Geschichte Grönlands
Die Geschichte Grönlands umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Insel Grönland von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie begann mit der Einwanderung der ersten Inuit auf die größte Insel der Erde vor etwa 4400 Jahren. Später kamen die Nordmänner, die man „Grænlendingar“ nannte und die um 1550 aus bisher ungeklärten Gründen wieder verschwanden. Im 18. Jahrhundert folgte die Kolonisierung durch Dänemark. Seit dem 1. Mai 1979 genießt Grönland, ebenso wie die Färöer, eine weitgehende Autonomie innerhalb des dänischen Königreichs.
Grönland
Grönland (grönländisch Kalaallit Nunaat [kaˈlaːɬːit nuˈnaːt], dänisch Grønland [ˈɡ̊ʁɶnlanʔ]) ist ein politisch selbstverwalteter Bestandteil des Königreichs Dänemark. Der überwiegende Teil der Landesfläche besteht aus der größten Insel der Erde, gelegen im Nordatlantik bzw. Arktischen Ozean. Das Gebiet, das geografisch zu Nordamerika und geologisch zu dessen arktischer Teilregion gezählt wird, verfügt über die nördlichste Landfläche der Erde und ist nur spärlich besiedelt. Die gesamte Bevölkerung lebt entlang der Küste, vor allem im Westen des Landes. Grönland war in vorkolonialer Zeit von Inuit bewohnt, bevor es ab 1721 von Dänemark-Norwegen kolonisiert wurde und 1814 an Dänemark fiel. Es wird heute hauptsächlich von Kalaallit bewohnt, die gemischter inuitisch-skandinavischer Abstammung sind. Nachdem das Land über zwei Jahrhunderte lang eine abgeschottete Kolonie war, die hauptsächlich dazu diente, Europa mit tierischen Ölen zu versorgen, bildete sich seit Ende des 19. Jahrhunderts ein grönländisches Nationalbewusstsein und ließ seit dem Zweiten Weltkrieg den Wunsch nach Selbstbestimmung wachsen. Daraufhin wurde Grönland 1953 „dekolonisiert“ und in das Königreich Dänemark eingegliedert, woraufhin umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden, die zu einer Umwälzung der bis dahin traditionell lebenden Gesellschaft führten. Daraus resultierten soziale Probleme, die bis heute den grönländischen Diskurs prägen und unter anderem den Wunsch nach mehr Autonomie wachsen ließen. Daraufhin erhielt Grönland 1979 Autonomie, die 2009 ausgeweitet wurde. Seither herrscht in der Öffentlichkeit und Politik eine Debatte über die vollständige Unabhängigkeit. Als autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark hat Grönland eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament und ist in den meisten Bereichen politisch von Dänemark unabhängig. Die vollständige Unabhängigkeit wird jedoch derzeit mehrheitlich als unrealistisch aufgefasst, da Grönland wirtschaftlich nahezu vollständig von der Fischerei lebt und mit seiner geringen, aber stark verstreut siedelnden Bevölkerung und dem daraus resultierenden Defizit zwischen staatlichen Einnahmen und Ausgaben finanziell von dänischen Subventionen abhängig ist.
Geschichte der Vereinigten Staaten
Die Geschichte der Vereinigten Staaten reicht von der Gründung der ersten Britischen Kolonien an der Ostküste Nordamerikas im 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der die USA die führende Weltmacht darstellen. Die Kolonien erklärten 1776 ihre Unabhängigkeit vom Königreich Großbritannien. Mit dem Inkrafttreten der Verfassung 1788 wurde aus dem losen Staatenbund ein zentral regierter Bundesstaat. Infolge des Amerikanischen Bürgerkriegs von 1861 bis 1865, den die Union der Nordstaaten gegen die konföderierten Südstaaten gewann, schaffte das Land die Sklaverei auf seinem Territorium ab und schlug den Weg zum modernen Industriestaat ein. Mit der Westexpansion der weißen Siedler, die mit der Verdrängung der indianischen Urbevölkerung einher ging, wurden immer neue Territorien als Bundesstaaten in die Union aufgenommen. Durch ihr Eingreifen in den Ersten und den Zweiten Weltkrieg stiegen die Vereinigten Staaten zur Supermacht auf. Heute sind sie der flächenmäßig drittgrößte Staat, die größte Volkswirtschaft und die größte Militärmacht der Erde.
