Republik Finnland

Finnland (finnisch Suomi/? [ˈsuɔmi], schwedisch Finland/? [ˈfɪnland]), amtlich Republik Finnland (finnisch Suomen tasavalta, schwedisch Republiken Finland), ist eine parlamentarische Republik in Nordeuropa, seit 1995 Mitglied der Europäischen Union und seit 2023 Mitglied der NATO. Finnland grenzt an SchwedenNorwegenRussland und die Ostsee. Mit etwa 5,5 Millionen Einwohnern auf einer Fläche fast so groß wie Deutschland gehört Finnland zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas. Der Großteil der Bevölkerung lebt im Süden des Landes mit der Hauptstadt Helsinki sowie den Großstädten EspooTampereVantaa und Turku. Die beiden Amtssprachen sind Finnisch und Schwedisch, wobei 88,7 % der Bevölkerung finnisch- und 5,3 % schwedischsprachig sind (siehe unten). Die einsprachig schwedische Inselgruppe Åland hat einen weitreichenden Autonomiestatus. Seit dem Ende der letzten Kaltzeit ist Finnland nachweislich von Menschen besiedelt. Ab der Völkerwanderungszeit kam Finnland über den sich ausweitenden Ostseehandel stärker in Kontakt mit dem übrigen Europa; im Hochmittelalter wurde es christianisiert. Finnland war jahrhundertelang ein Teil Schwedens. Es geriet im 18. Jahrhundert zunehmend in den Einflussbereich des expandierenden Russischen Kaiserreiches und wurde ihm 1809 als Großfürstentum Finnland eingegliedert. Mit der Einführung des Frauenwahlrechts 1906 war Finnland das erste Land in Europa, in dem das aktive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene eingeführt wurde, und weltweit war es nach Neuseeland und Australien der dritte Staat. Beim passiven Wahlrecht ist Finnlands Spitzenstellung noch deutlicher: Erstmals weltweit wurden Frauen in ein Parlament gewählt. Der Sturz des russischen Zaren (Nikolaus II. dankte Mitte März 1917 ab) und die Oktoberrevolution 1917 ermöglichten Finnland die Loslösung von Russland. Am 6. Dezember 1917 beschloss das finnische Parlament die finnische Unabhängigkeitserklärung.
Der 1939 geschlossene deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt wies Finnland der sowjetischen Interessensphäre zu. Im Herbst 1939 konfrontierte die Sowjetunion Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge und begründete das mit angeblich unabdingbaren Sicherheitsinteressen für Leningrad. Finnland widersetzte sich der Forderung, daraufhin griff die Rote Armee am 30. November 1939 das Nachbarland an mit dem mutmaßlichen Ziel der Besetzung des gesamten finnischen Staatsgebiets. Der kriegerische Überfall (Winterkrieg) wurde von den zahlen- wie materialmäßig deutlich unterlegenen finnischen Streitkräften zunächst gestoppt. Erst nach einer entscheidenden sowjetischen Offensive im Februar 1940 durchbrachen die sowjetischen Soldaten die finnischen Stellungen. Am 13. März 1940 kam es zu einem Friedensvertrag, bei dem Finnland zwar seine Unabhängigkeit bewahren konnte, aber große Teile Kareliens abtreten musste, darunter die damals zweitgrößte Stadt des Landes Wyborg. Die Finnen verloren insgesamt ca. 70.000 Menschen; die sowjetischen Verluste sind bis heute nicht geklärt.
Als Deutschland unter Bruch des Nichtangriffspakts am 22. Juni 1941 die Sowjetunion angriff, trat Finnland in Kooperation mit Deutschland in den Krieg ein, der in Finnland als Fortsetzungskrieg bezeichnet wird. Die finnische Armee eroberte nicht nur die verlorenen Gebiete zurück, sondern drang auch tief in das zur Sowjetunion gehörige Gebiet Ostkareliens ein. Mit den Erfolgen schien das Ziel erreichbar, die von vielen Finnen als Volksgenossen angesehenen ostseefinnischsprachigen Volksgruppen des Gebiets in einem Großfinnland zusammenzuführen. 1944 musste sich Finnland jedoch nach den Erfolgen der Roten Armee aus den besetzten Gebieten zurückziehen und sah sich erneut der drohenden sowjetischen Besetzung gegenüber. Am 19. September 1944 schloss es mit der Sowjetunion den Separatfrieden von Moskau, der den Fortsetzungskrieg beendete. Die Gebietsverluste des Winterkrieges wurden bestätigt, zudem musste das Gebiet Petsamo abgetreten werden.
Der Separatfrieden verpflichtete Finnland, die deutschen Truppen aus dem Land zu vertreiben, und so schloss sich der finnisch-deutsche Lapplandkrieg an, in dessen Verlauf die sich zurückziehenden deutschen Truppen große Teile Lapplands völlig zerstörten. Der Krieg endete am 27. April 1945 mit dem Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Kilpisjärvi. Der Kriegszustand mit den Alliierten wurde durch den Pariser Friedensvertrag von 1947 endgültig beendet.


Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt
Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (vollständige Bezeichnung: Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) oder nach den Unterzeichnern Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt, auch als Hitler-Stalin-Pakt bekannt, war ein Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion, der am 24. August 1939 (mit Datum vom 23. August 1939) in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit Josef Stalins (als KPdSU-Generalsekretär de facto Führer der Sowjetunion) und des deutschen Botschafters Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg unterzeichnet und publiziert wurde. Der Pakt garantierte dem Deutschen Reich die sowjetische Neutralität für den vorbereiteten Angriff auf Polen und den Fall eines möglichen Kriegseintritts der Westmächte. Ein geheimes Zusatzprotokoll „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ rechnete den größten Teil Polens sowie Litauen der deutschen Interessensphäre zu, Ostpolen, FinnlandEstlandLettland und Bessarabien der sowjetischen. Nachdem die Wehrmacht beim Überfall auf Polen die westpolnischen Gebiete und die Rote Armee daraufhin Ostpolen militärisch besetzt hatten, wurde mit dem Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 eine engere Zusammenarbeit der beiden Staaten vereinbart und die Interessengebiete den neuen Verhältnissen angepasst. Neben einer Bekräftigung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit präzisierten begleitende, teils geheime Abkommen die Aufteilung Polens, schlugen die baltischen Staaten, diesmal mit Litauen, der Sowjetunion zu und legten die Überführung der deutschen, ukrainischen und weißrussischen Minderheiten aus den betroffenen Gebieten in den eigenen Machtbereich fest. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 brach das Deutsche Reich diese beiden Verträge.

Winterkrieg
Der Winterkrieg (finnisch talvisotaschwedisch vinterkrigetrussisch Зимняя война Simnjaja woina) wurde vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragen. Er wird auch als sowjetisch-finnischer Krieg (russisch Советско-финская война Sowetsko-finskaja wojna) oder „sowjetisch-finnländischer Krieg“ (russisch Советско-финляндская война Sowetsko-finljandskaja wojna) bezeichnet. Im Herbst 1939 hatte die Sowjetunion ihr Nachbarland Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge konfrontiert und diese mit unabdingbaren Sicherheitsinteressen für die Stadt Leningrad begründet. Nachdem Finnland die Forderungen abgelehnt hatte, griff die Rote Armee das Land am 30. November 1939 an. Ursprüngliches Kriegsziel der Sowjetunion war vermutlich die Besetzung des gesamten finnischen Staatsgebiets gemäß dem Ribbentrop-Molotow-Pakt. Der Angriff wurde aber von den zahlen- wie materialmäßig erheblich unterlegenen finnischen Streitkräften zunächst gestoppt. Erst nach umfassenden Umgruppierungen und Verstärkungen konnte die Rote Armee im Februar 1940 eine entscheidende Offensive beginnen und die finnischen Stellungen durchbrechen. Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau. Finnland konnte seine Unabhängigkeit wahren, musste aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen, insbesondere große Teile Kareliens abtreten. Rund 70.000 Finnen wurden in dem Konflikt verwundet oder getötet. Die Größenordnung der sowjetischen Verluste ist umstritten; sie wird auf ein Vielfaches geschätzt. Der Kriegsverlauf offenbarte Schwächen in der Roten Armee, die einerseits die sowjetische Führung zu umfassenden Reformen veranlassten und andererseits im Deutschen Reich zu einer folgenreichen Unterschätzung der militärischen Stärke der Sowjetunion beitrugen. In Finnland halfen die militärischen Abwehrerfolge, die im Finnischen Bürgerkrieg zu Tage getretene gesellschaftliche Spaltung abzumildern.

