Als Geschichtsrevisionismus oder Revisionismus bezeichnet man Versuche, ein wissenschaftlich, politisch und gesellschaftlich anerkanntes Geschichtsbild zu revidieren, indem bestimmte historische Ereignisse wesentlich anders als in der gegenwärtigen Geschichtswissenschaft dargestellt, erklärt oder gedeutet werden. Der Ausdruck Revisionismus stammt ursprünglich aus der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie und der Kritik des Staatssozialismus und ist nicht auf Geschichtsdeutung begrenzt. Im englischen Sprachraum bedeutet historical revisionism meist wertfrei eine neue Interpretation historischer Ereignisse auf der Basis neuer empirischer Daten.
Im Unterschied zur quellenbasierten „Revision“ (Korrektur) einer historischen Ereignisdarstellung nehmen Akteure in Deutschland Geschichtsrevisionismus zur Umdeutung der Vergangenheit des Deutschen Volkes. Sie deuten besonders die Zeit des Nationalsozialismus um, NS-Verbrechen werden korrigiert. Zwar wird in der Fachliteratur über den Rechtsextremismus „Revisionismus“ oft mit Holocaustleugnung gleichgesetzt, doch umfasst der an sich verharmlosende Begriff „Revisionismus“ ein breiteres Themenspektrum.
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