Vereinigten Staaten von Amerika
Die Vereinigten Staaten von Amerika (englisch United States of America; abgekürzt USA), kurz auch Vereinigte Staaten (englisch United States; abgekürzt US) oder Amerika (englisch America) genannt, sind eine demokratische, föderal aufgebaute Republik in Nordamerika und mit einigen Inseln auch in Ozeanien. Sie besteht aus 50 Bundesstaaten, der Hauptstadt Washington, D.C., die einen eigenen Bundesdistrikt darstellt, sowie aus fünf größeren Territorien und neun Inselterritorien. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind sowohl flächenmäßig als auch nach der Einwohnerzahl der drittgrößte Staat der Erde. Ihre Ausdehnung von 9,83 Millionen Quadratkilometern wird nur von Russland und Kanada und ihre Bevölkerung von mehr als 340 Millionen Einwohnern nur von Indien und China übertroffen. Die einwohnerstärkste Stadt der USA ist New York City, eine Weltmetropole sowie eines der wichtigsten Kultur-, Medien-, Wirtschafts-, Handels- und Finanzzentren der Welt. Bedeutende Metropolregionen sind Los Angeles, Chicago, Dallas, Houston, Philadelphia, Washington, Miami, Atlanta, Boston und San Francisco mit jeweils über 5 Millionen Einwohnern. Der Grad der Urbanisierung liegt bei 83 Prozent. Ein bekannter Nationalmythos besagt, die USA seien eines der multikulturellsten Länder der Welt; empirische Studien zeigen jedoch, dass die USA im weltweiten Vergleich der ethnischen und kulturellen Vielfalt nur durchschnittlich abschneiden.
Grönland im Zweiten Weltkrieg
Auch Grönland war während des Zweiten Weltkrieges Ort von militärischen Interessen. Das Königreich Dänemark stand, von seinen Kolonien abgesehen, im Zweiten Weltkrieg seit dem 9. April 1940 unter deutscher Besatzung. In dieser Zeit kam es zu Expeditionen und kleineren Kampfhandlungen in Grönland, die jedoch relativ unblutig verliefen.
Zwar war Grönland 1940 eine Region ohne viele Einwohner, bedeutende Militäranlagen oder zu erreichende Rohstoffe, doch darf die strategische Bedeutung der dänischen Kolonie als Brücke Nordamerikas zu Skandinavien und als Gebiet für Wetterstationen nicht unterschätzt werden. In seiner Eigenschaft als Region für Wettererhebungen, die für Wettervorhersagen in Europa genutzt wurden, konnte Grönland durchaus bedeutsame militärstrategische Daten liefern. Die norwegischen Truppen in Kanada waren neben Deutschland, Dänemark, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ebenfalls ein möglicher Kontrahent in dem Konflikt, zumal Norwegen noch bis 1933 Anspruch auf Grönland erhoben hatte.
Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg
Der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg war die Folge mehrerer miteinander verbundener Ereignisse. Die Kriegserklärung Japans nach dem Angriff auf Pearl Harbor vom 7. Dezember 1941 und die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten vom 11. Dezember wurden unverzüglich nach parlamentarischer Verabschiedung (Joint Resolutions) erwidert. Als Rumänien, Bulgarien und Ungarn in den Folgetagen ebenfalls Kriegserklärungen abgaben, versuchte die amerikanische Regierung vergeblich sie davon abzubringen. Erst am 5. Juni 1942 wurde diesen Staaten dann ebenfalls der Krieg erklärt. Die Kriegserklärung Thailands vom 25. Januar 1942 wurde nicht erwidert, sondern eine thailändische Exilregierung anerkannt. Der europäisch-atlantische sowie der asiatisch-pazifische Konflikt verschmolzen dadurch zu einem globalen Konflikt.
Nach dem Ersten Weltkrieg verfolgten das faschistische Italien mit dem spaziole vitale, das nationalsozialistische Deutschland mit dem Lebensraum im Osten und Japan mit der Großostasiatischen Wohlstandssphäre ein kriegerisches Expansionsdenken, das sie bald auch in die Tat umsetzten. Daraufhin gab die amerikanische Regierung ihre vorherige Neutralitätspolitik bis Ende 1941 sukzessiv auf und begann, die verbliebenen Gegner der Achsenmächte zu unterstützen. Ende 1941 erklärten diese auch den Vereinigten Staaten den Krieg. Eine Historikerminderheit vertritt die revisionistische Meinung, dass Roosevelt die USA durch Täuschungsmanöver in den Krieg zwingen wollte. Darüber hinaus zirkulierten Verschwörungstheorien zum Angriff auf Pearl Harbor.