Der Finnland-WW2-Vorfall ‘Der Weiße Tod’
Die sowjetische Division, die 1939 erfror, nachdem sie in Finnland auf etwas Unbekanntes gestoßen war. Der Körper eines eingefrorenen sowjetischen Soldaten wurde 1939 von finnischen Kämpfern hochgehoben, um sowjetische Truppen einzuschüchtern.
Simo Häyhä (* 17. Dezember 1905 in Rautjärvi; † 1. April 2002 in Hamina) war ein finnischer Soldat, der im Winterkrieg (1939–1940) als Scharfschütze diente. Von den Soldaten der Roten Armee wurde Häyhä als „Weißer Tod“ (russisch: Белая смерть, Belaja smert; finnisch: Valkoinen kuolema; schwedisch: den Vita döden) bezeichnet. Hauptsächlich mit einer finnischen Version M/28 der sowjetischen Repetierbüchse Mosin-Nagant ausgerüstet, tötete Häyhä mehr als 500 sowjetische Soldaten. Insgesamt beträgt die Anzahl der Abschüsse möglicherweise über 700. Damit hat er die höchste Anzahl von bestätigten Tötungen eines einzigen Scharfschützen in einem Krieg.
Der Weiße Tod wurde auch Simo Häyhä genannt. Der Mythos geht jedoch von einem ungeklärten Phänomen aus.
Die Schlacht an der Raate-Road (finnisch: Raatteen tien taistelu) wurde während des Winterkriegs zwischen der Sowjetunion und Finnland im Januar 1940 als Teil der Schlacht von Suomussalmi ausgetragen. Am 7. Dezember 1939 eroberte die sowjetische 163. Schützendivision Suomussalmi, saß jedoch tief auf finnischem Gebiet fest, sodass die sowjetische 44. Schützendivision der 163. zu Hilfe geschickt wurde. In der darauffolgenden Woche stoppte die zahlenmäßig unterlegene 9. Division von Oberst Hjalmar Siilasvuo die sowjetischen Streitkräfte auf der Straße Raate-Suomussalmi und besiegte sie entscheidend. Fragment der zerstörten sowjetischen Kolonne auf der Straße.
Die 44. Kiewskaja der Rotbanner-Schützendivision von Nikolai Schtschors, oder kurz die 44. Kiewskaja, war eine Elitetruppe der Sowjetunion. Sie wurde zu Beginn des russischen Bürgerkriegs aufgestellt. Im Winterkrieg wurde sie vernichtet, nachdem sie den Befehl erhalten hatte, der 163. Schützendivision beim Durchbruch einer finnischen Belagerung an der Raate-Straße zu helfen. Sie war Teil des Spezialschützenkorps der 9. Armee und sollte zusammen mit der 54. Schützendivision eingesetzt werden. Danach wurde sie im Laufe der 40er und 50er Jahre bis zu ihrer endgültigen Auflösung im Jahr 1959 mehrfach aufgestellt und wieder aufgelöst.
Im Januar 1940 im Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion besiegten zahlenmäßig unterlegene finnische Truppen eine eingekesselte sowjetische Division auf der Raate-Road durch geschickte Taktik und Geländekenntnis. Die Sowjets erlitten schwere Verluste (ca. 7.000–9.000 Tote, 1.300 Gefangene), während die Finnen vergleichsweise wenige Verluste hatten. Die Schlacht gilt als großer finnischer Sieg und Symbol für ihren Widerstand gegen die sowjetische Übermacht.

