es doch viele Parallelen. Beide Drogen können das Selbstwertgefühl steigern, die Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit verändern und Verhaltensweisen begünstigen, die narzisstische Züge aufweisen. Der Konsum von Speed kann daher, ähnlich wie bei Kokain, als ein Weg zur Selbstüberhöhung und zur Flucht vor der Realität interpretiert werden.

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