Angriffe auf Nordamerika während des Zweiten Weltkriegs
Die Angriffe auf Nordamerika während des Zweiten Weltkriegs vonseiten der Achsenmächte waren relativ selten, vor allem wegen der großen Entfernung zu den zentralen Kriegsschauplätzen in Europa und Asien. Sie umfassen Angriffe auf kontinentales Territorium (bis zu 370 km von der Küste entfernt) der Vereinigten Staaten, Kanadas und Mexikos. Darunter fallen auch mehrere kleinere Staaten, jedoch nicht das dänische Territorium Grönland, die Hawaii-Inselkette und die Alëuten.
Beziehungen zwischen Grönland und den Vereinigten Staaten
Die Beziehungen zwischen Grönland und den Vereinigten Staaten sind von einem strategischen Interesse der Vereinigten Staaten an Grönland geprägt. Ab 1940 wurde es von den USA unterstützt, als das über 2000 Kilometer entfernte Mutterland Dänemark deutsch besetzt war, und im Gegenzug eine Besetzung durch britische bzw. kanadische Kräfte drohte, wie bei Island und den Färöer. Seither hat die Großmacht aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen mehrfach ein strategisches Interesse für Grönland bekundet, das ein international anerkanntes, autonomes Territorium Dänemarks ist, aber nur von gut 50.000 Einheimischen bewohnt wird.
Project Iceworm
Project Iceworm war der Name eines hochgeheimen Programms der Vereinigten Staaten in den 1950 und 1960er Jahren, das darauf abzielte, Raketen in Grönland zu stationieren.
Camp Century
Camp Century ist eine verlassene Militärbasis der Vereinigten Staaten in Grönland. Sie befindet sich 240 km östlich der US-amerikanischen Thule Air Base und wurde ab Ende 1958 im Rahmen des Projekts Project Iceworm errichtet.
Pituffik Space Base alias ‘Thule Air Base’
Die Pituffik Space Base (grönländisch Pituffik [piˈtufːik], deutsch ‚Wo man etwas festmacht‘; bis zum 6. April 2023: Thule Air Base genannt, IATA-Code: THU, ICAO-Code: BGTL) ist ein Militärflugplatz der USA im südlichen Teil der Hayes-Halbinsel in Avanersuaq, Grönland. Der Flugplatz wurde ab dem 12. Januar 1951 erbaut. Administrativ bildet die Air Base mit ihrer Umgebung eine 658 km² große gemeindefreie Enklave umgeben vom Gebiet der Avannaata Kommunia. Die Anlage dient u. a. zur Überwachung von Raketenstarts und Weltraumaktivitäten in der Nördlichen Hemisphäre.
Grönland steht nicht zum Verkauf !
Der Premierminister Grönlands warnte Präsident Donald Trump vor seinem umstrittenen Plan, das Gebiet zu erwerben, und schrieb am Mittwoch in den sozialen Medien: „Grönland gehört uns.“
In seiner Rede vor einer gemeinsamen Sitzung des Kongresses am Dienstag drückte Trump erneut seinen Wunsch aus, die Kontrolle über die arktische Insel zu übernehmen – die ein halbautonomes Gebiet innerhalb Dänemarks ist. Amerika, sagte er, werde das strategische Gebiet „auf die eine oder andere Weise“ erwerben.
Premierminister Mute Bourup Egede wies Trumps Äußerungen in einem Facebook-Post zurück.
“Grönland gehört den Grönländern”, schrieb er. “Wir sind keine Amerikaner, wir sind keine Dänen, weil wir Grönländer sind. Das ist es, was die Amerikaner und ihre Führer verstehen müssen: Wir sind nicht käuflich und wir können nicht ignoriert werden.”
“Die Zukunft des Landes wird natürlich von uns selbst bestimmt”, fügte Egede hinzu. “Grönland gehört uns. Wir wollen weder Amerikaner noch Dänen sein, wir sind Kalaallit. Die Amerikaner und ihre Führer müssen das verstehen.”