Frieden von Moskau
Der Frieden von Moskau von 1940 beendete den 105 Tage dauernden Winterkrieg zwischen der Sowjetunion und Finnland. Er wurde am 12. März 1940 von der Sowjetunion (vertreten durch Wjatscheslaw Michailowitsch MolotowAndrei Alexandrowitsch SchdanowAlexander Michailowitsch Wassilewski) und Finnland (vertreten durch Risto RytiJuho Kusti PaasikiviRudolf WaldenVäinö Voionmaa) unterschrieben und am 21. März 1940 ratifiziert. Finnland musste Karelien, den Ostteil von Salla, die Fischerhalbinsel und einige kleinere Inseln im Finnischen Meerbusen an die Sowjetunion abtreten. Im Gegenzug durfte es seine Unabhängigkeit behalten und die Sowjetunion beendete die Bestrebungen einer Annexion des Landes.

Fortsetzungskrieg
Der Fortsetzungskrieg (finnisch jatkosotaschwedisch fortsättningskriget) war der im Rahmen des Zweiten Weltkriegs als Fortsetzung des Winterkriegs (November 1939 bis März 1940) ab 22. Juni 1941 geführte Krieg zwischen Finnland und der Sowjetunion. Dabei gelang es Finnland an der Seite des Deutschen Reichs anfangs, die im Winterkrieg an die Sowjetunion verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Danach entwickelte sich ein drei Jahre andauernder Stellungskrieg, bis die Sowjetunion im Juni 1944 eine große Offensive startete, als deren Folge der Waffenstillstand von Moskau geschlossen wurde. Aufgrund dieses Vertrags verlor Finnland nicht nur die zurückeroberten Gebiete an die Sowjetunion, sondern musste auch weitere Gebiete an diese abtreten. Außerdem war es verpflichtet, die noch im Land befindlichen deutschen Truppen anzugreifen, was zum Lapplandkrieg und dem Rückzug der deutschen Truppen aus Finnland führte. Ein Friedensvertrag kam erst im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz von 1946 zustande.

Waffenstillstand von Moskau
Der Waffenstillstand von Moskau (finnisch Moskovan välirauha, schwedisch Mellanfreden i Moskva, russisch Московское перемирие „Zwischenfrieden von Moskau“), der am 19. September 1944 in Moskau von Finnland mit der UdSSR und dem Vereinigten Königreich unterzeichnet wurde, beendete den Fortsetzungskrieg (25. Juni 1941 bis 19. September 1944). Der Fortsetzungskrieg war eine Weiterführung des Winterkrieges (30. November 1939 bis 13. März 1940), der mit einem ähnlichen Abkommen, dem Frieden von Moskau (vorläufig) beendet wurde. Auch das inoffizielle militärische Bündnis zwischen Finnland und dem Deutschen Reich wurde durch den Waffenstillstand von Moskau beendet.

Lapplandkrieg
Der Lapplandkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Finnland und den während des Zweiten Weltkrieges im Land stationierten deutschen Truppen. Er dauerte von September 1944 bis April 1945 und war der letzte der drei während des Weltkrieges auf finnischem Boden ausgetragenen Kriege. Es kam dabei auch zu Kampfhandlungen zwischen Wehrmacht und Roter Armee. Die Kräfte auf deutscher Seite wurden von Generaloberst Lothar Rendulic befehligt. Jeweils rund 1000 finnische und deutsche Soldaten fielen im Verlauf der Kämpfe. 3000 finnische und 2000 deutsche Soldaten wurden verwundet.

