Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung


Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung


Erdgipfel

Rio-Konferenz

Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (englisch United Nations Conference on Environment and DevelopmentUNCED, auch englisch Earth Summit, ‚Erdgipfel‘ oder auch „Rio-Konferenz“) fand vom 3. bis 14. Juni 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro statt. Sie gilt als Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen und war seit der Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen in Stockholm 1972 die erste größere internationale Konferenz, die Umweltfragen in einem globalen Rahmen diskutierte.

Auch bezüglich der Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen an internationalen Prozessen setzte der Erdgipfel neue Maßstäbe. Insgesamt 2.400 Vertreter von nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) nahmen an der Konferenz teil, weitere 17.000 Menschen beteiligten sich am parallel stattfindenden NGO-Forum.

Im Vorfeld der Konferenz verständigten sich die Vertragsstaaten des Antarktis-Vertrags auf ein Bergbauverbot, was eine beginnende Abkehr vom kurz zuvor verabschiedeten Abkommen CRAMRA darstellte, in der Angst, dass die Vereinten Nationen bei der Konferenz ansonsten ein Regelungsregime für die Antarktis erlassen könnten. Die Entscheidung führte später zur Verabschiedung des Umweltschutzprotokolls zum Antarktis-Vertrag.

Wichtige Ergebnisse der UNCED sind die Agenda 21, die Biodiversitätskonvention, die Forest Principles (‚Waldgrundsatzerklärung‘), die Klimarahmenkonvention sowie die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung; außerdem wurde hier der Grundstein für das dann zwei Jahre später im Juni 1994 in Paris unterschriebene Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung gelegt (-> Desertifikationsbekämpfung auf der Rio-Konferenz).

Im Nachfolgeprozess der Rio-Konferenz wurde die Kommission für Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development, CSD) gegründet, die den Umsetzungsprozess der Konferenzergebnisse überwacht.

Als Nachfolgekonferenzen fanden 1997 die Konferenz Rio+5 in New York und 2002 der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg statt. Vom 20. bis 22. Juni 2012 fand mit Rio+20 erneut ein Gipfeltreffen in Brasilien statt, das unter dem Titel Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung lief.

Ein Ereignis auf der Konferenz war 1992 auch die Rede der zwölfjährigen Severn Suzuki vor dem Gremium, in der sie versuchte, die Bedeutung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Welt für die Entwicklung der Kinder ihrer Generation herauszustellen.

Agenda 21

Unter der Agenda 21 versteht man ein Aktionsprogramm der Vereinten Nationen. Von 178 Staaten auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) in Rio de Janeiro 1992 beschlossen, setzt es Leitlinien für das 21. Jahrhundert, vor allem zur nachhaltigen Entwicklung. An dieser Konferenz nahmen neben Regierungsvertretern auch viele nichtstaatliche Organisationen teil. Nachhaltige Entwicklung – und damit die Agenda 21 – ist vielerorts zur Leitlinie öffentlichen Handelns geworden. Ihre kommunale Umsetzung ist die Lokale Agenda 21.

Kritik

Die Agenda 21 wird in einigen Bereichen auch kritisiert. Hauptkritikpunkte sind das Auseinanderklaffen von Vision und Wirklichkeit, mangelnde Transparenz bei den Agendazielen und dem Umsetzungsprozess, Verwendung von mehrdeutigen Modewörtern, fehlende demokratische Prozesse, die Zusammenarbeit mit Großkonzernen, die fehlende Auseinandersetzung mit Atom- und Gentechnik sowie der Globalisierung, und das Festhalten an der „Wachstumsideologie“.

Theorien

Die rechtsgerichtete John Birch Society beschrieb die Agenda 21 als ein als Umweltbewegung getarntes Komplott mit dem Ziel, die individuelle Freiheit zu beenden und eine Weltregierung zu errichten. Aktivisten glaubten, dass die nicht bindende UN-Resolution „der Dreh- und Angelpunkt eines Komplotts zur Unterwerfung der Menschheit unter ein ökototalitäres Regime“ sei. Die Verschwörung hatte ihre Wurzeln in der umweltfeindlichen Ideologie und dem Widerstand gegen die Regulierung der Landnutzung.

In den USA kursierten Theorien gegen die Agenda 21. Einige Aktivisten der Tea-Party-Bewegung und andere vertraten die Ansicht, die Agenda 21 sei Teil einer Verschwörung der UNO mit dem Ziel, Eigentumsrechte zu verweigern, die Souveränität der USA zu untergraben oder die Bürger zur Abwanderung in die Städte zu zwingen.

Glenn Beck warnte, die Agenda 21 sei eine „aufrührerische“ Verschwörung mit dem Ziel, die Weltbevölkerung um 85 % zu reduzieren. Er behauptete, sie stelle einen Schritt in Richtung „staatlicher Kontrolle auf globaler Ebene“ und die Schaffung eines „Polizeistaats“ dar, der zum „Totalitarismus“ führen würde. Die Dystopie, die entstehen würde, wenn die Welt dem UN-Plan folgen würde, beschrieb Beck 2012 in seinem von ihm mitverfassten Roman „Agenda 21“.

Agenda 2030

Ziele für nachhaltige Entwicklung Sustainable Development Goals (SDG’s)

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch Sustainable Development Goals, SDGsfranzösisch Objectifs de développement durable) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) entworfen und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft. Im Unterschied zu den MDGs, die insbesondere Entwicklungsländern galten, gelten die SDGs für alle Staaten.

Die Nachhaltigkeitsziele sind Kern der UN-Agenda Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (kurz: Agenda 2030); synonym werden Globale NachhaltigkeitsagendaPost-2015-EntwicklungsagendaGlobale Ziele der UN und Weltzukunftsvertrag verwendet.

Kritik

Die SDG erfahren wiederholt Kritik von globalisierungs- und wachstumskritischen Bewegungen. Auch mit den Vereinten Nationen assoziierte Institutionen und Wissenschaftler weisen auf die zögerliche Umsetzung, kontraproduktive Anreize und gewählte Methoden hin. Kohei Saito bezeichnete die SDG als neues „Opium des Volkes“, das die Verantwortung von Konzernen und Politik bei der Bewältigung von sozialen, Klima- und Biodiversitätskrisen verschleiere.


Anarchist Marxist: Auf den Punkt.

Vagabund – Alternative Berichterstattung
[The Anarchist Marxist – AM]

“The greatest form of control is where you think you’re free when you’re being fundamentally manipulated and dictated to. One form of dictatorship is being in a prison cell and you can see the bars and touch them. The other one is sitting in a prison cell but you can’t see the bars but you think you’re free. What the human race is suffering from is mass hypnosis. We are being hypnotized by people like this: newsreaders, politicians, teachers, lecturers. We are in a country and in a world that is being run by unbelievably sick people. The chasm between what we’re told is going on and what is really going on is absolutely enormous.” – Zitat: David Vaughan Icke (Freidenker)

Fazit:

Das Bauchgefühl, wünscht sich Demokratie…
Der Kopf, fordert Marxismus…
Das Herz, sehnt sich nach Anarchie…


Creative Commons License
Except where otherwise noted, the content on this site is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License.