„Wir sind nicht käuflich und können nicht weggenommen werden“, sagte Egede. „Die Zukunft wird von uns in Grönland entschieden.“
Trump hat seit seiner ersten Amtszeit den Wunsch geäußert, Grönland zu erwerben. Die an Mineralien reiche Insel liegt am Polarkreis an zwei potenziellen Schifffahrtsrouten durch die Arktis – der Nordwestpassage und der Transpolaren Seeroute – die voraussichtlich besser befahrbar werden, da der Klimawandel und wärmere Gewässer den Rückgang des arktischen Meereises verursachen.
Während seiner Ansprache vor dem Kongress am Dienstag stand Grönland im Mittelpunkt von Trumps außenpolitischen Äußerungen.
„Wir unterstützen nachdrücklich Ihr Recht, über Ihre eigene Zukunft zu bestimmen, und wenn Sie dies wünschen, heißen wir Sie in den Vereinigten Staaten von Amerika willkommen“, sagte Trump. „Wir werden für Ihre Sicherheit sorgen. Wir werden Sie reich machen. Und gemeinsam werden wir Grönland zu Höhen führen, die Sie nie für möglich gehalten hätten.“
Der Präsident sagte, seine Regierung arbeite „mit allen Beteiligten zusammen, um das Ziel zu erreichen.“
“Wir brauchen es wirklich für die internationale Sicherheit”, sagte er. “Und ich glaube, wir werden es bekommen. Auf die eine oder andere Weise werden wir es bekommen.”
Dänemark hat außerdem jeden Vorschlag zurückgewiesen, die Souveränität Grönlands an die USA zu übertragen.
Im Februar sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen: „Grönland ist heute ein Teil des Königreichs Dänemark. Es ist Teil unseres Territoriums und steht nicht zum Verkauf.“
Frederiksen und Vertreter Grönlands haben als Reaktion auf Trumps Versuch, das Gebiet vollständig zu erwerben, Verhandlungen über eine Ausweitung der US-Militärpräsenz auf der Insel vorgeschlagen.
Trumps Grönland-Ansage sorgt für Lacher – Reaktion kommt sofort
Unter Gelächter verkündete Donald Trump, dass er Grönland übernehmen will. Die Insulaner selbst finden das nicht witzig, sie reagieren deutlich auf den US-Präsidenten.
In Donald Trumps erster Rede vor dem US-Kongress nach seiner Wiederwahl skizzierte der US-Präsident in unverhohlener Manier seine geostrategischen Ambitionen. Ins Visier des 78-Jährigen ist neben dem Panamakanal schon seit Längerem auch Grönland geraten. Trump machte am Dienstagabend (Ortszeit) den Anspruch der USA auf die größte Insel der Welt einmal mehr deutlich.
“Ich habe heute Abend auch eine Nachricht an Grönland und seine wunderbaren Einwohner”, sagte der Republikaner unter dem Gelächter vieler Parteigenossen. “Wir werden Euch beschützen. Wir werden Euch reich machen. Und gemeinsam werden wir Grönland so starkmachen, wie Ihr es nie zuvor für möglich gehalten habt”, sagte Trump an die rund 55.000 Einwohner der Insel gewandt.
Dass das amerikanische Ansinnen, Grönland zum Staatsgebiet der USA zu machen, jedoch kein Witz, sondern durchaus ernst gemeint sein dürfte, unterstrich Trump mit den Worten: “Ich denke, wir werden es so oder so bekommen. Auf die ein oder andere Art und Weise.” Hinter ihm am Rednerpult war unter anderem Vizepräsident J. D. Vance zu sehen, der die Anmerkungen des Präsidenten mit höhnischem Lachen begleitete.

Grönländische Ministerin über Trump: “Respektlos”
Naaja Nathanielsen, Grönlands Ministerin für natürliche Ressourcen, Gleichberechtigung, Wirtschaft und Justiz, sagte dem britischen “Guardian” wenig später, die Szenen im US-Kongress zeigten einen “grundlegenden Mangel an Respekt für uns als Volk, für unsere historische Verbindung zu diesem Land und für unsere demokratischen Institutionen”.
Sie sehe durchaus das Potenzial für mehr Handel und Zusammenarbeit zwischen den USA und Grönland, allerdings bemängelte Nathanielsen “das Fehlen eines respektvollen Tons”. Dies stünde einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Wege. Sie fügte hinzu, es sei “respektlos, amerikanische Gesetzgeber über Aussagen wie ‘wir werden es so oder so bekommen’ kichern zu hören”.