Inoffizielle militärische Bündnis zwischen Finnland und dem Deutschen Reich 
Als Achsenmächte bezeichnet man zunächst die Mächte der „Achse Berlin–Rom“ – eine Bezeichnung, die auf eine Absprache zwischen Adolf Hitler und Benito Mussolini am 25. Oktober 1936 zurückgeht. Sie begründete eine Zusammenarbeit zwischen dem NS-Staat und dem faschistischen Italien. Die Kapitulation Italiens 1943 beendete diese Zusammenarbeit. Im Zusammenhang des Zweiten Weltkriegs verstand man unter den „Achsenmächten“ das Deutsche Reich und seine Bündnispartner Italien und Japan. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht beherrschten die Achsenmächte und ihre Verbündeten große Teile EuropasNordafrikasOstasiens und des Westpazifiks. Die Kriegsgegner dieses Bündnisses werden als die Alliierten unter den kriegführenden Staaten des Zweiten Weltkriegs bezeichnet, die damals global agierende Kriegskoalition trat als Anti-Hitler-Koalition auf. Im November 1936 gelang es dem Deutschen Reich, Japan mit dem Antikominternpakt als weiteren Verbündeten zu gewinnen. Italien trat ihm im November 1937 bei. Die „Achse Berlin–Rom“ wurde durch den Stahlpakt (1939) auch zum förmlichen Bündnis. Seit dem Abschluss des auf Initiative Hitlers geschlossenen Dreimächtepakts (1940) zwischen dem Deutschen Reich, dem Kaiserreich Japan und dem Königreich Italien wurde – auch von den Vertragspartnern – von der „Achse Berlin–Rom–Tokio“ gesprochen. Vom Auswärtigen Amt wurde von 1939 bis 1944 die aufwendig gestaltete und zweisprachig (deutsch/italienisch) erscheinende propagandistische Zeitschrift Berlin Rom Tokio herausgegeben, die der Zusammenarbeit dieser drei Staaten publizistischen Ausdruck gab.

Verbündete der ‘Achse’
Verbündete der Achse. Länder, die sich im Dreimächtepakt mit dem nationalsozialistischen Deutschland verbündeten, gelten als Verbündete der „Achse“. Diesem Vertrag zwischen den Achsenmächten Deutschland, Italien und Japan vom September 1940 schlossen sich kurz darauf eine Reihe weiterer europäischer Länder an. UngarnRumänien und die Slowakei traten noch 1940 bei, Bulgarien 1941. Jugoslawien unterzeichnete zwar am 25. März 1941 den Dreimächtepakt, ratifizierte diesen aber nach dem Staatsstreich vom 27. März nicht und wurde im Balkanfeldzug von den Achsenmächten zerschlagen. Der daraufhin gebildete Unabhängige Staat Kroatien trat im Juni 1941 dem Pakt bei. Während des Zweiten Weltkriegs war Achsenmächte die Bezeichnung für alle mit dem Deutschen Reich verbündeten Staaten.

