2025 überall Fruchtfliegen

Unter dem Begriff Fruchtfliegen sind im deutschen Sprachgebrauch zwei Familien der Fliegen (Unterordnung Brachycera) bekannt:

  • die Drosophilidae (Taufliegen, auch Obst- oder Essigfliegen genannt) mit dem als biologisches Forschungsobjekt weltbekannten Vertreter Drosophila melanogaster und dem auch als Kirschessigfliege bekannten besonders häufigen Schädling (2009 von Südostasien nach Europa eingeschleppt)
  • die Tephritidae (auch Bohrfliegen genannt)

Die Taufliegen (Drosophilidae), auch Obstfliegen, Fruchtfliegen, Gärfliegen, Mostfliegen und Essigfliegen genannt, sind eine Familie der Fliegen (Brachycera) innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera). Es handelt sich bei ihnen um kleine, nur etwa ein bis sechs, meist zwei Millimeter große Fliegen, die fast überall vorkommen: in feuchten Laubwäldern und an Waldrändern, aber auch in der Nähe menschlicher Behausungen. Sie werden von faulenden Früchten sowie Getränkeresten in offenen Flaschen angezogen, von deren gärenden Substanzen sie sich ernähren. Der deutsche Trivialname „Obstfliegen“ ist auf diese Vorliebe für faulendes Obst zurückzuführen. Der Name „Taufliegen“ leitet sich vom Verhalten der Tiere ab. Sie fliegen überwiegend morgens und abends, also zu jenen Zeiten, in denen sich häufig Tau niederschlägt. Weltweit sind über 3000 Arten bekannt. Davon leben etwa 50 in Deutschland. Man unterscheidet Wildarten, die ökologisch an Gehölze gebunden sind, und Kulturfolger, die sich an menschliche Lebensgewohnheiten angepasst haben und vorwiegend im Kompost und überall dort leben, wo Früchte lagern oder Fruchtsäfte gären. Kulturfolger sind beispielsweise Drosophila melanogasterDrosophila simulansDrosophila funebrisDrosophila busckiiDrosophila immigransDrosophila hydei und Drosophila repleta. Einige Wildarten kommen auch in Gärten, manche sogar in Häusern vor, wie zum Beispiel Drosophila subobscura und Drosophila limbata. Von den Kulturfolgern sind manche auch außerhalb von Siedlungen anzutreffen, aber sie können dort keine dauerhaften Populationen aufbauen. Am bekanntesten ist die Art Drosophila melanogaster, die zwei bis drei Millimeter lang wird, gelbbraun gefärbt ist, schwarze Hinterleibsringe und rote Augen besitzt und im 20. Jahrhundert zu einem Standard-Untersuchungsobjekt der Genetik wurde.

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), Schweizerdeutsch Chriesessigflüüge und Baseldeutsch Girschessigfliäge, ist eine Art aus der Familie der Taufliegen (Drosophilidae) und ist eng mit Drosophila melanogaster verwandt. Sie ist in Südostasien beheimatet und wurde 1931 von Shonen Matsumura erstbeschrieben. In Japan wurde sie bereits 1916 von T. Kanzawa beobachtet. In den 1930er Jahren wurde Drosophila suzukii in Japan, Korea und China nachgewiesen, 1980 in Hawaii, im August 2008 in Kalifornien, Oregon, Washington, British Columbia und Florida, 2010 in South Carolina, North Carolina, Louisiana, Utah, Michigan und Wisconsin. Im gleichen Zeitraum wurde sie auch in mehreren europäischen Ländern festgestellt; 2009 in Spanien, Frankreich, Italien und Slowenien, 2011 in der Schweiz, Österreich, Belgien und Deutschland. Die Art gilt im Obstbau als Schädling, da sie die reifenden Früchte von Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Pfirsichen, Pflaumen, Nektarinen, Aprikosen, Trauben und anderen schädigt. Durch ihre enorm schnelle Vermehrung können große Schäden verursacht werden. Der kurze Generationszyklus der Kirschessigfliege macht sie zu einem mit heutigen Insektiziden schwer bekämpfbaren Insekt.

Die Frucht- oder Bohrfliegen (Tephritidae, früher auch Trypetidae) sind eine Familie der Fliegen (Brachycera). Weltweit kommen ca. 4700 Arten in knapp 500 Gattungen vor. In Europa leben ca. 264 Arten in 68 Gattungen. In der Nearktis sind es mehr als 360 Arten in 62 Gattungen. Die Tephritidae sollten nicht mit den Taufliegen (Drosophilidae) verwechselt werden, die im deutschen Sprachgebrauch ebenfalls als „Fruchtfliegen“ bezeichnet werden.

Das Groene Hart Krankenhaus (Groene Hart Ziekenhuis) in den Niederlanden hat am 18. September 2025 alle geplanten Operationen abgesagt, weil in den Operationssälen Fruchtfliegen (fruitvliegjes) entdeckt wurden. Nur Notfalloperationen finden noch statt, da auf den dafür genutzten Sälen die Fliegen bereits bekämpft wurden. Insgesamt sind sechs Operationssäle geschlossen, was zur Verschiebung von etwa 40 geplanten Operationen führt. Das Krankenhaus untersucht derzeit, wie die Fruchtfliegen in die Operationssäle gelangt sind, und ergreift Maßnahmen zur Beseitigung der Fliegen, um die Säle so schnell wie möglich wieder öffnen zu können. Ziel ist es, das Infektionsrisiko nach Operationen so gering wie möglich zu halten. Diese Situation zeigt, wie ernst die Problematik mit Fruchtfliegen in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern ist und verdeutlicht die Herausforderungen, die durch die vermehrte Präsenz solcher Insekten 2025 entstehen.

2025 gibt es landesweit eine starke Vermehrung von Fruchtfliegen (auch Obst-, Essig- oder Taufliegen genannt). Diese kleinen Insekten fühlen sich besonders wohl in warmen Umgebungen und werden von gärenden oder faulenden Früchten sowie ähnlichen Nahrungsquellen wie Biomüll, Saftresten oder Abflüssen angezogen. Fruchtfliegen vermehren sich sehr schnell: Ein Weibchen kann bis zu 400 Eier alle zwei Tage legen, und innerhalb von 10 bis 14 Tagen entwickeln sich diese Eier zu ausgewachsenen Fliegen. Bei optimalen Temperaturen führt das zu exponentiellem Wachstum der Populationen. Die Fliegen sind zwar nicht als direkte Gesundheitsgefahr eingestuft, da sie keine Bakterien oder Viren übertragen, sie fördern aber die schnelle Fäulnis von Obst durch Übertragung von Hefepilzen. Besonders in Haushalten und auch in öffentlichen Einrichtungen können sie dadurch zu einer echten Plage werden. So verursacht der Ausbruch auch Probleme in kritischen Bereichen wie Krankenhäusern: Im Groene Hart Krankenhaus in den Niederlanden mussten deshalb kürzlich alle geplanten Operationen abgesagt werden, weil Fruchtfliegen in den Operationssälen entdeckt wurden.

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