Auch der grönländische Regierungschef Múte B. Egede hat Trumps-Ambitionen erneut zurückgewiesen. In einem Facebook-Post schrieb Egede: “Wir möchten nicht Amerikaner sein und auch nicht Dänen, wir sind Kalaallit (Grönländer). Das müssen die Amerikaner und ihr Präsident verstehen.” Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen stellte sich hinter Egede. Das grönländische Volk müsse selbst über die Zukunft seines Landes entscheiden, sagte sie im Rundfunksender DR.
Trump-Anhänger fordert Umbenennung in “Rot, Blau und Weißland”
Grönland liegt zwischen dem Nordatlantik und dem Polarmeer und gehört zur sogenannten dänischen Reichsgemeinschaft, ist aber weitgehend unabhängig. Es hat eine enorme Bedeutung für das Weltklima und die militärische Kontrolle der Arktis und ist reich an Rohstoffen. Zudem verlaufen in der Region wichtige Schifffahrtsrouten. Der US-Präsident hatte schon mehrfach angekündigt, sich die zum Königreich Dänemark gehörende Insel einverleiben zu wollen – dabei schloss er auch militärischen und wirtschaftlichen Zwang nicht aus.

Mitte Februar hatte der MAGA-Republikaner Earl “Buddy” Carter einen Gesetzesantrag in den Kongress eingebracht, der es der Trump-Administration erlauben würde, Grönland zu akquirieren und in “Rot, Blau und Weißland” (“Red, Blue and Whiteland”) umzubenennen.
“Amerika ist wieder da und wird mit dem Beitritt von ‘Rot, Blau und Weißland’ bald größer sein als je zuvor”, sagte Carter in einer Erklärung. “Wir werden mit Stolz das Volk [Grönlands] in der freiesten Nation aller Zeiten [den USA] willkommen heißen.”
“Grönland steht nicht zum Verkauf”
Die Reaktion aus Dänemark folgte auf dem Fuß. “Es besteht eindeutig ein Bedarf an mehr Erwachsenen im Raum, wenn die US-Regierung Außenpolitik formuliert”, sagte der dänische Europaabgeordnete Anders Vistisen von der nationalistischen, rechtsgerichteten Dänischen Volkspartei. “Wenn diese Leute nicht langsam einsehen, wie absurd das alles ist, haben sie wirklich den Bezug zur Realität verloren”, sagte er dem Magazin “Politico”.

“Grönland steht nicht zum Verkauf, und das Einzige, was die USA mit diesem Verhalten erreichen, ist die Entfremdung von einem ihrer loyalsten und zuverlässigsten Verbündeten in Europa”, sagte Vistisen. “Die USA werden nicht stärker, wenn sie diesen Verbündeten verlieren – nur schwächer und irrelevanter für die Welt.”
In die gleiche Kerbe schlug nach Trumps Rede am Dienstag nun auch Nathanielsen. Demnach sendeten die USA “einige sehr unklare Signale” darüber aus, wen sie als Verbündete betrachteten und wie sie ihre “enorme Macht” einzusetzen gedenken, sagte die Ministerin. Trumps neo-imperialistischer Agenda erteilte sie eine deutliche Absage: “Ich sage ‘Nein, danke’ zu der Idee von Rot, Blau und Weißland.”
“Das wird nicht passieren”, sagte auch Dänemarks Verteidigungsminister Trouls Lund Poulsen in einem Radio-Interview zu Trumps Grönland-Plänen. Wohin sich Grönland entwickeln werde, würden dessen Bewohner selbst entscheiden.
Wahlen am 11. März in Grönland

Das geografisch zu Nordamerika gehörende Grönland war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit dem Jahr 1979 einen Autonomiestatus, der 2009 erweitert wurde. Bei den meisten Grönländern handelt es sich um Inuit. Die Ureinwohner besiedelten die Insel zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Sie sind stolz auf ihre enge Verbundenheit mit der Natur sowie ihre Kultur und Traditionen. Diese ermöglichten es ihnen, jahrhundertelang unter schwierigsten Bedingungen zu überleben.