Finnland
Die Finnen bezeichnen sich ungern als ehemalige Verbündete des Deutschen Reichs. Vielmehr wollen sie als „gleichzeitig kriegführender Staat“ gesehen werden. Finnland beteiligte sich am deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Finnisches Territorium durfte von der Wehrmacht als Aufmarschgebiet genutzt werden und die finnische Armee wurde gegen die sowjetischen Truppen mobilgemacht. Der Name dieses sogenannten Fortsetzungskriegs spielt auf den finnisch-sowjetischen Winterkrieg an. Finnland wollte im Fortsetzungskrieg die im vorangegangenen Winterkrieg verlorenen Territorien zurückgewinnen und auch Ost-Karelien erobern. Die Bombardierung finnischer Städte durch sowjetische Streitkräfte diente dann am 25. Juni 1941 als Begründung für die finnische Kriegserklärung und den Beginn der finnischen Offensive. Großbritannien erklärte Finnland nach wiederholten Ersuchen, die feindlichen Aktivitäten gegen die Sowjetunion einzustellen, am 6. Dezember 1941 ebenfalls den Krieg. Finnland schloss sich nie dem Dreimächtepakt an, unterzeichnete 1941 allerdings den Antikominternpakt. Finnland lehnte es ab, seine Streitkräfte unter das Kommando eines gemeinsamen deutsch-finnischen Hauptquartiers zu stellen und bewahrte seine operative Unabhängigkeit. So wurde etwa die Teilnahme an der Leningrader Blockade und am Angriff auf die Murmanskbahn bei Louhi verweigert. Risto Ryti und Adolf Hitler am Flugplatz Immola. Hitler-Besuch, 4. Juni 1942. Mit dem insgesamt sechs Wochen währenden Ryti-Ribbentrop-Vertrag wandelte sich das Verhältnis zu einem formalen Militärbündnis, welches als deutsche Bedingung für die Gewährung dringend benötigter Waffen- und Luftunterstützung geschlossen wurde, als sich Finnland bei der Großoffensive der Roten Armee mit der Gefahr einer vollständigen sowjetischen Besetzung konfrontiert sah. Nachdem die Offensive mit Hilfe der deutschen Waffenlieferungen abgewehrt war, wechselte Finnland 1944 zu den Alliierten und ging unter sowjetischem Druck im Lapplandkrieg zum Angriff auf deutsche Streitkräfte über. Mannerheim wurde Anfang August 1944 durch ein vom Parlament verabschiedetes Notstandsgesetz zum Präsidenten gewählt. Präsident Risto Heikki Ryti, der sein persönliches Ehrenwort für die Einhaltung des Bündnisses gegeben hatte, trat daraufhin von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger im Amt, Präsident Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim, erklärte Rytis Abkommen mit den Deutschen für nichtig. Nach Kriegsende drängte die Sowjetunion auf ein Gerichtsverfahren gegen Ryti und einige seiner Kabinettsmitglieder. In dem umstrittenen Prozess über eine ex-post-facto-Bestrafung wurde Ryti schließlich zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren verurteilt.
Bei der Tonaufnahme des Gespräches zwischen Hitler und Mannerheim handelt es sich um die Aufnahme eines privaten Gespräches zwischen Adolf Hitler und Carl Gustaf Emil Mannerheim, Oberbefehlshaber der finnischen Armee, die im Verlauf eines Besuches anlässlich Mannerheims 75. Geburtstages am 4. Juni 1942 während des Fortsetzungskrieges im Rahmen des Zweiten Weltkriegs entstand. Thor Damen, ein Tontechniker der finnischen Rundfunkanstalt Yleisradio, der mit der Aufnahme der offiziellen Geburtstagsreden und Mannerheims Dankesrede beauftragt war, zeichnete heimlich die ersten elf Minuten der anschließenden Konversation zwischen Hitler und Mannerheim auf. Die Aufzeichnung stellt die einzig bekannte private Gesprächsaufnahme Hitlers dar.

Tonaufnahme des Gespräches zwischen Hitler und Mannerheim
vs-dl-oe24.sf.apa.at/apavideoservice/oe24/151207_HitlerStimme.mp4
https://www.youtube.com/watch?v=mvxGCtDxT88
( https://youtu.be/mvxGCtDxT88?si=3S0sCddLwRCHotNm )

Der Salonwagen von Marschall Mannerheim (A 90 und R 2016) sind zwei Eisenbahnwaggons, die zum Stabszug gehörten, den Marschall Carl Gustaf Emil Mannerheim in den Jahren 1939–1946 nutzte. Wagen A 90 war Marschall Mannerheims Salonwagen. Wagen R 2016 ist einer der drei CIWL-Speisewagen (R 2014, R 2016 und R 2019), die dem Zug des Oberbefehlshabers zum 75. Geburtstag von Marschall Mannerheim beigefügt wurden. In den Wagen R 2016 und R 2019 wurde den Gästen das Mittagessen serviert. Wagen R 2016 wurde unter anderem von Mannerheim und Hitler genutzt. Die Wagen A 90 und R 2016 stehen heute in Museen. Der A 90-Wagen ist am Bahnhof Mikkeli und der R 2016 an der Tankstelle entlang der Autobahn 12 in Sastamala zu sehen.
Die Finnischen Staatsbahnen hielten in der Zeit, in der Finnland zum Russischen Reich gehörte, also bis 1917, Salonwagen sowohl für den Zarenhof als auch für den Generalgouverneur von Finnland und den Generaldirektor der Eisenbahn bereit. Ein erster Satz von vier Wagen ist für 1873 belegt. Diese wurden 1898 durch vier neue Wagen (Nr. 41–44) ersetzt, die die der Ringhoffer-Werke lieferten.
Der finnische Marschall Carl Gustaf Emil Mannerheim nutzte mindestens zwei Salonwagen:
Einer ist heute im Bahnhof Mikkeli abgestellt. Mannerheim nutzte diesen Wagen von Oktober 1939 bis Januar 1946 über eine Strecke von 78.870 km.
Ein zweiter steht etwa sieben Kilometer östlich von Satamala, an der Nationalstraße 12 an einer Tankstelle. Er war Teil eines Sonderzuges, wurde hier ursprünglich als Cafe genutzt und kann besichtigt werden. In diesem Wagen besuchte Adolf Hitler Marschall Mannerheimam am 4. Juni 1942 anlässlich seines 75. Geburtstages in der Nähe des Flugplatzes Immola. Eine im Umfeld des Wagens aufgestellte Denkmallokomotive hat mit dem Salonwagen nichts zu tun.