Trotz der dünnen Besiedlung der Insel besticht Grönland durch seine strategisch wichtige Lage in der Arktis, seine wertvollen Bodenschätze, darunter die Seltenen Erden, die unter dem Eis eingeschlossen sind, und seine Milliarden von unerschlossenen Ölvorkommen. Auch bedeutende Schifffahrts- und Handelsrouten machen die Insel attraktiv, denn das Eis, das den größten Teil Grönlands bedeckt, zieht sich aufgrund des Klimawandels immer weiter zurück. Dies ermöglichte es, neue Schifffahrtsrouten zu nutzen.

Grönländer: “Wollen nicht amerikanisch sein”
Am 11. März wählen die Grönländer ein neues Parlament. Die Unabhängigkeit vom dänischen Königreich ist ein zentrales Thema im Wahlkampf. Die Insel ist auf die finanzielle Unterstützung aus Kopenhagen angewiesen, dennoch fühlen sich viele Grönländer von ihrer einstigen Kolonialmacht noch immer unzureichend wertgeschätzt. Trumps öffentliche Drohgebärden empfinden die Grönländer aber ebenfalls als Beleidigung.
“Meine große Sorge ist es, dass Trump kommt und sich Grönland einfach unter den Nagel reißt”, sagte der Fischer Qooqu Berthelsen der Nachrichtenagentur AAP. “Wir Grönländer wollen nicht dänisch sein und wir wollen ganz bestimmt nicht amerikanisch sein. Grönland soll ganz einfach Grönland bleiben”, so der 23-Jährige aus der Hauptstadt Nuuk.
Scholz schickt eine eindringliche Grönland-Warnung an Trump
Trump droht mit Militär
Was will Donald Trump von Grönland? Mit Äußerungen – nicht nur zu der Insel – schreckt der Amerikaner die Europäer auf. Der Bundeskanzler reagiert deutlich.
Angesichts der jüngsten Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat Bundeskanzler Olaf Scholz Trump öffentlich an das internationale Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen erinnert. „Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden“, sagte Scholz in Berlin. „Dieses Prinzip gilt, und es ist eine Grundlage unserer Friedensordnung.“
Zuletzt hatte bereits der französische Außenminister Jean-Noël Barrot in einem Interview die Europäer darauf eingeschworen, sich militärisch weiter zu stärken. „Wenn Sie mich fragen, ob ich denke, dass die USA in Grönland einfallen, ist die Antwort Nein“, sagte der Franzose. Trump hatte zuvor mehrfach Interesse an der zu Dänemark gehörenden Insel Grönland geäußert. Bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen in Mar-a-Lago schloss er den Einsatz des Militärs nicht aus, um Kontrolle über den Panama-Kanal oder Grönland zu erlangen.
„Ein gewisses Unverständnis“
Scholz berichtete, in seinen Gesprächen mit europäischen Partnern habe es „ein gewisses Unverständnis“ über gewisse Äußerungen aus den USA gegeben. „Die Unverletzlichkeit den Grenzen gilt für jedes Land.“ Dies gelte egal, ob es im Osten liege oder im Westen. Dies zähle zum Kernbestand dessen, „was wir westliche Werte nennen“. Scholz: „Daran kann und daran darf es kein Rütteln geben.“ Die Nato sei dabei zentraler Sicherheitspfeiler.
„Entschlossen und besonnen“ müsse darauf reagiert werden, dass die Sicherheitslage in Europa auf absehbare Lage sehr angespannt sei. Auf Grundlage einer gemeinsamen Bedrohungsanalyse werde präzise bestimmt, welche militärischen Anstrengungen nötig seien. Wichtig sei Zusammenstehen und geschlossenes Handeln.
Trumps Fünf-Prozent-Forderung
Trump und sein Vertrauter, der Tech-Milliardär Elon Musk, hatten sich zuletzt mehrfach in die Politik europäischer Staaten eingemischt. Trump fordert von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner in Mar-a-Lago in Florida. „Sie können es sich alle leisten.“
Expansionsgelüste des neuen US-Präsidenten
Trump schließt militärischen Druck gegen Panama und Grönland nicht aus

Der designierte US-Präsident verschärft seine Rhetorik gegenüber Panama und Dänemark. Auch Kanada würde er gerne in die USA eingemeinden. Die Grenze zum nördlichen Nachbarn nennt er „künstlich“.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Druck nicht ausgeschlossen bei seinem Bestreben, Kontrolle über den Panamakanal und Grönland zu erlangen. Der Republikaner antwortete am Dienstag auf eine entsprechende Frage eines Journalisten auf seinem Anwesen im Bundesstaat Florida: „Nein, das kann ich Ihnen nicht versichern.“
Trump hatte zuvor die Durchfahrtgebühren am Panama-Kanal als „höchst ungerecht“ bezeichnet. Er forderte, die Kontrolle der Wasserstraße an die USA zurückzugeben, falls diese nicht fair behandelt würden.
Der Kanal – eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt und eine strategisch wichtige Passage, um Kriegsschiffe aus dem Atlantik in den Pazifik zu verlegen – wurde im frühen 20. Jahrhundert von den USA gebaut und lange kontrolliert, bevor die Verwaltung schrittweise an Panama überging. „Der Panama-Kanal ist lebenswichtig für unser Land. Er wird von China betrieben“, beklagte Trump in Mar-a-Lago. Trump tritt am 20. Januar seine zweite Amtszeit an.
Panamas Regierung wies die Ansprüche auf den Kanal umgehend zurück. „Die Souveränität unseres Kanals ist nicht verhandelbar“, sagte Außenminister Javier Martínez-Acha bei einer Pressekonferenz. Aufgabe des Kanals sei es, der Menschheit und dem Welthandel zu dienen. „Die einzigen Hände, die den Kanal kontrollieren, sind panamaisch und das wird auch so bleiben.“
Auch Dänemark könnte Trump demnach mit dem Militär drohen, wenn das europäische Land Grönland nicht an die USA verkaufen will. Trump hatte in den vergangenen Tagen wiederholt geäußert, dass er das zu Dänemark gehörende, aber weitgehend autonome Gebiet, gerne den USA anschließen würde.
Kanada hat er mit Blick auf seinen Vorschlag zu einer Fusion mit den USA mit „wirtschaftlicher Gewalt“ gedroht. Auf die Frage, ob er militärische Gewalt anwenden würde, sagte Trump am Dienstag: „Nein, wirtschaftliche Gewalt.“
Trump nennt Grenze zu Kanada „künstlich gezogene Linie“
„Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas“, sagte Trump. „Man würde diese künstlich gezogene Linie loswerden und sich anschauen, wie das aussieht. Und es wäre auch viel besser für die nationale Sicherheit.“
Die Reaktion aus dem Nachbarland folgte prompt. Noch-Regierungschef Justin Trudeau sagte, Kanada werde niemals Teil der USA sein und niemals vor Trumps Drohungen zurückschrecken. Es gebe „nicht den Hauch einer Chance, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird“, erklärte er am Dienstag im Onlinedienst X und verwies auf die engen bilateralen Sicherheits- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern.
Unsere Wirtschaft ist stark. Unser Volk ist stark. Wir werden niemals vor Drohungen zurückschrecken.
Kanadas Außenministerin Melanie Joly
Kurz zuvor hatte Kanadas Außenministerin Melanie Joly bei X erklärt, Trumps Äußerungen zeigten „ein völliges Missverständnis dessen, was Kanada zu einem starken Land macht“. „Unsere Wirtschaft ist stark. Unser Volk ist stark. Wir werden niemals vor Drohungen zurückschrecken“, betonte Joly.
Trump hatte bereits am Vortag nach der Rücktrittsankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau seinen Vorschlag wiederholt, Kanada solle mit den USA fusionieren. Bei einer Fusion „gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken und sie wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Trump hatte Ende November angekündigt, Importe aus Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent zu belegen.
Trump fordert von Nato-Mitgliedern deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben
Trump forderte von den Nato-Mitgliedstaaten außerdem, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida und schob nach: „Sie können es sich alle leisten.“
Mit dieser Forderung bestätigte Trump entsprechende Medienberichte von Ende Dezember. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte bereits angedeutet, dass er mit verstärktem Druck von Trump in dieser Frage rechnet.
Der Republikaner hatte im Wahlkampf angekündigt, sich in der Nato dafür einsetzen zu wollen, dass alle Bündnismitglieder künftig drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Nun erhöhte er seine Forderung noch weiter. Das aktuelle Nato-Ziel sieht lediglich eine Mindestquote in Höhe von zwei Prozent vor.