Shell Kiskokabinetti
‘Marskis Limousine’
Pirkanmaantie 1057
FIN-38220 Sastamala
https://kiskokabinetti.fi/marskin-salonkivaunu/
https://kiskokabinetti.fi/in-english/

Luftstreitkräfte Finnlands
Die Luftstreitkräfte (finnisch Ilmavoimat, schwedisch Flygvapnet) Finnlands sind ein 2700 Personen starker Teil der Verteidigungskräfte Finnlands. Der Hauptsitz befindet sich in JyväskyläTikkakoski. Chef der Luftwaffe ist seit dem 1. April 2019 Generalmajor Juha-Pekka Keränen. Das Motto der Luftstreitkräfte Finnlands ist „Qualitas Potentia Nostra“ (Qualität ist unsere Stärke).
In den Anfängen der finnischen Luftstreitkräfte im Jahr 1918 wurde als Hoheitszeichen für die finnischen Flugzeuge von General Mannerheim eine blaue Swastika auf weißem Grund bestimmt. Das Zeichen wurde insgesamt sechs Mal, auf beiden Seiten beider Tragflächen sowie auf beiden Rumpfhälften, an den Flugzeugen angebracht. Insbesondere in der Endphase des Zweiten Weltkrieges existierte eine Variante mit blaugrauem Hintergrund. Während des Lapplandkrieges gegen die Deutschen wurde das Hoheitszeichen zur aktuellen weiß-blau-weißen Kokarde geändert, um es deutlicher von den deutschen Hoheitszeichen zu unterscheiden.
Die Änderung wurde 2017 vorgenommen, weil das Hakenkreuz potenziell gegen die finnische Armee eingesetzt werden und die Einstellung junger Menschen gegenüber dem Militär beeinflussen könnte.

Westliche Verwendung des Hakenkreuzes im frühen 20. Jahrhundert

Westliche Verwendung des Hakenkreuzes im frühen 20. Jahrhundert. Das Hakenkreuz (aus dem Sanskrit svástika) ist ein altes eurasisches religiöses Symbol, das im Allgemeinen die Form eines gleichseitigen Kreuzes mit vier jeweils um 90 Grad gebogenen Schenkeln hat, entweder in rechts- (卐) oder links- (卍) Form. Es gilt im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus als heiliges und glückverheißendes Symbol und ist mindestens 11.000 Jahre alt. Das Hakenkreuz (gammadion, fylfot) wurde im frühen 20. Jahrhundert in der westlichen Welt zu einem beliebten Glückssymbol, wie es in Asien schon lange der Fall war, und wurde oft zur Verzierung verwendet. Die NSDAP übernahm das Symbol in den 1920er Jahren, und seine Verwendung in westlichen Ländern nahm ab, nachdem die Nazi-Assoziation in den 1930er Jahren vorherrschend wurde. In den letzten Jahrzehnten wurden viele Hakenkreuze im öffentlichen Raum entfernt oder überdeckt, einige blieben jedoch erhalten. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Zeigen dieser Hakenkreuze in manchen Ländern verboten.

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