Während seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) hatte Trump mit einem Austritt der USA aus dem Militärbündnis gedroht, falls die Partnerländer nicht ihre Verpflichtung erfüllen, mindestens zwei Prozent des BIP in Verteidigung zu investieren. Bei seiner Pressekonferenz brüstete sich Trump damit, erst durch seinen Druck hätten die Nato-Partner damals ihre Ausgaben erhöht – nur weil er damit gedroht habe, die Länder andernfalls nicht mehr zu beschützen.
Fortsetzung einer alten Debatte
Der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte der Debatte über Verteidigungsausgaben eine neue Dringlichkeit verliehen.
Nato-Schätzungen für 2024 zufolge sollten rund zwei Drittel der 32 Nato-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel erreichen. Die Bundesregierung hat dem Bündnis für 2024 Verteidigungsausgaben in Höhe von rund 90,6 Milliarden Euro gemeldet. Schätzungen aus dem Monat Juni zufolge könnte dies einem BIP-Anteil von etwa 2,1 Prozent entsprechen. Den Nato-Schätzungen für 2024 nach lagen die USA selbst zuletzt bei einem Ausgabenanteil von 3,38 Prozent – also deutlich unter fünf Prozent.
Wehrausgaben von mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts sind die aktuell geltenden Vorgaben der Nato. Deutschland hatte die zwei Prozent lange Zeit nicht erreicht, erst wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wuchsen die Ausgaben für Verteidigung kräftig an. In seiner ersten Amtszeit (2017-2021) hatte Trump vor allem Deutschland immer wieder zu geringe Zahlungen vorgeworfen.
Trump will neuen Namen für Golf von Mexiko
Doch seit einiger Zeit mehren sich auch die Stimmen in Europa und Deutschland, deutlich mehr als zwei Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben. Nato-Schätzungen für 2024 zufolge sollten rund zwei Drittel der 32 Nato-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel erreichen. Die Bundesregierung hat dem Bündnis für 2024 Verteidigungsausgaben in Höhe von rund 90,6 Milliarden Euro gemeldet. Schätzungen aus dem Monat Juni zufolge könnte dies einem BIP-Anteil von etwa 2,1 Prozent entsprechen. Den Nato-Schätzungen für 2024 nach lagen die USA selbst zuletzt bei einem Ausgabenanteil von 3,38 Prozent – also deutlich unter fünf Prozent.
Zudem schlug er vor, der Golf von Mexiko sollte in „Golf von Amerika“ umbenannt werden. Der von ihm vorgeschlagene Name habe „einen wunderschönen Klang“, erklärte Trump bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. „Was für ein schöner Name. Und er ist angemessen. Er ist angemessen.“
Der Name des Meerbusens an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba.
Schlussendlich erhöhte Trump auch noch einmal den Druck für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort von der Hamas festgehaltenen Geiseln. „Im Nahen Osten wird die Hölle losbrechen, und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird – offen gesagt – für niemanden gut sein“, wenn die Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zurück seien, sagte er vor Journalisten in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Wer außer der Hamas gemeint war, sagte Trump nicht und nannte auch wie auch schon bei einer ähnlichen Äußerung Anfang Dezember keine weiteren Details.
Trump ernennt Sonderbotschafter für Grönland

Der zum Grönland-Sondergesandten ernannte Gouverneur Jeff Landry
“Wir müssen es haben.” Mit diesen Worten hat US-Präsident Donald Trump erneut Ansprüche auf Grönland erhoben und sie mit Fragen der nationalen Sicherheit begründet. Er ernannte den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zu seinem Grönland-Sondergesandten. Die Ministerpräsidenten Grönlands und Dänemarks reagierten mit einer Erklärung, in der es u. a. hieß, sie erwarteten von den USA “Respekt vor unserer gemeinsamen territorialen Integrität”.
Jeff Landry

Jeffrey Martin „Jeff“ Landry (* 23. Dezember 1970 in St. Martinville, Louisiana) ist ein US-amerikanischer Politiker. Seit dem 8. Januar 2024 amtiert er als Gouverneur des US-Bundesstaats Louisiana. Von 2011 bis 2013 vertrat er den Bundesstaat Louisiana im US-Repräsentantenhaus. Am 14. Oktober 2023 wurde er mit 51,6 Prozentpunkten zum neuen Gouverneur von Louisiana gewählt. Im Dezember 2025 wurde er zum Sondergesandten für Grönland ernannt.
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